Die Inzidenz des Magencarcinoms zeigt große geographische Unterschiede. Sie ist in Japan etwa 7mal häher als bei weißen Nordamerikanern. In Deutschland besteht mit 17.000 Neuerkrankungen/Jahr eine mittlere Häufigkeit. Weltweit sind Männer 1,5- bis 2mal häufiger betroffen als Frauen.
Trotz allgemeiner Fortschritte in der chirurgischen Technik und Intensivmedizin konnten die Behandlungsergebnisse bei Magencarcinomen während der letzten Dekade in den westlichen Industrieländern nicht signifikant verbessert werden, was vor allem daran liegt, daß hier >50% der Patiente erst in lokal fortgeschrittenen oder gar metastasierten Tumorstadien diagnostiziert werden. Während im Stadium I (UICC) 5-Jahres-Überlebensraten von 90% erzielt werden kännen, betragen diese im Stadium III und IV nur noch 10-30%. Mediane Überlebenszeiten von 35-75 Monaten nach curativen Resektionen fallen auf 7-11 Monate nach palliativen Resektionen und auf 4 Monate nach ausschließlicher Exploration.
Diese Situation hat die Anstrengungen verstärkt, das chirurgische Vorgehen zu standardisieren und multimodale Therapiekonzepte hinsichtlich ihrer prognoseverbessernden Potenz zu evaluieren, wobei zunehmend auch die therapiebezogene Lebensqualität bei der Beurteilung der verschiedenen Behandlungsstrategien mit einbezogen werden muß.
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Schmid, A., Kremer, B. Chirurgische Prinzipien beim Magencarcinom. Chirurg 71, 974–986 (2000). https://doi.org/10.1007/s001040051168
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