Zusammenfassung
In den einatomigen Metallschmelzen liegen zwei Arten von Strukturbereichen vor, eine aufgelockerte dichteste Kugelpackung und eine Flächengitterstruktur. Beide Strukturbereiche können diskret verteilt oder miteinander verknüpft vorkommen.
Die experimentelleni(s)-Kurven von geschmolzenem Au und von flüssigem Hg wurden nach der neuen Methode der Trennung der Streuanteile (sukzessive Analyse) ausgewertet. Dabei erhält man die zu den kürzesten Atomabständenr 1 undr′1 der Kugelmodell- und der Flächengitterstruktur gehörigen mittleren Koordinationszahlen ¯N 1 und ¯N′1; ihre Summe stimmt mit der AtomzahlN I im resultierenden Atomabstandr I überein, wie sie die Fourier-Analyse der Intensitätskurve liefert. Weiter erlaubt die Methode der Trennung der Streuanteile, aus den Amplituden werten der Interferenzfunktioneni(s) Kug undi(s) Flg auf die Anteile der beiden Strukturen und aus der Dämpfung auf die Abstandsstreuung der Atome zu schließen. Die Abstandsschwankungen der Atome der Kugelmodellstruktur sind etwa doppelt so groß wie die der Atome im AI- und im NaCl-Gitter; die Abstandsschwankungen der Atome der Flächengitterstruktur sind dagegen beträchtlich kleiner. Dieser Befund spricht für eine starke Bindung der Atome in den Flächengitterbereichen. Auch bei einer Temperatursteigerung erweist sich diese Bindung als sehr stabil.
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Der Deutschen Forschungsgemeinschaft sei für die vielseitige Unterstützung dieser Untersuchungen bestens gedankt.
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Breitling, G., Richter, H. Struktur von geschmolzenem Au und von flüssigem Hg nach der Methode der Trennung der Streuanteile. Z. Physik 172, 338–352 (1963). https://doi.org/10.1007/BF01378046
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