Rekonstruktion von Gallengangsdefektläsionen mittels Veneninterponat: Einsatz eines neuen resorbierbaren endoluminalen Stents

  • Conference paper
Digitale Revolution in der Chirurgie

Part of the book series: Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ((KONGRESSBAND,volume 2002))

  • 9 Accesses

Zusammenfassung

Die Therapie der Wahl bei Defektläsionen des D. choledochus, die als Komplikationen der laparoskopischen Cholzystektomie oder bei Tumorresektionen auftreten, stellt derzeit die Choledochojejunostomie dar. Deren Langzeitprognose ist durch Komplikationen wie z. B. Cholangitiden eingeschränkt. Ziel der Studie war die Überbrückung eines Gallengangdefekts mit einem Veneninterponat, das durch einen neuen resorbierbaren endoluminalen Stent in einem tierexperimentellen Modell am Schwein geschient wurde. Material und Methoden:Bei 18 Schweinen (Deutsche Landrasse, 20 – 25 kg) wurde ein 2 cm langes Segment der V. jugularis interna entnommen. In der Venengruppe wurde über eine mediane Laparotomie ein ebenfalls 2 cm langes Segment aus dem D. choledochus reseziert und durch das Veneninterponat, das End-zu-End mit 6-0 PDS eingenäht wurde, rekonstruiert. In der Stentgruppe erfolgte zusätzlich die endoluminale Schienung des Veneninterponats mit Poly-L-Milchsäure-Stent. In der Kontrollgruppe wurde der D. choledochus nur mobilisiert. Postoperativ wurden überleben, Allgemeinzustand und Gewichtsverlauf bis 5 Monate beobachtet. Zur Untersuchung der Kinetik der Stentdegradation wurden in der Stentgruppe jeweils 2 Tiere nach 3, 4 und 5 Monaten geopfert. Zum OP- und Opferungszeitpunkt erfolgten Blut- und Biopsieentnahmen aus Leber und Gallengang, die semiquantitativ auf Entzündung, Fibrose und Fremdmaterial untersucht und in einem Score bewertet wurden. Ergebnisse:Alle Eingriffe ließen sich komplikationsfrei mit Op-Zeiten unter 90 Minuten durchführen. In der Kontrollgruppe überlebten alle Tiere im guten AZ. In der Stentgruppe überlebten die Tiere bis zum geplanten Zeitpunkt der Opferung, das Veneninterponat war mit Gallengangsepithel ausgekleidet und heilte mit dem Durchmesser des implantierten Stents ein. Das Stentmaterial war nach 4 Monaten vollständig abgebaut, parallel mit einem Rückgang der Cholangitis. Die Serumchemie zeigte keine signifikanten Unterschiede zur Kontrollgruppe. 1 Tier zeigte eine Abknickung des Veneninterponats. In der Venengruppe starben 3 Tiere innerhalb von 2 Wochen mit Nekrose des Veneninterponats und galliger Peritonitis. Weitere 2 Tiere verstarben innerhalb von 3 Monaten mit hochgradig stenosiertem Veneninterponat und eitriger Cholangitis. 1 Tier überlebte 5 Monate und zeigte eine hochgradige Stenose des D. choledochus mit ausgepägter sekundärer biliärer Leberzirrhose. Zusammenfassungg:Durch Schienung mittels resorbierbarem Stent können perioperative Komplikationen wie z. B. Stenose und Nekrose des Veneninterponats, vermieden werden. Nach 4 Monaten ist der Stent vollständig resorbiert und das Veneninterponat mit Gallengangsepithel ausgekleidet. In Kombination mit dem resorbierbaren Stent stellt das Veneninterponat bei erhaltenem Sphinkter Oddi eine viel versprechende Alternative zur Hepatikojejunostomie in der Behandlung von Gallengangsdefekten dar.

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Heistermann, H.P., Palmes, D., Schneiders, K., Ebsen, M., Hohlbach, G., Spiegel, H.U. (2002). Rekonstruktion von Gallengangsdefektläsionen mittels Veneninterponat: Einsatz eines neuen resorbierbaren endoluminalen Stents. In: Digitale Revolution in der Chirurgie. Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, vol 2002. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55715-6_34

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