Pinsky, Robert: Das lyrische Werk

Zusammenfassung

Pinskys lyrisches Werk umfasst bislang acht Bände, die in einem Zeitraum von 32 Jahren entstanden. Als Saxophonist äußerte er schon früh seine Begeisterung für den formalen Wiederholungscharakter und die improvisierten Überraschungseffekte des Jazz und verstand es, diese Musikalität in seine Lyrik hinüber zu retten. Inhaltlich spielen dabei vor allem zwei Themenkomplexe eine wichtige Rolle: einerseits die Erinnerung im Allgemeinen und der Holocaust – „Hitler found the doctor / Who cured his hysterical deafness, // And had the man killed, ho** that I / Might never exist to tell the story“ („Hitler fand den Arzt, / der seine hysterische Taubheit heilte, // und ließ den Mann töten, in der Hoffnung, dass ich / nie existieren und die Geschichte erzählen würde“), heißt es in „Victriola“ aus Jersey Rain (2000) –, andererseits Technik und Musikinstrumente, vor allem in Verbindung mit der Hermesfigur. So verwandelt der Dichter einen Gegenstand wie Trommel oder Fernseher mit elisabethanischem Erfindergeist in ein „instrument of an invented music“ („Instrument einer erfundenen Musik“).

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH