Marlitt, Eugenie: Das erzählerische Werk

Zusammenfassung

Der Erfolg der liberaldemokratischen Autorin Eugenie Marlitt, die in ihrem Werk sozialkritische Themen – Adelsproblematik, Dogmatismus der katholischen Kirche und Frauenfragen, u. a. weibliche Berufstätigkeit – behandelt, ist in Verbindung mit Ernst Keils Familienblatt Die Gartenlaube zu sehen. Hier veröffentlichte sie in der Zeit von 1866 bis 1885 acht Romane und einige Erzählungen. Marlitt wurde professionell an ein Massenpublikum vermarktet, ihre Romane wurden in fast alle europäische Sprachen übersetzt. Ihren literarischen Ruhm begründete ihr erster erfolgreicher Roman Goldelse (1866): Elisabeth Ferber zieht mit ihrer Familie in das baufällige Schloss Gnadeck in Thüringen. In dem nahe gelegenen Lindhof erlebt Else Adelsstolz und Zelotismus, bis der eigentliche Besitzer des Gutes von Walden von seiner Reise zurückkehrt und seine Autorität geltend macht. Else verliebt sich in den älteren, gestandenen Mann, schreckt allerdings vor seinem vermeintlichen Ahnenstolz zurück. Ein unerwarteter Fund bezeugt die adelige Herkunft der Familie Ferber, die aber stolz auf ihre Ansprüche verzichtet. Langsam lösen sich die Missverständnisse auf, Else ehelicht von Walden und hält zum Schluss ihren Erstgeborenen im Arm.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH