Zusammenfassung
Hintergrund
Mit dem Beginn des Jahres 2009 endet die Konvergenzphase im deutschen DRG-System noch nicht ganz, da sie mit dem Krankenhausfinanzierungsreformgesetz nochmals um 1 Jahr verlängert wurde. Trotzdem wirkt das Preissystem schon umfassend. Dieser Umstand verlangt vom DRG-System unter den besonderen Anforderungen des Preissystems einen weitgehend optimalen Reifegrad. Auch die Urologie mit ihren z. T. sehr komplexen Krankheitsbildern und aufwändigen Verläufen ist hier betroffen. Vor dem Hintergrund der politischen Situation und dem erheblichen ökonomischen Druck ist die DRG-Systemversion 2009 kritisch zu prüfen und zu analysieren.
Ergebnisse
Erneut wurden im Rahmen der Weiterentwicklung zum G-DRG-System 2009 auf der Ebene des OPS-Katalogs, der DRG-Struktur und DRG-Bewertung sowie der Zusatzentgelte Veränderungen vorgenommen, wobei die Änderungen für die Urologie auf z. T. erheblichen Umbauten in der Systemarchitektur beruhen. Leider bleiben die Änderungen in spezifischen Bereichen hinter den auch in diesem Jahr eingebrachten Anpassungsvorschlägen der Deutschen Gesellschaft für Urologie zurück. Jenseits der grundsätzlichen und definitorischen Änderungen im System können die z. T. sehr komplexen Migrationsmechanismen nur klinikindividuell anhand des Leistungsspektrums beurteilt werden.
Schlussfolgerungen
Zweifelsohne führt die Anpassung des G-DRG-Systems auf die Erfordernisse des Jahres 2009 erneut zu einer Verbesserung der Abbildungsqualität für die Urologie. Einige noch vorhandene Abbildungslücken wurden geschlossen. Dennoch bestehen weiterhin erhebliche ungelöste Problembereiche, z. B. bei der Berücksichtigung von Enterostomata im Rahmen urologischer Eingriffe und der Überführung von Leistungen in Zusatzentgelte. Einige Probleme sind auch im Rahmen der Änderung der Abbildung aufwändiger Fälle neu entstanden. Vor dem Hintergrund des Endes der Konvergenzphase ist insbesondere für diese Gruppen sehr aufwändiger Patienten eine sachgerechtere Abbildung im DRG-System dringend erforderlich. Der Anspruch des InEK, mit Hilfe von DRG-Strukturen auch noch so spezielle Fallkonstellationen zu identifizieren und zusammen zu führen, ist letztlich mit einem erheblichen Anstieg der Systemkomplexität verbunden. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, inwieweit die zunehmende Anzahl hochspezialisierter DRG mit entsprechend geringen Kalkulationsfallzahlen über die Jahre hinweg inhaltlich Bestand haben und tragbare jährliche Bewertungsschwankungen aufweisen werden.
Abstract
Background
The 2009 version of the German DRG system brought significant changes for urology concerning coding of diagnoses, medical procedures and the DRG structure. In view of the political situation and considerable economic pressure, a critical analysis of the 2009 German DRG system is warranted. Analysis of relevant diagnoses, medical procedures and G-DRGs in the versions 2008 and 2009 based on the publications of the German DRG-institute (InEK) and the German Institute of Medical Documentation and Information (DIMDI).
Results
The relevant diagnoses, medical procedures and German DRGs in the versions 2008 and 2009 were analysed based on the publications of the German DRG Institute (InEK) and the German Institute of Medical Documentation and Information (DIMDI). Changes for 2009 focus on the development of the DRG structure, DRG validation and codes for medical procedures to be used for very complex cases. The outcome of these changes for German hospitals may vary depending in the range of activities.
Conclusion
The German DRG system again gained complexity. High demands are made on correct and complete coding of complex urology cases. The quality of case allocation in the German DRG system was improved. On the one hand some of the old problems (e.g. enterostomata) still persist, while on the other hand new problems evolved out of the attempt to improve the case allocation of highly complex and expensive cases. Time will tell whether the increase in highly specialized DRG with low case numbers will continue to endure and reach acceptable rates of annual fluctuations.
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Literatur
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Interessenkonflikt
Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Wenke, A., Franz, D., Pühse, G. et al. G-DRG-Systemanpassung 2009. Urologe 48, 774–784 (2009). https://doi.org/10.1007/s00120-009-1999-z
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