Zusammenfassung
Im Lichte des für die Kindheitsforschung ebenso wie aus intersektionaler Perspektive bedeutsamen Konzeptes generationaler Ordnung analysiert der Beitrag die Machtförmigkeit pädagogischer Institutionen. Dies geschieht, indem Kindheiten als Effekte von Subjekt- und Ordnungsbildungen perspektiviert werden. Nach einer einleitenden Abgrenzung von Macht und Gewalt in pädagogischen Institutionen, geht der Beitrag am Beispiel der Kindertageseinrichtung den Fragen nach, wie sich Macht in pädagogischen Institutionen konstituiert, wie hierdurch Kinder als Subjekte pädagogischer Institutionen geordnet und hervorgebracht werden sowie welche Konsequenzen sich hieraus ergeben, Kindheit und Kindheitsforschung intersektional zu denken.
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Farrenberg, D. (2022). Zur Machtförmigkeit pädagogischer Institutionen. Kindheiten als Effekte pädagogisch-institutioneller Subjekt- und Ordnungsbildungen. In: Bak, R., Machold, C. (eds) Kindheit und Kindheitsforschung intersektional denken. Kinder, Kindheiten und Kindheitsforschung, vol 26. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36760-2_13
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