SpringerLink
Log in

Finanzialisierung, Demokratie und Gesellschaft – zehn Jahre nach Beginn der Finanzkrise

Financialization, Democracy and Society—Ten Years After the Financial Crisis

  • Einleitung
  • Published:
KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Zehn Jahre nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehmann Brothers und dem Beginn einer weltweiten Finanz‑, Wirtschafts- und Schuldenkrise wird in dieser Einleitung des Sonderheftes darüber reflektiert, inwiefern die ökonomische Krise eine Zeitenwende in gesamtgesellschaftlicher Hinsicht herbeigeführt hat. Im Lichte des Standes der Forschung zum Verhältnis zwischen Finanzialisierung, Demokratie und gesellschaftlichen Verhältnissen erscheint es demnach als plausibel, dass die Prozesse der Finanzialisierung, welche die Entstehung einer Krise begünstigt haben, durch die Finanzkrise beeinflusst, aber nicht komplett umgekehrt wurden. Von der als Reaktion auf die Krise geänderten Finanzmarktregulierung ging kein Veränderungsdruck in Richtung einer Neugestaltung des Finanzsystems aus. Eine erfolgte Zeitenwende in der Finanzmarktregulierung wird man aus den beschrittenen Reformschritten daher nicht ableiten können. Deutliche Hinweise gibt es hingegen darauf, dass die Finanzkrise den europäischen Integrationsprozess, das Vertrauen in die Demokratie und die politische Kultur nachhaltig beeinflusst hat. Die Finanzkrise kann dementsprechend vor allem aufgrund der Auswirkungen auf gesellschaftliche Bereiche jenseits des Finanzsystems als Wendepunkt in der Geschichte wahrgenommen werden.

Abstract

This introduction to the special issue—ten years after the collapse of the investment bank Lehman Brothers and the beginning of a worldwide financial, economic, and debt crisis—reflects on the extent to which the economic crisis affected a turning point in society overall. The current state of research into the relationship between financialization, democracy, and social conditions strongly suggests that while the processes of financialization that favored the emergence of a crisis were influenced by the financial crisis, they were not completely reversed. In fact, the financial market regulation, which was changed in response to the crisis, did not exert any modifying pressure in terms of a restructuring of the financial system. An epochal shift in financial market regulation therefore cannot be identified from the steps taken in the reform process. Elseways there is clear evidence that the financial crisis has had a lasting impact on the European integration process, confidence in democracy, and political culture. The financial crisis is therefore likely to be perceived as a historical watershed, mainly due to its impact on societal areas beyond the financial system itself.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Log in via an institution

Subscribe and save

Springer+ Basic
EUR 32.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or Ebook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Institutional subscriptions

Abb. 1

Notes

  1. Der Begriff „Krise“ hat seinen Ursprung in der griechischen Sprache. Es leitet sich vom altgriechischen Substantiv „krisis“ (Urteil, Entscheidung, Zuspitzung) und dem Verb „krínein“ (trennen, unterscheiden) her.

  2. Die Eurostat-Daten beziehen sich auf das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Euro, die Daten des US Bureau of Economic Analysis werden in US-Dollar gemessen. Bezieht man sich auf Datenreihen, welche alle Währungen in US-Dollar umrechnen (etwa die Daten der Weltbank), ergeben sich aufgrund der Wechselkurse hiervon z. T. abweichende Höchst- und Tiefststände in den Datenreihen.

  3. Auch in dem genannten Abschlussbericht der von der amerikanischen Regierung eingesetzten Untersuchungskommission konnten sich nur acht von zehn Mitgliedern auf die Abschlusserklärung einigen. Zwei weitere Mitglieder gaben davon abweichende Einschätzungen ab (Financial Crisis Inquiry Commission 2011).

  4. Typischerweise beziehen sich die allermeisten Untersuchungen nicht auf den Finanzsektor im engeren Sinne, sondern auf den sogenannten „FIRE“-Sektor, d. h. auf Finanzen, Versicherungen und die Immobilienwirtschaft (Finance, Insurance and Real Estate).

  5. Das neue Akkumulationsmuster wird einerseits als Folge eines sich intensivierenden globalen Wettbewerbs angesehen, da Wirtschaftseliten und Unternehmen hierauf mit der Verlagerung der Investitionen von der Produktion zu Finanzinvestments reagiert hätten (Arrighi 1994), andererseits wird aber auch betont, dass der Bedeutungsgewinn der Finanzindustrie mit politischen Entscheidungen zusammenhängt, die absichtsvoll (Finanzmarktförderung) und teilweise auch nicht intendiert in diese Richtung gewirkt haben (Krippner 2011).

  6. Im deutschsprachigen Kontext wurden einige Aspekte, die auch die Finanzialisierungs-Debatte prägen, unter dem Begriff „Finanzmarktkapitalismus“ (Windolf 2005) diskutiert. Windolf konzipiert den Finanzmarktkapitalismus als Produktionsmodell, das stark durch Aktienmärkte, Finanzdienstleister (Investmentfonds, Analysten, Ratingagenturen) und spezifische Transfermechanismen (z. B. feindliche Übernahmen) geprägt ist. Insofern steht das Finanzmarktkapitalismus-Konzept der Kontroll-Perspektive der Finanzialisierungsliteratur nahe, hat aber auch den Wandel der Institutionen des Finanzmarktes im Blick.

  7. Deutschmann (2008) beschreibt einen „kollektiven Buddenbrooks-Effekt“, der die Toleranz der Mittelschichten für eine (Finanzmarkt‑)Liberalisierung verständlich macht. Mau und Lux, in diesem Sonderheft weisen nach, dass Wohneigentum die Marktaffinität signifikant erhöht.

  8. Dennoch wird die „Post-Krisen-Regulierung“ von Beobachtern so bewertet, dass internationale Standards aufgrund einer variierenden Gesetzgebung eher geschwächt wurden (Helleiner und Pagliari 2011).

  9. Im Jahr 2014 hatte die EU-Kommission eine Trennbankenverordnung vorgeschlagen, die es den Aufsichtsbehörden ermöglicht hätte, jene Großbanken, die als „too big to fail“ angesehen werden, darauf zu verpflichten, das Investmentbanking vom Geschäft mit Spareinlagen zu trennen. Im Oktober 2017 wurde der Entwurf, auf den sich die EU-Staaten bereits im Grundsatz geeinigt hatten, von der EU-Kommission wieder zurückgezogen. Eine europäische Transaktionssteuer wollten zumindest zehn Mitgliedsländer der Europäischen Union gemeinsam einführen, da ein EU-übergreifender Konsens nicht erreichbar erschien. Aufgrund der Brexit-Entscheidung wurden entsprechende Umsetzungsentscheidungen jedoch ausgesetzt, da sich die nationalen Interessenlagen, z. B. wegen der Perspektive auf ein neues innereuropäisches Finanzzentrum, grundsätzlich verändert haben. Bemerkenswert ist, dass genau jene Reformen vorläufig gescheitert sind, die nicht Teil der ursprünglichen G20-Beschlüsse zur Finanzmarktreform waren.

  10. Bei Streeck heiß es explizit: „Heute scheinen die Mittel zur Beherrschung von Legitimationskrisen durch Erzeugung von Wachstumsillusionen ausgeschöpft; insbesondere der mit Hilfe einer entfesselten Finanzindustrie produzierte Geldzauber der letzten beiden Jahrzehnte ist wohl endgültig zu gefährlich geworden, als dass man es noch einmal wagen könnte, mit ihm Zeit zu kaufen“ (Streeck 2013, S. 77 ff.).

  11. Relativ unklar ist allerdings, ob die Veränderungen, die sich in den Bankstatistiken und den Stresstestberichten zeigen, tatsächlich auf Regulierungswirkungen zurückgehen. Sie könnten auch Ergebnis einer Selbsterneuerung im Banken- und Finanzwesen sein. Neckel et al., in diesem Sonderheft und Hiß et al., in diesem Sonderheft finden Hinweise auf eine begrenzte Änderung von Orientierungen, die sich teils in den die Wirtschaftskrise reflektierenden Deutungs- und Rechtfertigungsmustern zeigt.

  12. Dieser Befund korrespondiert mit den Ergebnissen einer von Lengfeld (2017) durchgeführten Untersuchung, in der mit Bezug auf die Wahlabsicht in Deutschland kein Zusammenhang zwischen der Statuslage von Befragten (geringer Bildungsgrad, berufliche Tätigkeit als Arbeiter und geringes Einkommen) und der Neigung, AfD wählen zu wollen, festgestellt wurde.

  13. Neil Fligstein (2005) hatte bereits im Jahr 2005 das „Ende der Shareholder Value Ideologie“ ausgerufen.

  14. In diesem Fall der Wechsel von dem Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung auf das Kapitaldeckungsverfahren der privaten Altersvorsorge.

Literatur

  • Adrian, Tobias, und Hyun Song Shin. 2010. The changing nature of financial intermediation and the financial crisis of 2007–09. Federal Reserve Bank of New York Staff Report no. 439.

    Google Scholar 

  • Allen, Franklin, und Douglas Gale. 1999. Diversity of opinion and financing of new technologies. Journal of Financial Intermediation 8:68–89.

    Google Scholar 

  • Anduiza, Eva, und Guillem Rico. 2016. Economic correlations of populist attitudes: An analysis of nine European countries. Livewhat Working Paper, https://populism.byu.edu/App_Data/Publications/livewhat_pop_4byu.pdf (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Google Scholar 

  • Armingeon, Klaus, und Kai Guthmann. 2014. Democracy in crisis? The declining support for national democracy in European countries, 2007–2011. European Journal of Political Research 53:423–442.

    Google Scholar 

  • Arrighi, Giovanni. 1994. The long twentieth century: Money, power, and the origins of our times. London: Verso.

    Google Scholar 

  • Atkinson, Anthony B., und Salvatore Morelli. 2011. Economic crisis and inequality. UNDP Human Development Reports Research Paper 2011/06, http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdrp_2011_06.pdf (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Google Scholar 

  • Baker, Andrew. 2014. Restraining regulatory capture? Anglo-America, crisis politics and trajectories of change in global financial governance. International Affairs 86:647–663.

    Google Scholar 

  • Bayoumi, Tamim, Morris Goldstein und Geoffrey Woglom. 1995. Do credit markets discipline sovereign borrowers? Evidence from the U.S. States. Journal of Money, Credit and Banking 27:1046–1059.

    Google Scholar 

  • Bell, Daniel. 1967. Notes on the post-industrial society. The Public Interest 6:24–35.

    Google Scholar 

  • Blankfein, Lloyd. 2018. Bloomberg Interview 19. Juni 2018. https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-06-19/blankfein-sees-italy-turmoil-as-biggest-sovereign-debt-threat (Zugegriffen: 20. Jun. 2018).

    Google Scholar 

  • Boyd, John H., und Bruce D. Smith. 1998. The evolution of debt and equity markets in economic development. Economic Theory 12:519–560.

    Google Scholar 

  • Boyer, Pierre C., und Jorge Ponce. 2012. Regulatory capture and banking supervision reform. Journal of Financial Stability 8:206–217.

    Google Scholar 

  • Braun, Benjamin. 2015. Governing the future. The European central bank’s expectation management during the great moderation. Economy and Society 44:367–391.

    Google Scholar 

  • Broz, J. Lawrence. 2005. Congressional politics of international financial rescues. American Journal of Political Science 49:479–496.

    Google Scholar 

  • Capoccia, Giovanni, und R. Daniel Kelemen. 2007. The study of critical junctures: Theory, narrative, and counterfactuals in historical institutionalism. World Politics 59:341–369.

    Google Scholar 

  • Chiapello, Eve, und Christian Pierre Walter. 2016. The three ages of financial quantification: A conventionalist approach to the financiers’ metrology. Historical Social Research 41:155–177.

    Google Scholar 

  • Cioffi, John W., und Martin Höpner 2006. The political paradox of finance capitalism: Interest, preferences, and center-left party politics in corporate governance reform. Politics and Society 34:463–502.

    Google Scholar 

  • Clark, Gordon, Nigel Thrift und Adam Tickell, 2004. Performing finance: The industry, the media, and its image. Review of International Political Economy 11:289–310.

    Google Scholar 

  • Codero, Guillermo, und Pablo Simón. 2015. Economic crisis and support for democracy in Europe. West European Politics 39:305–325.

    Google Scholar 

  • Collins, Randall. 1975. Conflict sociology: Toward an explanatory science. New York: Academic Press.

    Google Scholar 

  • Committee on the Global Financial System. 2018. Structural changes in banking after the crisis, CGFS Papers No. 60, Bank for International Settlements. https://www.bis.org/publ/cgfs60.pdf (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Google Scholar 

  • Copeland, Paul, und Scott James. 2013. Policy windows, ambiguity and commission entrepreneurship: Explaining the relaunch of the European Union’s economic reform agenda. Journal of European Public Policy 21:1–19.

    Google Scholar 

  • Crotty, James. 2005. The neoliberal paradox: The impact of destructive product market competition and impatient finance on nonfinancial corporations in the neoliberal era. Research briefs from Political Economy Research Institute, University of Massachusetts at Amherst, https://econpapers.repec.org/paper/umaperirb/rb2003-5.htm (Zugegriffen: 30. Mai 2018)

    Google Scholar 

  • Crouch, Colin. 2004. Post-democracy. Malden: Polity Press.

    Google Scholar 

  • David, Paul A., und Dominique Foray. 2002. An introduction to the economy of the knowledge society. International Social Science Journal 54:9–23.

    Google Scholar 

  • Davis, Gerald F. 2016a. The vanishing American corporation: Navigating the hazards of a new economy. Oakland: Berrett-Koehler.

    Google Scholar 

  • Davis, Gerald F. 2016b. What might replace the modern corporation? Uberization and the web page enterprise. Seattle University Law Review 39:501–515.

    Google Scholar 

  • Deutsche Bundesbank. 2011. Finanzstabilitätsbericht 2011. Frankfurt a. M.: Deutsche Bundesbank.

    Google Scholar 

  • Deutschmann, Chrisoph. 2008. Der kollektive „Buddenbrooks-Effekt“. Die Finanzmärkte und die Mittelschichten. MPIfG Working Paper 08/5.

    Google Scholar 

  • Deutschmann, Christoph. 2013. Finanzialisierung als Hegemonie der Rentiers: eine soziologische Analyse. In Wirtschaftswissenschaft als Oikodizee? Hrsg. Hanno Pahl und Jan Sparsam, 141–158. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Deverell, Edward. 2009. Crisis as learning triggers: Exploring a conceptual framework of crisis-induced learning. Journal of Contingencies and Crisis Management 17:179–188.

    Google Scholar 

  • Dore, Ronald. 2008. Financialization of the global economy. Industrial and Corporate Change 17:1097–1112.

    Google Scholar 

  • Dörre, Klaus, und Hajo Holst. 2009. Nach dem Shareholder Value? Kapitalmarktorientierte Unternehmenssteuerung in der Krise. WSI Mitteilungen 12:667–674.

    Google Scholar 

  • Dowling, Emma. 2017. In the wake of austerity: Social impact bonds and the financialization of the welfare state in Britain. New Political Economy 22:294–310.

    Google Scholar 

  • Dullien, Sebastian. 2012. Finanzmarktreformen nach der Krise: Unzureichende Reformen durch einseitige Problemanalyse. Wirtschaftsdienst – Zeitschrift für Wirtschaftspolitik 92:431–434.

    Google Scholar 

  • Duménil, Gerard, und Dominique Lévy. 2005. Costs and benefits of neoliberalism. A class analysis. In Financialization and the world economy, Hrsg. Gerald A. Epstein, 17–45. Cheltenham, Edward Elgar.

    Google Scholar 

  • Eaton, Charlie, Jacob Habinek, Adam Goldstein, Cyrus Dioun, Daniela García Santibáñez Godoy und Robert Osley-Thomas. 2016. The financialization of US higher education. Socio-Economic Review 14:507–535.

    Google Scholar 

  • Engelen, Ewald. 2008. The case for financialization. Competition and Change 12:111–119.

    Google Scholar 

  • Engelen, Ewald, Rodrigo Fernandez und Reijer Hendrikse. 2014. How finance penetrates its other: A cautionary tale on the financialization of a Dutch University. Antipode 46:1072–1091.

    Google Scholar 

  • Epstein, Gerald A. 2005. Introduction: Financialization and the world economy. In Financialization and the world economy, Hrsg. Gerald A. Epstein, 3–17. Cheltenham: Edward Elgar.

    Google Scholar 

  • Epstein, Gerald A., und Arjun Jayadev. 2005. The rise of rentier incomes in OECD countries: Financialization, central bank policy and labor solidarity. In Financialization of the world economy, Hrsg. Gerald A. Epstein, 46–74. Cheltenham: Edward Elgar.

    Google Scholar 

  • Eurostat. 2018. Eurostat Database, http://ec.europa.eu/eurostat/web/products-datasets/-/sdg_08_10 (Abfrage: 30.05.2018)

    Google Scholar 

  • Financial Crisis Inquiry Commission. 2011. The financial crisis inquiry report, https://www.gpo.gov/fdsys/pkg/GPO-FCIC/pdf/GPO-FCIC.pdf (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Google Scholar 

  • Fine, Ben. 2012. Financialization and social policy. In The global crisis and transformative social change, Hrsg. Peter Utting, Shahra Razavi und Rebecca Varghese Buchholz, 103–122. Basingstoke: Palgrave Macmillan.

    Google Scholar 

  • Fligstein, Neil. 2005. The end of (shareholder value) ideology? Political Power and Social Theory 17:223–238.

    Google Scholar 

  • Fligstein, Neil, und Taek-** Shin. 2007. Shareholder value and the transformation of the U.S. economy, 1984–2001. Sociological Forum 22:399–424.

    Google Scholar 

  • Fligstein, Neil, und Taek-** Shin. 2015. Wee-beeing in America: The shareholder value society. Indicators 2:5–43.

    Google Scholar 

  • Fominaya, Christina F. 2016. European anti-austerity and pro-democracy protests in the wake of the global financial crisis. Social Movements Studies 16:1–20.

    Google Scholar 

  • Freeman, R. Edward, und John McVea. 2001. A stakeholder approach to strategic management. Darden Business School Working Paper No. 01-02.

    Google Scholar 

  • Froud, Julie, Colin Haslam, Sukhdev Johal und Karel Williams. 2000. Shareholder value and financialization: Consultancy promises, management moves. Economy and Society 29:80–110.

    Google Scholar 

  • Funke, Manuel, und Christoph Trebesch. 2017. Financial crisis and the populist right. Ifo DICE Report 15:6–9

    Google Scholar 

  • Funke, Manuel, Moritz Schularick und Christoph Trebesch. 2016. Going to extremes: Politics after financial crisis, 1870–2014. European Economic Review 88:227–260.

    Google Scholar 

  • Geels, Frank W. 2013. The impact of the financial-economic crisis on sustainability transitions. Environmental Innovation and Societal Transformation 6:67–95.

    Google Scholar 

  • Grahl, John, und Paul Teague. 2000. The régulation school, the employment relation and financialization. Economy and Society 29:160–178.

    Google Scholar 

  • Haiven, Max. 2014. Cultures of financialization. Fictious capital in popular culture and everyday life. Basingstoke: Palgrave Macmillan.

    Google Scholar 

  • Hardie, Iain. 2011. How much can governments borrow? Financialization and emerging markets government borrowing capacity. Review of International Political Economy 18:141–167.

    Google Scholar 

  • Helleiner, Eric, und Stefano Pagliari. 2011. The end of an era in international finance regulation? A post-crisis research agenda. International Organization 65:169–200.

    Google Scholar 

  • Hendrikse, Reijer, und Andrea Lagna. 2017. State financialization: A multi-scalar perspective. Available at SSRN: http://dx.doi.org/10.2139/ssrn.3170943 (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Book  Google Scholar 

  • Hiß, Stefanie. 2014. Was bleibt von der Nachhaltigkeit nach ihrer Finanzialisierung? In Politische Ökonomie der Finanzialisierung, Hrsg. Marcel Heires und Andreas Nölke, 221–224. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Hulme, Rob, und Moira Hulme. 2012. Policy learning? Crisis, evidence and reinvention in the making of public policy. Policy and Politics 40:473–489.

    Google Scholar 

  • International Monetary Fund. 2015. Global prospects and policy challenges. G‑20 finance ministers and central bank governors meeting, February 9–10, 2015, Istanbul, Turkey. http://www.imf.org/external/np/g20/pdf/2015/020915.pdf (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Google Scholar 

  • Jung, Jiwook. 2016. Through the contested terrain. Implementation of downsizing announcements by large U.S. firms, 1984 to 2005. American Sociological Review 81:347–373.

    Google Scholar 

  • Jürgens, Ulrich, Katrin Naumann und Joachim Rupp. 2000. Shareholder value in an adverse environment: The German case. Economy and Society 29:54–79.

    Google Scholar 

  • Kim, Yun. 2013. Household debt, financialization, and macroeconomic performance in the United States, 1951–2009. Journal of Post Keynesian Economics 35:675–694.

    Google Scholar 

  • King, Robert G., und Ross Levine. 1993. Finance and growth: Schumpeter might be right. Quarterly Journal of Economics 108:717–737.

    Google Scholar 

  • Kriesi, Hanspeter, und Takis S. Pappas. 2015. European populism in the shadow of the great recession. Colchester: ECPR Press.

    Google Scholar 

  • Krippner, Greta R. 2005. The financialization of the American economy. Socio-Economic Review 3:173–208.

    Google Scholar 

  • Krippner, Greta R. 2011. Capitalizing on crisis. The political origins of the rise of finance. Cambridge: Harvard University Press.

    Google Scholar 

  • Kwok, Chuck C.Y., und Solomon Tadesse. 2006. National culture and financial systems. Journal of International Business Studies 37:227–247.

    Google Scholar 

  • Langley, Paul. 2008. The everyday life of global finance. Saving and borrowing in Anglo-America. Oxford: Oxford University Press.

    Google Scholar 

  • Langley, Paul, und Andrew Leyshon. 2016. Platform capitalism: The intermediation and capitalization of digital economic circulation. Finance and Society 3:11–31.

    Google Scholar 

  • Lazonick, William. 2013. From innovation to financialization: How shareholder value ideology is destroying the US economy. In The handbook of the political economy of financial crisis, Hrsg. Martin H. Wolfson und Gerald A. Epstein, 491–511. New York: Oxford University Press.

    Google Scholar 

  • Lazonick, William, und Mary O’Sullivan. 2000. Maximizing shareholder value: A new ideology for corporate governance. Economy and Society 29:13–35.

    Google Scholar 

  • Lengfeld, Holger. 2017. Die „Alternative für Deutschland“: eine Partei für Modernisierungsverlierer? Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 69:209–232.

    Google Scholar 

  • Levine, Ross. 2012. The governance of financial regulation: Reform lessons from the recent crisis. International Review of Finance 12:39–56.

    Google Scholar 

  • Lin, Ken-Hou, und Donald Tomaskovic-Devey. 2013. Financialization and U.S. income inequality, 1970–2008. American Journal of Sociology 118:1284–1329.

    Google Scholar 

  • Lohmann, Larry. 2012. Financialization, commodification and carbon: The contradictions of neoliberal climate policy. Socialist Register 48:85–107.

    Google Scholar 

  • Lovell, Heather, und Donald MacKenzie. 2011. Accounting for carbon: The role of accounting professional organizations in governing climate change. Antipode 43:704–730.

    Google Scholar 

  • Lütz, Susanne. 2004. Von der Infrastruktur zum Markt? Der deutsche Finanzsektor zwischen Regulierung und Deregulierung. Polis Nr. 59. Hagen: FernUniversität in Hagen.

    Google Scholar 

  • Mahoney, James, und Kathleen Thelen. Hrsg. 2010. Explaining institutional change. Cambridge: Cambridge University Press.

    Google Scholar 

  • Martin, Randy. 2002. Financialization of daily life. Philadelphia: Temple University Press.

    Google Scholar 

  • Marx, Karl, und Friedrich Engels. 1890. Manifest der Kommunistischen Partei. http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_459.htm (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Google Scholar 

  • Mayer, Colin, und Ian Alexander. 1990. Banks and securities markets: Corporate financing in Germany and the United Kingdom. Journal of the Japanese and International Economies 4:450–475.

    Google Scholar 

  • Mayntz, Renate. Hrsg. 2012. Crisis and control. Institutional change in financial market regulation. Frankfurt a. M.: Campus.

    Google Scholar 

  • McGrath, Rita G. 2017. Exploratory learning, innovative capacity, and managerial oversight. Academy of Management Journal 44:118–131.

    Google Scholar 

  • Merton, Robert C. 1992. Financial innovation and economic performance. Journal of Applied Corporate Finance 4:12–22.

    Google Scholar 

  • Merton, Robert C. 1995. A functional perspective of financial intermediation. Financial Management 24:23–41.

    Google Scholar 

  • Meyer, John W., und Brian Rowan. 1977. Institutionalized organizations: Formal structure as myth and ceremony. American Journal of Sociology 83:340–363.

    Google Scholar 

  • Moschella, Manuela, und Eleni Tsingou. 2013. The financial crisis and the politics of reform: Explaining incremental change. In Great expectations, slow transformations. Incremental change in post-crisis regulation. Hrsg. Manuela Moschella und Elini Tsingou, 1–34. Colchester: ECPR Press.

    Google Scholar 

  • Mügge, Daniel. 2011. From pragmatism to dogmatism: European Union governance, policy paradigms and financial meltdown. New Political Economy 16:185–206.

    Google Scholar 

  • North, Douglass. 1981. Structure and change in economic history. New York: W.W. Norton.

    Google Scholar 

  • OECD. 2018. Value added by activity. OECD Database: https://data.oecd.org/natincome/value-added-by-activity.htm (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

  • Pacewicz, Josh. 2013. Tax increment financing, economic development professionals and the financialization of urban politics. Socio-Economic Review 11:413–440.

    Google Scholar 

  • Pellandini-Simányi, Lena, Ferenc Hammer und Zsuzsanna Vargha. 2015. The financialization of everyday life or the domestication of finance? Cultural Studies 29:733–759.

    Google Scholar 

  • Peters, Michael E., Tina Besley und João M Paraskeva. 2015. Global financial crisis and educational restructuring. Citizenship, Social and Economics Education 14:15–18.

    Google Scholar 

  • Pew Research Center. 2017. Globally, broad support for representative and direct democracy. But many also endorse nondemocratic alternatives. http://assets.pewresearch.org/wp-content/uploads/sites/2/2017/10/17102729/Pew-Research-Center_Democracy-Report_2017.10.16.pdf (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Google Scholar 

  • Phillips, Kevin. 2002. Wealth and democracy. A political history of the American rich. New York: Brodway Books.

    Google Scholar 

  • Preda, Alex. 2005. The investor as a cultural figure of global capitalism. In The sociology of financial markets, Hrsg. Karin Knorr-Cetina.K und Alex Preda, 141–162. Oxford: Oxford University Press.

    Google Scholar 

  • Preunkert, Jenny. 2011. Die Krise in der Soziologie. Soziologie 40:32–442.

    Google Scholar 

  • Quaglia, Lucia. 2010. Completing the single market in financial sevices: The politics of competing advocacy coalitions. Journal of European Public Policy 17:1007–1023.

    Google Scholar 

  • Richardson, Matthew, Roy C. Smith und Ingo Walter, 2011. Large banks and the Volcker rule. In Regulating Wall Street. The Dodd-Frank Act and the new architecture of global finance, Hrsg. Viral V. Acharya, Thomas F. Cooley, Matthew Richardson und Ingo Walter, 181–212. Hoboken: John Wiley & Sons.

    Google Scholar 

  • Roberts, Anthony, und Roy Kwon. 2017. Finance, inequality and the varieties of capitalism in post-industrial democracies. Socio-Economic Review 15:511–538.

    Google Scholar 

  • Rodriguez Lopez, Juan M., Anita Engels und Lisa Knoll. 2016. Understanding carbon trading. Effects of delegating co2 responsibility on organizations’ trading behaviour. Climate Policy 17:346–360.

    Google Scholar 

  • Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. 2011. Globale und spezifische Ursachen der Euro-Krise. https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/download/ziffer/z121_z141j10.pdf (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Google Scholar 

  • Seebrooke, Leonard, und Eleni Tsingou. 2010. Responding to the global credit crisis: The politics of financial reform. British Journal of Politics and International Relations 12:313–323.

    Google Scholar 

  • Smith, Denis, und Dominic Elliot. 2007. Exploring the barriers to learning from crisis. Management Learning 38:519–538.

    Google Scholar 

  • Stockhammer, Engelbert. 2012. Financialization, income distribution and the crisis. Investigación Económica 71:39–70.

    Google Scholar 

  • Streeck, Wolfgang. 2013. Gekaufte Zeit: Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Streeck, Wolfgang, und Kathleen Thelen. Hrsg. 2005. Beyond continuity: Institutional change in advanced political economies. Oxford: Oxford University Press.

    Google Scholar 

  • Trampusch, Christine. 2015. The financialization of sovereign debt: An institutional analysis of the reforms in German public debt management. German Politics 24:119–136.

    Google Scholar 

  • U.S. Bureau of Economic Analysis. 2018. https://www.bea.gov/ (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

  • U.S. Congress. 2010. Dodd-Frank Wall Street reform and consumer protection act. https://www.cftc.gov/sites/default/files/idc/groups/public/@swaps/documents/file/hr4173_enrolledbill.pdf (Zugegriffen: 30. Mai 2018).

    Google Scholar 

  • U.S. Congress. 2018. Economic growth, regulatory relief, and consumer protection act. https://www.congress.gov/bill/115th-congress/senate-bill/2155 (Zugegriffen: 05. Jun. 2018).

    Google Scholar 

  • Velthuis, Olav, und Erica Coslor. 2012. The financialization of art. In Oxford handbook of the sociology of finance, Hrsg. Karin Knorr-Cetina und Alex Preda, 471–487. Oxford: Oxford University Press.

    Google Scholar 

  • Vitols, Sigurt. 2001. The origins of bank-based and market-based financial systems: Germany, Japan, and the United States. WZB Discussion Paper FS I 01-302.

    Google Scholar 

  • Viviani, Lorenzo. 2017. A political sociology of populism and leadership. Societàmutamento Politica 8:279–303.

    Google Scholar 

  • Vonderau, Patrick. 2017. The Spotify effect: Digital distribution and financial growth. Television and new media, online first: https://doi.org/10.1177/1527476417741200.

    Article  Google Scholar 

  • Wang, Jia. 2008. Develo** organizational learning capacity in crisis management. Advances in Develo** Human Resources 10:425–445.

    Google Scholar 

  • Webster, Frank. 2006. Theories of the information society. 3rd ed. Milton Park: Routledge

    Google Scholar 

  • Williams, Karel. 2000. From shareholder value to present-day capitalism. Economy and Society 29:1–12.

    Google Scholar 

  • Windolf, Paul. Hrsg. 2005. Finanzmarkt-Kapitalismus. Analysen zum Wandel von Produktionsregimen. Sonderheft 45, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Van der Zwan, Natascha. 2014. Making sense of financialization. Socio-Economic Review 12:99–129.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

  1. Fachbereich Sozialwissenschaften, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Hamburg, Allende-Platz 1, 20146, Hamburg, Deutschland

    Jürgen Beyer

Authors
  1. Jürgen Beyer
    View author publications

    You can also search for this author in PubMed Google Scholar

Corresponding author

Correspondence to Jürgen Beyer.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Beyer, J. Finanzialisierung, Demokratie und Gesellschaft – zehn Jahre nach Beginn der Finanzkrise. Köln Z Soziol 70 (Suppl 1), 3–36 (2018). https://doi.org/10.1007/s11577-018-0539-5

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s11577-018-0539-5

Schlüsselwörter

Keywords

Search

Navigation