Zusammenfassung
Professionelles Handeln Sozialer Arbeit in der Migrationsgesellschaft wird durch das Verhältnis von Profession, Organisation und Gesellschaft konstituiert. Professionalität und sozialpädagogische Fachlichkeit ist angesichts einer Gesellschaft gefordert, in der Migrationsprozesse und Fluchtbewegungen Querschnittsthemen im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen darstellen. Denn innerhalb dieser gesellschaftlichen und wohlfahrtsstaatlichen Felder werden zahlreiche Aufgaben der Integrationsarbeit, Krisenbewältigung und Sozialbürokratie an die Soziale Arbeit delegiert. Zugleich geht gerade die Arbeit mit geflüchteten Menschen nicht mehr mit den im Sozialwesen ‚klassischen‘ wohlfahrtskorporatistischen Strukturen aus öffentlichen Trägern und freier Wohlfahrtspflege überein: Neue Akteure werden bedeutsam. In migrations- und fluchtbezogenen Handlungsfeldern entwickeln sich neben Sozialer Arbeit zudem lokale Bewegungen und Selbstorganisationsinitiativen, also dezidiert nicht-professionelle Akteure. In diesem Zusammenhang wird in diesem Beitrag die folgende Frage erörtert. Gibt es in diesem Zusammenspiel neue Impulse für das Verständnis von sozialarbeiterischer Fachlichkeit, positioniert sich professionelle Soziale Arbeit sogar im interdisziplinären „Wohlfahrtsmix“ neu und hat damit eine besonders progressive Rolle?
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Polutta, A. (2018). Sozialpädagogische Fachlichkeit und Professionalität Sozialer Arbeit in der Migrationsgesellschaft. In: Blank, B., Gögercin, S., Sauer, K., Schramkowski, B. (eds) Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19540-3_20
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