Unterhaltende Politik für fragmentierte Öffentlichkeiten

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Politische Kommunikation in Hörfunk und Fernsehen
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Zusammenfassung

Politische Kommunikation erfolgt in allen Industriegesellschaften und nachindustriellen Gesellschaften seit Jahrzehnten nicht mehr nur auch „in Hörfunk und Fernsehen“, sondern wurde durch diese elektronischen Vermittlungsformen selbst neu strukturiert. Denn die Demokratisierung moderner Gesellschaften ist mit der Einführung eines freien, geheimen und gleichen Wahlrechts nicht abgeschlossen. In verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen eröffnen sich vielmehr neue Mitbestimmungsmöglichkeiten. Diese können in den meisten westlichen Demokratien, bezogen auf den Nationalstaat, langfristig als eine Verringerung ehemaliger Machtunterschiede — im Sinne einer „funktionalen Demokratisierung“ (vgl. Elias 1984) — interpretiert werden. So sind die demokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten nicht allein auf Wahlen und Parteimitgliedschaften konzentriert. Das symbolisch generalisierte Kommunikationsmedium der Politik ist nicht nur Macht, sondern auch über regelmäßige Umfragen feststellbare Akzeptanz. Popularität und Zustimmung werden in hohem Maße abhängig von der Selbstdarstellung und Darstellung der Politikerinnen und Politiker vor allem im Fernsehen. Für eine entsprechende Auswahl „fernsehgerechter“ Politiker gibt es in den USA seit den sechziger Jahren vielßütige empirische Belege.

Politische Kommunikation erfolgt in allen Industriegesellschaften und nachindustriellen Gesellschaften seit Jahrzehnten nicht mehr nur auch „in Hörfunk und Fernsehen“, sondern wurde durch diese elektronischen Vermittlungsformen selbst neu strukturiert. Denn die Demokratisierung moderner Gesellschaften ist mit der Einführung eines freien, geheimen und gleichen Wahlrechts nicht abgeschlossen. In verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen eröffnen sich vielmehr neue Mitbestimmungsmöglichkeiten. Diese können in den meisten westlichen Demokratien, bezogen auf den Nationalstaat, langfristig als eine Verringerung ehemaliger Machtunterschiede — im Sinne einer „funktionalen Demokratisierung“ (vgl. Elias 1984) — interpretiert werden. So sind die demokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten nicht allein auf Wahlen und Parteimitgliedschaften konzentriert. Das symbolisch generalisierte Kommunikationsmedium der Politik ist nicht nur Macht, sondern auch über regelmäßige Umfragen feststellbare Akzeptanz. Popularität und Zustimmung werden in hohem Maße abhängig von der Selbstdarstellung und Darstellung der Politikerinnen und Politiker vor allem im Fernsehen. Für eine entsprechende Auswahl „fernsehgerechter“ Politiker gibt es in den USA seit den sechziger Jahren vielßütige empirische Belege.

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Ludes, P. (1994). Unterhaltende Politik für fragmentierte Öffentlichkeiten. In: Jarren, O. (eds) Politische Kommunikation in Hörfunk und Fernsehen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97280-4_15

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