Zusammenfassung
Die nahezu inflationäre Verwendung, die der Steuerungsbegriff in jüngster Zeit gerade in Verbindung mit der Verwaltungsmodernisierung erfahren hat, steht in bemerkenswertem Gegensatz zu seiner in diesem Kontext fehlenden Definition. Der Begriff der Steuerung wurde vermutlich seit den 70er Jahren zur Übersetzung des englischen Begriffes „control“ in die deutsche Soziologie eingeführt und im Wesentlichen in makrosoziologischen Zusammenhängen benutzt.207 Von den Definitionsversuchen der letzten Jahre sollen hier nur einige herausgegriffen und kurz dargestellt werden. Luhmann schlägt beispielsweise für die begriffliche Fassung von Steuerung folgende Definition vor: „Steuerung ist ein Prozess der Differenzminderung, der durch Ziele markiert wird, also die Differenz zwischen Ziel und Realität zu verringern sucht“208. Auch bei Renate Mayntz handelt es sich um eine kausale und deterministische Steuerungskonzeption. Sie definiert Steuerung nicht nur als gezielte Beeinflussung, sondern als Weg, „ein System von einem Ort oder Zustand in einen bestimmten anderen zu bringen“209. Bei genauerer Betrachtung dieses Steuerungsverständnisses fällt auf, dass die Mayntz’sche Definition zwar von einer Zustandsveränderung von Systemen spricht, andererseits aber auch den handlungstheoretischen Ansatz210 hervorhebt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Heinz 2000, S. 5 (Diese neue Konzeption wurde erstmals beim KGSt-Forum in Leipzig v. 03.11.99–05.11.99 der Öffentlichkeit vorgestellt.)
vgl. Umfrage des Deutschen Städtetages zum Thema Verwaltungsmodernisierung zusammengefasst von Grömig/Gruner 1998 im. der Städtetag S. 581–587
z.B. KGSt 1996, Bericht Nr. 10; KGSt 1999, Das Neue Politikerhandbuch zur Verwaltungsreform
vgl. stellvertretend flr viele Autoren: Reichard 1996, S. 241–274 (243); Budäus 1994, S. 46; Struwe 1995, S. 20–32 (21)(wobei die Elemente etwas zwischen den Autoren variieren)
Heinz 2000, S. 13 ff: Das normative Management umfasst den programmatischen, konstitutionellen und kulturellen Entwicklungspfad einer Kommune und beinhaltet die generellen und langerfristigen Ziele (z. B. Leitbild, Verhaltensrahmen, Organisationskultur). Auch das strategische Management befasst sich mit Langfristplanungen, wobei das vorrangige Augenmerk auf dein Beitrag zu gesellschaftlichen Wirkungen liegt (Zielfelder. Ergebnisse/Wirkungen, Programme/ Produkte, Prozesse/Strukturen, Ressourceneinsatz ). Das operative Management ist die Umsetzung der normativen und strategischen Ziele in operationalisierte Produktziele und Aktivitaten.
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Weiß, K. (2002). Das Konzept des Neuen Steuerungsmodells. In: Das Neue Steuerungsmodell — Chance für die Kommunalpolitik?. Städte und Regionen in Europa, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01308-2_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01308-2_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3390-1
Online ISBN: 978-3-663-01308-2
eBook Packages: Springer Book Archive