Zusammenfassung
Ansätze eugenischen Denkens sind in der Weltgeschichte verschiedentlich zu finden:
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Alte Kulturvölker gaben den Führern im Volke, den Tüchtigsten die Möglichkeit zu einer reichlichen Nachkommenschaft durch eine große Anzahl von Frauen, so daß ganze Stämme aus den Nachkommen eines ihrer Führer bestanden (Lenz). Sparta und andere Völker setzten schwächlichen Nachwuchs aus, Familienoberhäupter, die noch keinen Erben hatten, wurden vom Kriegsdienst zurückgestellt (Herodot, siehe bei Dakké), Verbote ergingen gegen Ehen zwischen Siegern und besiegten Völkerschaften, um eine Vermischung der Rassen und damit eine Verschlechterung des Volkes zu verhindern. Kriege wurden mit Söldnern geführt, die gewöhnlich Abenteurer oder Landfremde waren. Friedrich Wilhelm I. von Preußen ordnete bei Werbung auf dem Lande an, daß nur solche Individuen eingestellt werden sollten, die für bürgerliche Berufe nicht brauchbar wären (Lenz). Von seinen langen Kerls verlangte er eine Ehe mit ebenbürtigen Frauen. Nach siegreichen Kriegen wurden altverdiente Soldaten in schwach besiedeltem oder neu erworbenem Gebiet angesiedelt, um hierdurch dem Volk neues Blut zuzuführen. Alleinige Ernährer von Familien oder letzte Söhne wurden im Kriege zurückgestellt, um die Familien vor dem Untergang zu bewahren. Unterführer wurden für Verdienste vor dem Feinde in die Offiziersklasse eingereiht und hatten dadurch die Möglichkeit zu sozialem Aufstieg.
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Schrifttum
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Kersting, C. (1936). Eugenik im Heere. In: Asal, W., et al. Lehrbuch der Militärhygiene. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91188-0_12
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