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Zusammenfassung

„Doch alles ist ganz anders nun geworden“. Dieses Zitat aus Günderrodes romantischem Gedicht „Vorzeit, und neue Zeit“ spiegelt die Veränderungen der und um die Zeit wider. Im Gedicht erlebt das lyrische Ich ein „Nun“, die Gegenwart, die sich von der Vergangenheit abgespalten hat und eine Zukunft ermöglicht, die die Gegenwart noch nicht zulässt.

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Notes

  1. 1.

    Günderrode, Karoline von: Einstens lebt ich süßes Leben. Gedichte, Prosa, Briefe, Zeugnisse von Zeitgenossen. Herausgegeben mit dem Essay „Der Schatten eines Traumes“ von Christa Wolf. Frankfurt am Main/ Leipzig: Insel 2006, S. 87.

  2. 2.

    Günderrode, Karoline von: Sämtliche Werke und ausgewählte Studien. Kommentar. In: Sämtliche Werke und ausgewählte Studien. Historisch-kritische Ausgabe. Hg. v. Walter Morgenthaler. Unter Mitarbeit von Karin Obermeier und Marianne Graf. Bd. 3. Basel/Frankfurt am Main: Stroemfeld/Roter Stern 1991, S. 218.

  3. 3.

    Vgl. Gisbertz, Anna-Katharina; Ostheimer, Michael: Geschichte – Latenz – Zukunft. Einleitung. In: Geschichte – Latenz – Zukunft. Zur narrativen Modellierung von Zeit in der Gegenwartsliteratur. Hg. v. Anna-Katharina Gisbertz, Michael Ostheimer. Hannover: Wehrhahn 2017, S. 7-14, hier: S. 10.

  4. 4.

    Vgl. Khurana, Thomas; Diekmann, Stefanie: Latenz. Eine Einleitung. In: Latenz. 40 Annäherungen an einen Begriff. Hg. v. Stefanie Diekmann, Thomas Khurana. Berlin: Kadmos 2017, S. 9-13, hier: S. 11. Vgl. auch Haverkamp zur „Latenz als Grundbegriff der Kulturwissenschaften“ (Haverkamp, Anselm: Figura cryptica. Theorie der literarischen Latenz. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2002, S. 10).

  5. 5.

    Vgl. Bohrer, Karl Heinz: Das absolute Präsens. Die Semantik ästhetischer Zeit. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1994.

  6. 6.

    Vgl. Gumbrecht, Hans Ulrich: Diesseits der Hermeneutik. Die Produktion von Präsenz. Übersetzt von Joachim Schulte. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004.

  7. 7.

    Gumbrecht spricht von der Latenz als den Ursprung der Gegenwart (vgl. Gumbrecht, Hans Ulrich: Nach 1945. Latenz als Ursprung der Gegenwart. Berlin: Suhrkamp 2012). Haverkamp erkennt die Latenz als „das ,Ding an sichʻ historischen Darstellens oder dessen ,historisches Apriorieʻ“ (Haverkamp, Anselm: Latenz. Zur Genese des Ästhetischen als historischer Kategorie. Göttingen: Wallstein 2021, S. 7). Auch historische Ereignisse werden als „Signaturen des Geschehens“, die sich zwischen Öffentlichkeit und Latenz bewegen, eingeordnet (Vgl. Kulcsár-Szabó, Zoltán; Lörincz, Csongor: Einleitung. In: Signaturen des Geschehens. Ereignisse zwischen Öffentlichkeit und Latenz. Hg. v. Zoltán Kulcsár-Szabó, Csongor Lörincz. Bielefeld: Transcript 2014, S. 9-20). Pompe bezieht die Latenz auf das Bild (vgl. Pompe, Anja: Bild und Latenz. Impulse für eine Didaktik der Bildlatenz. Paderborn: Fink 2019). Simon spricht von der Latenz als Eigenzeit nach Nowotny (vgl. Nowotny, Helga: Eigenzeit. Entstehung und Strukturierung eines Zeitgefühls. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1993) und als Ungegenwärtigkeit nach Khurana (vgl. Khurana, Thomas: Latenzzeit. Unvordenkliche Nachwirkung: Anmerkungen zur Zeitlichkeit der Latenz. In: Latenz. 40 Annäherungen an einen Begriff. Hg. v. Stefanie Diekmann, Thomas Khurana. Berlin: Kadmos 2017, S. 142–147, hier: S. 143) und schlussfolgert daraus, dass sich Latenz, da verborgen, nicht offenlegen lässt, sondern in einer Art Parallelwelt, in der Ungegenwärtigkeit, existiert (vgl. Simon, Ralf: Die Latenzgehalte des Surrealismus (Peter Weiss, Die Ästhetik des Widerstands). In: Das unerledigte Vergangene. Konstellationen der Erinnerung. Hg. v. Emil Angehrn, Joachim Küchenhoff. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2015, S. 47-80, hier: S. 49 f.). Wie sich zeigen wird, hat Simon mit der These, das sich Ungegenwärtiges nicht Vergegenwärtigen lässt, d. h. dass Latenz nicht entborgen werden kann, bei einer narrativen Betrachtung, unrecht (vgl. dazu auch das Paradoxon bei Ovid, dass die Latenz erzählerisch dargestellt wird, als auch der Mechanismus der Latenz selbst narrativ offengelegt wird (vgl. Haas, Maximilian: Ars und natura. In: Ovid-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Hg. v. Melanie Möller. Unter Mitarbeit von Christian Badura. Berlin: Metzler 2021, S. 239-244, hier: S. 241)). Zwar würde Simons These für den lutherischen Latenzbegriff des „deus absconditus“, d. h. des verborgenen Gottes, d. h. eines Gottes, der selbst bei seiner Offenbarung verborgen bleibt gelten (vgl. zum Beispiel Murray, Michael: Deus Absconditus. In: Verborgenheit Gottes. Klassische und aktuelle Beiträge aus Theologie und Religionsphilosophie. Hg. v. Georg Gasser, Armin Kreiner u. a. Stuttgart: Kohlhammer 2020, S. 195-222). Die Annahme aber, dass Latenz etwas Verborgenes sein muss, das nicht offengelegt werden kann, ist falsch. Eine Ausnahme zur aktuellen Latenzdebatte bilden hier die Ausführungen von Robert Hermann, der Präsenz und annähernd auch das Präsens aus den (auch philosophischen) Theorien ab 1900 auf die Gegenwartsliteratur von Rainald Goetz, Helmut Kreusser und Wolfgang Herrndorf erfolgreich anwendet, beschreibt und herausarbeitet (vgl. Hermann, Robert: Präsenztheorie. Möglichkeiten eines neuen Paradigmas anhand dreier Texte der deutschen Gegenwartsliteratur (Goetz, Krausser, Herrndorf). Baden-Baden: Ergon 2019). Eine zweite Ausnahme bilden die Nachfolgeüberlegungen zu Gumbrechts Präsenzbegriff, die nicht auf die Latenz eingehen, aber diese anmerken (vgl. Gebhardt, Mareike; Engel, Juliane: Zeitlichkeit und Materialität. Interdisziplinäre Perspektiven auf Theorien und Phänomene der Präsenz. In: Zeitlichkeit und Materialität. Interdisziplinäre Perspektiven auf Theorien und Phänomene der Präsenz. Hg. v. Juliane Engel, Mareike Gebhardt u. a. Bielefeld: Transcript 2019, S. 9-15; vgl. Fielitz, Sonja: Vorwort der Herausgeberin. In: Präsenz Interdisziplinär. Kritik und Entfaltung einer Intuition. Mit einem Vorwort von Hans Ulrich Gumbrecht. Heidelberg: Winter 2012, S. xi-xxv). Eine weitere Ausnahme bildet die Zeit als Zeitpraktik (vgl. Standke, Jan; Dainat, Holger u. a.: Zu diesem Band. In: Gebundene Zeit. Zeitlichkeit in Literatur, Philologie und Wissenschaftsgeschichte. Festschrift für Wolfgang Adam. Hg. v. Jan Standke, Holger Dainat u. a. Heidelberg: Winter 2014, S. 11).

  8. 8.

    Sommer, Roy: Methoden strukturalistischer und narratologischer Ansätze. In: Methoden der literatur- und kulturwissenschaftlichen Textanalyse. Ansätze – Grundlagen – Modellanalysen. Hg. v. Vera Nünning, Ansgar Nünning. Unter Mitarbeit von Irina Bauder-Begerow. Stuttgart: Metzler 2010, S. 91-108, hier: S. 91. Der Fettdruck ist im Original vorzufinden. Im Folgenden werden alle Fettdrucke und Kursivierungen in den Zitaten aus den Originalzitaten übernommen, wenn nicht kenntlich gemacht wird, dass die Änderungen anderweitig erfolgt sind.

  9. 9.

    Vgl. ebd., S. 91.

  10. 10.

    Ebd., S. 91. Analog zur „Literarizität“ spricht Jakobson von „Poetizität“ („Die >Poetizität< [ist das], was eine sprachliche Äußerung zu einer poetischen Äußerung macht“ (Jakobson, Roman: Was ist Poesie [1934]. In: Roman Jakobson. Poetik. Ausgewählte Aufsätze 1921-1971. Hg. v. Elmar Holenstein, Tarcisius Schelbert. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1979, S. 67-82, hier: S. 67)).

  11. 11.

    Sommer, Roy: Methoden strukturalistischer und narratologischer Ansätze, S. 92.

  12. 12.

    Ebd., S. 95.

  13. 13.

    Vgl. Bleumer, Hartmut; Emmelius, Caroline: Generische Transgressionen und Interferenzen. Theoretische Konzepte und historische Phänomene zwischen Lyrik und Narrativik. In: Lyrische Narrationen – narrative Lyrik. Gattungsinterferenzen in der mittelalterlichen Literatur. Hg. v. Hartmut Bleumer, Caroline Emmelius. Berlin/New York: De Gruyter 2011, S. 1-39, hier: S. 19.

  14. 14.

    Ebd., S. 19 f.

  15. 15.

    Hühn, Peter; Schönert, Jörg: Einleitung: Theorie und Methodologie narratologischer Lyrik-Analyse. In: Lyrik und Narratologie. Text-Analysen zu deutschsprachigen Gedichten vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Hg. v. Jörg Schönert, Peter Hühn u. a. Berlin: De Gruyter 2007, S. 1-18, hier: S. 2 f.

  16. 16.

    Vgl. ebd., S. 6.

  17. 17.

    Vgl. Bleumer, Hartmut; Emmelius, Caroline: Generische Transgressionen und Interferenzen, S. 18.

  18. 18.

    Dücker, Burckhard: Zeit. In: Metzler Lexikon. Literatur- und Kulturtheorie. Ansätze – Personen – Grundbegriffe. Hg. v. Ansgar Nünning. Fünfte, aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Metzler 2013, S. 818 ff., hier: S. 818.

  19. 19.

    Hügli, Anton; Lübcke, Poul: Zeit/Ewigkeit. In: Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Erweiterte und vollständig revidierte Ausgabe, unter Einbezug von Poul Lübckes Politikens Filosofileksikon und unter Mitarbeit von Said Bafandi besorgt von Anton Hügli. Hg. v. Anton Hügli, Poul Lübcke. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2013, S. 979-983, hier: S. 981.

  20. 20.

    Assmann, Aleida: Einführung in die Kulturwissenschaft. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen. 4., durchgesehene Auflage. In: Grundlagen der Anglistik und Amerikanistik. Hg. v. Rüdiger Ahrens, Edgar W. Schneider. Bd. 27. Berlin: Erich Schmidt 2017, S. 123.

  21. 21.

    Perls, Hugo: Zeit. In: Lexikon der Platonischen Begriffe. Hg. v. Hugo Perls. Bern: Francke 1973, S. 401-405, hier S. 402.

  22. 22.

    Hügli, Anton; Lübcke, Poul: Zeit/Ewigkeit, S. 982.

  23. 23.

    Vgl. ebd., S. 982.

  24. 24.

    Ebd., S. 983.

  25. 25.

    Parmenides: Vom Wesen des Seienden. In: Vom Wesen des Seienden. Die Fragmente. Griechisch – Deutsch. Auf der Grundlage der Edition von Uvo Hölscher mit einer Einleitung neu herausgegeben von Alfons Reckermann. Hamburg: Meiner 2014, Fr. 8, hier: S. 11.

  26. 26.

    Vgl. ebd., Fr. 8, hier: S. 11. Parmenides spricht von dem Seienden als etwas Ganzes, Einheitliches, Unerschütterliches und Vollendetes (vgl. ebd., Fr. 8, hier: S. 11).

  27. 27.

    Assmann, Aleida: Einführung in die Kulturwissenschaft, S. 135.

  28. 28.

    Neumann, Birgit: Zeitdarstellung/Zeitstruktur, literarische. In: Metzler Lexikon. Literatur- und Kulturtheorie. Ansätze – Personen – Grundbegriffe. Hg. v. Ansgar Nünning. Fünfte, aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Metzler 2013, S. 820 f., hier S. 820.

  29. 29.

    Vgl. auch die Dissertation von Hermann, Robert: Präsenztheorie.

  30. 30.

    Koselleck, Reinhart: Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten. 10. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2017, S. 9. Im Folgenden wird dieses Werk im Text zitiert. Die Angaben in den Klammern beziehen sich auf den Fließtext (so bezieht sich, zum Beispiel das „Ebd.“ auf die letzte Fließtextklammer und nicht auf die letzte Fußnote).

  31. 31.

    Vgl. Luhmann, Niklas: Weltzeit und Systemgeschichte. Über Beziehungen zwischen Zeithorizonten und sozialen Strukturen gesellschaftlicher Systeme. In: Soziologische Aufklärung 2. Aufsätze zur Theorie der Gesellschaft. 4. Auflage. Wiesbaden: Springer 1975, S. 103–133.

  32. 32.

    Ebd., S. 104.

  33. 33.

    Vgl. ebd., S. 110.

  34. 34.

    Vgl. ebd., S. 111.

  35. 35.

    Ebd., S. 111.

  36. 36.

    Die Unterteilung der Zeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft findet sich bereits bei Augustinus. Allerdings bezieht Augustinus die drei Zeiten auf die Gegenwart. „Quod autem nunc liquet et claret, nec futura sunt, nec praeterita, nec proprie dicitur, tempora sunt tria, praeteritum, praesens et futurum; sed fortasse proprie diceretur, tempora sunt tria, praesens de praeteritis, praesens de praesentibus contuitus; praesens de futuris. […] Praesens de praeteritis memoria, praesens de praesentibus contuitus, praesens de futuris expectatio“ (Augustinus, Aurelius: Hipponensis Episcopi Confessionum. Libri tredecim. Ingolstadt: Attenkover 1824, Lib. XI, Caput XX, S. 271). Die Gegenwart des Vergangenen als Erinnerung (bei Koselleck als Erfahrung) und die Gegenwart des Zukünftigen als Erwartung übernimmt Koselleck in der folgenden Argumentation, so dass davon auszugehen ist, dass sich Koselleck eher auf Augustinus und weniger auf Luhmann bezieht.

  37. 37.

    Vgl. Schlegel, Friedrich: Gemälde alter Meister. Hg. mit Kommentar und Nachwort v. Hans Eichner, Norma Lelless. 2., verbesserte Auflage. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1995, S. 95.

  38. 38.

    Brandt, Bettina; Hochkirchen, Britta: Einleitung. Reinhart Koselleck und das Bild. In: Reinhart Koselleck und das Bild. Hg. v. Bettina Brandt, Britta Hochkirchen. Bielefeld: Transcript 2021, S. 7-25, hier: S. 15.

  39. 39.

    Vgl. Richelieu, Armand Jean du Plessis de; Mazarini, Jules: Gespräche in dem Reiche derer Todten, siebzehende Entrevuë. 2. Auflage. Leipzig: Cörnerische Erben 1722, S. 21; S. 94.

  40. 40.

    Brandt, Bettina; Hochkirchen, Britta: Einleitung, S. 8.

  41. 41.

    Vgl. Richelieu, Armand Jean du Plessis de; Mazarini, Jules: Gespräche in dem Reiche derer Todten, S. 94.

  42. 42.

    Vgl. zum Beispiel Manojlovic, Katharina; Putz, Kerstin: »Utopokalyptisch«?! Die Erfindung der Zukunft. Vorwort. In: Utopien und Apokalypsen. Die Erfindung der Zukunft in der Literatur. Hg. v. Katharina Manojlovic und Kerstin Putz. Wien: Paul Zsolnay 2020, S. 7-10.

  43. 43.

    Vgl. Michler, Werner: Träume der Vernunft. Utopien und Apokalypsen von der Spätaufklärung bis zum Ersten Weltkrieg. In: Abendländische Apokalyptik. Kompendium zur Genealogie der Endzeit. Hg. v. Veronika Wieser, Christian Zolles u. a. Berlin: Akademie 2013, S. 339-367, hier: S. 339.

  44. 44.

    Ebd., S. 339.

  45. 45.

    Vgl. More, Thomas: Utopia. In: Cambridge texts in the history of political thought. Hg. v. Georg M. Logan, Robert Martin Adams. 3. Auflage. Cambridge: University Press 2016. Vgl. auch Erzgräber, Willi: Utopie und Anti-Utopie in der englischen Literatur: Morus, Morris, Wells, Huxley, Orwell. München: Fink 1980.

  46. 46.

    Vgl. Orwell, George: 1984. Roman. Übersetzt von Michael Walter. Mit einem Nachwort von Daniel Kehlmann. 44. Auflage. Berlin: Ullstein 2018.

  47. 47.

    Lang, Fritz (Regisseur); Harbou, Thea von (Schriftstellerin): Metropolis. Deutschland: UFA 1927.

  48. 48.

    Lucas, George (Regisseur, Drehbuchautor, Produzent): Star Wars. USA: Lucasfilm 1977.

  49. 49.

    Ball, Wes (Regisseur); Oppenheim, Noah und Pierce Myers, Grant (Drehbuchautoren); Dashner, James (Schriftsteller): Maze Runner. USA: 20th Century Fox 2014.

  50. 50.

    Burger, Neil (Regisseur); Daugherty, Evan und Taylor, Vanessa (Drehbuchautoren); Roth, Veronica (Schriftstellerin): Die Bestimmung. USA: Summit Entertainment und Red Wagon Entertainment 2014.

  51. 51.

    Ponsoldt, James (Regisseur, Drehbuchautor); Eggers, Dave (Schriftsteller, Drehbuchautor): The Circle. USA: Universal 2017.

  52. 52.

    Vgl. Schölderle, Thomas: Entlegene Pfade. Vergessene Klassiker utopischen Denkens. Frankfurt am Main: Campus 2021, S. 43.

  53. 53.

    Macho, Thomas: Utopien & Apokalypsen. Warum uns Weltuntergänge mehr faszinieren als Utopien. In: Utopien und Apokalypsen. Die Erfindung der Zukunft in der Literatur. Hg. v. Katharina Manojlovic und Kerstin Putz. Wien: Paul Zsolnay 2020, S. 15–24, hier: S. 19.

  54. 54.

    Ebd., S. 17.

  55. 55.

    Vgl. Zudeick, Peter: Utopie. In: Bloch-Wörterbuch. Leitbegriffe der Philosophie Ernst Blochs. Hg. v. Beat Dietschy, Doris Zeilinger. Berlin/Boston: De Gruyter 2012, S. 633–664, hier: S. 654.

  56. 56.

    Vgl. ebd., S. 654.

  57. 57.

    Ebd., S. 654.

  58. 58.

    Vgl. Macho, Thomas: Utopien & Apokalypsen, S. 15-24. Macho meint sogar, dass Utopien in den meisten Fällen keine Zukunftsprognosen, sondern Alternativen in Texten darstellen (vgl. ebd., S. 15–24). Vgl. auch Vosskamp, Wilhelm: Möglichkeitsdenken. Utopie und Dystopie in der Gegenwart. Einleitung. In: Möglichkeitsdenken. Utopie und Dystopie in der Gegenwart. Hg. v. Wilhelm Vosskamp, Günter Blamberger u. a. München: Fink 2013, S. 13-30, hier: S. 27.

  59. 59.

    Vgl. Siebers, Johan: Noch-Nicht. In: Bloch-Wörterbuch. Leitbegriffe der Philosophie Ernst Blochs. Hg. v. Beat Dietschy, Doris Zeilinger. Berlin/Boston: De Gruyter 2012, S. 403–412, hier: S. 404. Vgl. auch Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung. Band 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1973, S. 202.

  60. 60.

    Macho, Thomas: Utopien & Apokalypsen, S. 19.

  61. 61.

    Begrenzt ist der Handlungsraum des Staates deshalb, weil „die ganze künftige Welt in der gegenwärtigen stecke und vollkommen vorgebildet“ (Leibniz, Gottfried Wilhelm: Von dem Verhängnisse. In: Leibnitz’s Deutsche Schriften Hg. v. Gottschalk Eduard Guhrauer 1838, Bd. 2, S. 49) sei.

  62. 62.

    Vgl. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Erster Band. Die objektive Logik (1812/1813). In: Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Gesammelte Werke. In Verbindung mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Hg. v. Friedrich Hogemann, Walter Jaeschke. Bd. 11. Hamburg: Meiner 1978, S. 78–85, hier S. 81.

  63. 63.

    Vgl. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Teil 1. In: Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Einleitung in die Geschichte der Philosophie. Orientalische Philosophie. Neu hg. v. Walter Jaeschke. Hamburg: Meiner 1993, S. 1–365, hier: S. 5 f.

  64. 64.

    Vgl. ebd., S. 5 f.

  65. 65.

    Vgl. ebd., S. 153 f.

  66. 66.

    Vgl. ebd., S. 168.

  67. 67.

    Vgl. ebd., S. 168.

  68. 68.

    Vgl. ebd., S. 168.

  69. 69.

    Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Grundlinien der Philosophie des Rechts. In: Grundlinien der Philosophie des Rechts. Auf der Grundlage der Edition des Textes in den Gesammelten Werken Band 14. Hg. v. Klaus Grotsch. Hamburg: Meiner 2017, S. 18.

  70. 70.

    Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Vorlesung über die Philosophie der Weltgeschichte. Die Vernunft in der Geschichte. In: Die Vernunft in der Geschichte. Hg. v. Johannes Hoffmeister. Band 1. Hamburg: Meiner 1994, S. 63.

  71. 71.

    Ebd., S. 74.

  72. 72.

    Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Phänomenologie des Geistes. In: Gesammelte Werke. In Verbindung mit der deutschen Forschungsgemeinschaft. Hg. v. Wolfgang Bonsiepen, Reinhard Heede. Düsseldorf: Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften 1980, S. 434.

  73. 73.

    Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik, S. 81.

  74. 74.

    Vgl. Zudeick, Peter: Utopie, S. 654.

  75. 75.

    Vgl. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik, S. 81. Vgl. auch Kehl, Medard: Eschatologie. Würzburg: Echter 1986, S. 322.

  76. 76.

    Humboldt spricht von dem Hinzukommen eines „unsichtbaren Theils“ (Humboldt, Wilhelm von: Ueber die Aufgabe des Geschichtsschreibers. Eine in der Königl. Preußs. Akademie der Wissenschaften vorgelesene Abhandlung von Wilhelm von Humboldt. Berlin: 1822, S. 2) und rückt damit indirekt das Teil eines Ereignisses in Richtung Latenz. Ziel des Geschichtsschreibers ist es, wie das Ziel des Dichters, „das zerstreut Gesammelte“ (ebd., S. 3) zu einem Ganzen zu verbinden.

  77. 77.

    Tieck, Ludwig: Franz Sternbald’s Wanderungen. Eine altdeutsche Geschichte. Zweyter Theil. In: Ludwig Tiecks Sämmtliche Werke. Franz Sternbald’s Wanderungen. Zweyter Theil. 24. Band. Wien: Grund 1821, S. 9.

  78. 78.

    Vgl. dazu auch: Meißner, Thomas: Literarische Geselligkeit: Phantasus. In: Ludwig Tieck. Leben – Werk – Wirkung. Hg. v. Claudia Stockinger, Stefan Scherer. Berlin/Boston: De Gruyter 2011, S. 533–550, hier: S. 538.

  79. 79.

    Vgl. Tieck, Ludwig: Franz Sternbald’s Wanderungen. Eine altdeutsche Geschichte. In: Ludwig Tiecks Schriften. Hg. v. Ludwig Tieck. Sechzehnter Band. Berlin: Reimer 1843, S. 31.

  80. 80.

    Vgl. Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts (1780). In: Lessing, Goethe, Schiller über Menschenbildung. Ausgewählt, eingeleitet und erläutert von Johannes Goldhahn, Günter Adler, Dietmar Schubert unter Mitarbeit von Christine Adler. Berlin: Volk und Wissen 1989, S. 173–191, § 90, hier: S. 189.

  81. 81.

    Vgl. ebd., § 90, S. 189.

  82. 82.

    Vgl. ebd., § 90, S. 189.

  83. 83.

    Vgl. Braun, Vittoria: Latenzzeit. In: Pschyrembel Online. Klinisches Wörterbuch. Abrufbar unter: Pschyrembel Online | Latenzzeit. Abgerufen am 06.07.21, um 21:28 Uhr.

  84. 84.

    Vgl. ebd., abrufbar unter: Pschyrembel Online | Latenzzeit. Abgerufen am 06.07.21, um 21:28 Uhr.

  85. 85.

    Freud, Sigmund: Psychologie des Unbewußten. Studienausgabe. Band III. Hg. v. Alexander Mitscherlich, Angela Richards u. a. Achte, korrigierte Auflage. Frankfurt am Main: Fischer 1975, S. 21.

  86. 86.

    „Diese beiden Momente – Autoerotismus und Latenzperiode – haben zur Folge, daß der Sexualtrieb in seiner psychischen Ausbildung aufgehalten wird“ (ebd., S. 21). So scheint es zu sein, dass die Latenzperiode nur in Relation zum Autoerotismus Auswirkungen auf den Sexualtrieb besitzt. Ohne den Autoerotismus wäre die Latenzperiode scheinbar nicht möglich (vorausgesetzt, man geht von einer gesunden sexuellen Entwicklung aus). Daher bezieht sich Latenz immer schon auf etwas anderes. Sie besteht nicht für sich. Dabei ist es nicht der Autoerotismus selbst, den die Latenz verzögert, sondern erst in Verbindung mit dem Autoerotismus eben der Sexualtrieb in der psychischen Ausbildung.

  87. 87.

    Vgl. ebd., S. 18.

  88. 88.

    Ebd., S. 18.

  89. 89.

    Ebd., S. 19.

  90. 90.

    Vgl. ebd., S. 19.

  91. 91.

    Ebd., S. 20.

  92. 92.

    Vgl. ebd., S. 21.

  93. 93.

    Vgl. ebd., S. 22.

  94. 94.

    Vgl. ebd., S. 22.

  95. 95.

    Vgl. ebd., S. 22.

  96. 96.

    Ebd., S. 22.

  97. 97.

    Vgl. ebd., S. 21.

  98. 98.

    Vgl. ebd., S. 30.

  99. 99.

    Vgl. ebd., S. 31.

  100. 100.

    Ebd., S. 131.

  101. 101.

    Vgl. ebd., S. 131.

  102. 102.

    Vgl. die Ausführungen von Ralf Simon, der davon ausgeht, dass es nicht möglich ist, Latenz offenzulegen (vgl. Simon, Ralf: Die Latenzgehalte des Surrealismus, S. 49 f.). Ich möchte mich Freuds Latenzbegriff anschließen, da, wie sich noch bei Clemens Brentano, Bettine von Arnim und Karoline von Günderrode zeigen wird, die meisten Arten von Latenzen um 1800 offenlegen lassen.

  103. 103.

    Vgl. Freud, Sigmund: Psychologie des Unbewußten, S. 131.

  104. 104.

    Ebd., S. 131.

  105. 105.

    Vgl. Haas, Maximilian: Ars und natura, S. 241.

  106. 106.

    Vgl. Freud, Sigmund: Psychologie des Unbewußten, S. 21.

  107. 107.

    Vgl. ebd., S. 56.

  108. 108.

    Ebd., S. 56.

  109. 109.

    Ebd., S. 56.

  110. 110.

    Vgl. ebd., S. 54 f.

  111. 111.

    Vgl. ebd., S. 96 f.

  112. 112.

    Ebd., S. 97.

  113. 113.

    Ebd., S. 97.

  114. 114.

    Ebd., S. 54 f.

  115. 115.

    Lacan, Jacques: Schriften Bd. 2. In: Schriften Bd. 2. Das Werk/von Jacques Lacan. Hg. v. Jacques-Alain Miller. In deutscher Sprache hg. v. Norbert Hass, Hans-Joachim Metzger. 3., korrigierte Auflage. Weinheim/Berlin: Quadriga 1991, S. 128.

  116. 116.

    Vgl. Bowie, Malcolm: Lacan. Aus dem Englischen von Klaus Laermann. Göttingen: Steidl 1994, S. 118.

  117. 117.

    Diese Tatsache sollte schon vorab kritisiert werden, da, wie Simone de Beauvoir bekanntlich festgehalten hat, indem sie sagte, dass die Frau das Andere darstellt und der Mann im Zentrum des Interesses steht, Jungs Theorie lediglich aus Sicht des Mannes betrachtet wird (allerdings mit einigen Anmerkungen aus einer möglichen Sicht der Frau) (vgl. Beauvoir, Simone de: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau. Aus dem Französischen von Uli Aumüller und Grete Osterwald. 21. Auflage. Stuttgart: Rowohlt 2020, S. 12). Dennoch soll im Folgenden auf Jungs Theorie näher eingegangen werden, um alternative Rückschlüsse auf die Latenz, als bisher bei Freud und Lacan angenommen, ziehen zu können.

  118. 118.

    Vgl. Jung, C. G.: Die Beziehungen zwischen dem Ich und dem Unbewussten. 9. Auflage. Olten und Freiburg im Breisgau: Walter 1972, S. 81.

  119. 119.

    Ebd., S. 82.

  120. 120.

    Ebd., S. 82 f.

  121. 121.

    Ebd., S. 82.

  122. 122.

    Ebd., S. 82.

  123. 123.

    Vgl. ebd., S. 83.

  124. 124.

    Ebd., S. 100.

  125. 125.

    Ebd., S. 100.

  126. 126.

    Ebd., S. 101.

  127. 127.

    Vgl. ebd., S. 101 f.

  128. 128.

    Vgl. ebd., S. 102.

  129. 129.

    Vgl. ebd., S. 102.

  130. 130.

    Vgl. ebd., S. 102.

  131. 131.

    Ebd., S. 102.

  132. 132.

    Ebd., S. 104.

  133. 133.

    Vgl. ebd., S. 104.

  134. 134.

    Vgl. Hausen, Karin: Geschlechtergeschichte als Gesellschaftsgeschichte. In: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Hg. v. Gunilla Budde, Dieter Gosewinkel u. a. Band 202. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012, S. 24.

  135. 135.

    Vgl. zu der Vergeistigung des Sinnlichen in inneren Bildern bei Hegel Vieweg, Klaus: Vergeistigung oder ,Vom Stein zum Wortʻ. Zur Poesie in Hegels Philosophie der Kunst. In: Internationale Zeitschrift für Kulturkompratistik 5 (2022). Hg. v. Wolfgang G. Müller, Rainer Thiel, S. 315–325, hier: S. 317.

  136. 136.

    Vgl. Simon, Ralf: Die Bildlichkeit des lyrischen Textes, S. 101.

  137. 137.

    Vgl. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik, S. 81. Vgl. Zudeick, Peter: Utopie, S. 654.

  138. 138.

    Vgl. Brüggemann, Heinz: Romantik und Moderne. Moden des Zeitalters und buntscheckige Schreibart. Aufsätze. Würzburg: Königshausen & Neumann 2009, S. 284 ff.

  139. 139.

    Vgl. Zudeick, Peter: Utopie, S. 654.

  140. 140.

    Koselleck schlussfolgert dies aus Archenholtz, J. W. von: Geschichte des Siebenjährigen Krieges in Deutschland von 1756 bis 1763. Mit dem Bildnis Königs Friedrich des zweyten von Preußen und einer illuminirten Charte vom Kriegstheater. Wohlfeile Ausgabe für die Reichslande. Mannheim: Schwan & Götz 1788, S. 13 f. Vgl. auch Ruof, Friedrich: Johann Wilhelm von Archenholtz. Ein deutscher Schriftsteller zur Zeit der Französischen Revolution und Napoleons (1741–1812). In: Historische Studien. Hg. v. E. Ebering. Heft 131. Berlin: Kraus Reprint 1915, S. 6–10.

  141. 141.

    Vgl. Ovid: Glaukus und Scylla. In: Verwandlungen. In zwei Theilen. Übersetzt und hg. v. Johann Heinrich Voß. Bd. 2. Berlin: Vieweg 1798, dreizehntes Buch, V. 935.

  142. 142.

    Vgl. Beradt, Charlotte: Das Dritte Reich des Traums. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Barbara Hahn. Berlin: Suhrkamp 2016.

  143. 143.

    Koselleck spricht von der Gegenwart als dem „Heute“ (Koselleck, Reinhart: Vergangene Zukunft, S. 355). Er benutzt den Begriff „Gegenwart“ nicht. Fraglich ist, ob das Heute auch tatsächlich als Gegenwart gemeint ist, oder ob zur Gegenwart mehr gehört, als die bloße Präsenz von Vergangenheit und Zukunft (vgl. Augustinus, Aurelius: Hipponensis Episcopi Confessionum, Lib. XI, Caput XX, S. 271) und als die Beschleunigung, die vorher bereits angesprochen wurde.

  144. 144.

    Rosa, Hartmut: Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne. 11. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2016, S. 11. Im Folgenden wird dieses Werk zur besseren Übersicht im Text zitiert.

  145. 145.

    Rosa verwendet die Begriffe „Erwartungshorizont“ und „Erfahrungsraum“ wie Koselleck (vgl. ebd., S. 27, Fußnote 19). Vgl. auch Koselleck, Reinhart: Vergangene Zukunft, S. 358 f.

  146. 146.

    Rosa bezieht sich bei seinen Ausführungen insbesondere, je nach sozialen Bezugspunkt (von Herrschaftstechnik bis Klassenunterschied) auf Levine, Lauer, Virilio, Bourdieu, Bergmann, Marschall, Hufton/Kravaritou, Shaw, Tronto, Garhammer, Zerubavel, Brown und Flaherty. Das, was Rosa hier macht, gehört zur soziologischen Teildisziplin „Zeitsoziologie“. Begründet wurde diese Disziplin 1937 mit dem Text „Social Time“ von Pitirim Sorokin und Robert K. Merton. Ziel ist es nicht primär, wie Rosa meint, die Beziehung zwischen dem zwischenmenschlichen Aspekt von Zeitwahrnehmung und Gebrauch zu untersuchen (vgl. Rosa, Hartmut: Beschleunigung, S. 59 f.). Vielmehr geht es darum, festzustellen, dass es eine neue Auffassung von Zeit, unabhängig von astronomischen Erkenntnissen, geben muss (vgl. Sorokin, Pitirim; Merton, Robert: Social-time: A Methodological and Functional Analysis. In: The Sociology of Time. Hg. v. John Hassard. London: The Macmillan Press LTD 1990, S. 56–66). Dies soll anhand von soziologischen und dadurch auch zwischenmenschlichen Aspekten der Zeitwahrnehmung und -aneignung geschehen (vgl. ebd., S. 56–66).

  147. 147.

    Wunderli, Peter: Ferdinand de Saussure und die Anagramme. Linguistik und Literatur. Tübingen: Niemeyer 1972, S. 78.

  148. 148.

    Vgl. ebd., S. 78.

  149. 149.

    Ebd., S. 78.

  150. 150.

    Vgl. ebd., S. 79.

  151. 151.

    Vgl. ebd., S. 79.

  152. 152.

    Rosa bezieht sich hier auf Alheit (Alheit, Peter: Alltagszeit und Lebenszeit. Über die Anstrengung, widersprüchliche Zeiterfahrungen »in Ordnung zu bringen«. In: Zerstörung und Wiederaneignung von Zeit. Hg. v. Rainer Zoll. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1988, S. 371–386) und Giddens „[h]uman action […] as a durée, a continuos flow of conduct“ (Giddens, Anthony: The constitution of society. Outline of the Theory of Structuration. Cambridge/Maiden: Polity Press 1984, S. 42; vgl. Rosa, Hartmut: Beschleunigung, S. 30 f.). Giddens bezieht sich mit der „durée“ auf die Alltagszeit (vgl. ebd., S. 31).

  153. 153.

    Weigel, Sigrid: Grammatologie der Bilder. Berlin: Suhrkamp 2015, S. 417.

  154. 154.

    Vgl. ebd., S. 417.

  155. 155.

    Ebd., S. 418.

  156. 156.

    Weigel bezieht sich hier auf Benjamins Satz „In den Gebieten, mit denen wir es zu tun haben, gibt es Erkenntnis nur blitzhaft. Der Text ist der langnachrollende Donner“ (Benjamin, Walter: Gesammelte Schriften V. Hg. v. Rolf Tiedemann. Band 1. Vierte Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1996, S. 570; vgl. Weigel, Sigrid: Grammatologie, S. 417). Auch Ralf Simon sieht in Benjamins Bildmetaphern beziehungsweise Denkbildern einen Beweis für Latenzartikulationen (Simon, Ralf: Die Latenzgehalte des Surrealismus (Peter Weiss, Die Ästhetik des Widerstandes). In: Das unerledigte Vergangene. Konstellationen der Erinnerung. Hg. v. Emil Angehrn, Joachim Küchenhoff. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2015, S. 47–80, hier: S. 48.).

  157. 157.

    Vgl. Koselleck, Reinhart: Vergangene Zukunft, S. 30.

  158. 158.

    Vgl. Zeman, Mirna: Zyklographie der Dinge und Zyklologie der Kultur – ein Forschungsprogramm. In: Kulturelle Zyklographie der Dinge. Hg. v. Ralf Adelmann, Christian Köhler u. a. Paderborn: Fink 2019, S. 7–24.

  159. 159.

    Ebd., S. 9.

  160. 160.

    Vgl. Niehaus, Michael: Ding-Zyklographie und Teleologie. In: Kulturelle Zyklographie der Dinge. Hg. v. Ralf Adelmann, Christian Köhler u. a. Paderborn: Fink 2019, S. 41–50.

  161. 161.

    Vgl. Scholz, Susanne: Objekte und Erzählungen. Subjektivität und kultureller Dinggebrauch im England des frühen 18. Jahrhunderts. In: Kulturwissenschaftliche Gender Studies. Hg. v. Gisela Ecker, Susanne Scholz. Bd. 5. Königstein/Taunus: Helmer 2004.

  162. 162.

    Vgl. Knipp, Raphaela: Narrative der Dinge. Literarische Modellierungen von Mensch-Ding-Beziehungen. In: Lili. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 42 (December 2012), S. 46–61.

  163. 163.

    Lajarrige, Jacques: Vorwort. In: Vom Gedicht zum Zyklus. Vom Zyklus zum Werk. Strategien der Kontinuität in der modernen und zeitgenössischen Lyrik. Hg. v. Jacques Lajarrige. Innsbruck: StudienVerlag 2000, S. 7 f., hier: S. 7.

  164. 164.

    Rosa, Hartmut: Rasender Stillstand? Individuum und Gesellschaft im Zeitalter der Beschleunigung. In: Befristete Zeit. Hg. v. Jürgen Manemann in Zusammenarbeit mit Gabriela Grunden, Torsten Habbel u. a. Münster/Hamburg/London: Lit 1999, S. 151–176, hier: S. 152.

  165. 165.

    Vgl. Koselleck, Reinhart: Vergangene Zukunft, S. 63.

  166. 166.

    Rosa bezieht sich bei der Ontogenese auf Piaget (vgl. ebd., S. 61).

  167. 167.

    Vgl. Koselleck, Reinhart: Vergangene Zukunft, S. 310 f. Vgl. Hartmut, Rosa: Beschleunigung, S. 39. Vgl. Nowotny, Helga: Eigenzeit, S. 22; 39. Vgl. Bohrer, Karl Heinz: Das absolute Präsens, S. 13.

  168. 168.

    Vgl. Harvey, David: The Condition of Postmodernity. An Enquiry into the Origins of Cultural Change. Cambridge/Oxford: Blackwell 1990, S. 260-283.

  169. 169.

    Allerdings besteht Rosa darauf, dass „die technische Beschleunigung selbst eine Folge kultureller, ökonomischer und sozialstruktureller Voraussetzungen“ (Rosa, Hartmut: Beschleunigung, S. 161) ist.

  170. 170.

    Vgl. Virilio, Paul: Rasender Stillstand. Essay. Aus dem Französischen von Bernd Wilczek. 4. Auflage. Frankfurt am Main: Fischer 2008.

  171. 171.

    Vgl. Parkinson, C. Northcote: Parkinsons neues Gesetz. Mit Illustrationen von Osbert Lancaster. Düsseldorf/Wien: Econ 1982, S. 11.

  172. 172.

    Vgl. Levine, Robert: Eine Landkarte der Zeit. Wie Kulturen mit Zeit umgehen. Aus dem Amerikanischen von Christa Broermann und Karin Schuler. 2. Auflage. München: Piper 2004, S. 179. Diese drei Indikatoren für das Lebenstempo wurde aus einer Studie entwickelt, die verschieden Kulturen (31 Länder) miteinander vergleicht (vgl. ebd., S. 179 f.). Dass diese drei Indikatoren tatsächlich das Lebenstempo angeben, ist anzuzweifeln. Insbesondere, weil sich die Arbeitsgeschwindigkeit nur anhand der Bedienungszeit bei der Post und die Gehgeschwindigkeit anhand der Geschwindigkeit von einer zurückgelegten Strecke von 20 Metern zu Fuß zusammensetzt (vgl. ebd., S. 180). Dennoch ist es zum Verständnis des Werkes von Rosa wichtig, diese Verbindung zu seiner Argumentation herzustellen.

  173. 173.

    Fuchs, Anne: Poetiken der Entschleunigung in Prosatexten Wilhelm Genazinos, Julia Schochs und Judith Zanders. In: Poetiken der Gegenwart. Deutschsprachige Romane nach 2000. Hg. v. Silke Horstkotte und Leonhard Herrmann. Berlin/Boston: De Gruyter 2013, S. 213–227, hier: S. 214.

  174. 174.

    Vgl. Rast, Carsten: Degeneration und literarische Entschleunigung in Arno Geigers Der alte König in seinem Exil. In: Jenseitserzählungen in der Gegenwartsliteratur. Hg. v. Isabelle Stauffer. Heidelberg: Winter 2018, S. 185–207.

  175. 175.

    Vgl. Schneider, Sabine: Entschleunigung. Episches Erzählen im Moderneprozess. In: Gattungs-Wissen. Wissenspoetologie und literarische Form. Hg. v. Michael Bies, Michael Gamper u. a. Göttingen: Wallstein 2013, S. 247–264.

  176. 176.

    Vgl. Berlich, Sebastian; Ueberfeldt, Johannes: „Ganz harmlos – bis es explodiert“. Beschleunigung, Brückenbau und eine Bombe in David Leans THE BRIDGE ON THE RIVER KWAI. In: Sprengstoff. Motive und Verfahren in Literatur und Medien. Hg. v. Jasper Stephan. Würzburg: Königshausen & Neumann 2019, S. 129–150, hier: S. 132.

  177. 177.

    Vgl. Schnell, Ralf: Medienästhetik. Zu Geschichte und Theorie audiovisueller Wahrnehmungsformen. Stuttgart: Metzler 2000, S. 215–218.

  178. 178.

    Vgl. Albrecht, Michael von: Ovids Metamorphosen. Texte, Themen, Illustrationen. Heidelberg: Winter 2014, S. 108.

  179. 179.

    Röhnert, Jan: Mobilität in der ästhetischen Reflexion oder: Beschleunigung im Wahrnehmungsmodus der Verlangsamung. In: Technische Beschleunigung – ästhetische Verlangsamung? Mobile Inszenierung in Literatur, Film, Musik, Alltag und Politik. Hg. v. Jan Röhnert. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2015, S. 9–25, hier: S. 9.

  180. 180.

    Vgl. Rohde, Carsten: Der zerbrochene Zusammenhang. Dichter-Bilder bei Goethe, Emerson, Hofmannsthal. In: Technische Beschleunigung – ästhetische Verlangsamung? Mobile Inszenierung in Literatur, Film, Musik, Alltag und Politik. Hg. v. Jan Röhnert. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2015, S. 243–260; Vgl. Liggieri, Kevin: „Am Ende hängen wir doch ab / Von Kreaturen, die wir machten“. Goethes Homunculus als Modell der Entschleunigung. In: Technische Beschleunigung – ästhetische Verlangsamung? Mobile Inszenierung in Literatur, Film, Musik, Alltag und Politik. Hg. v. Jan Röhnert. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2015, S. 261–274.

  181. 181.

    Hörning, Karl H.; Ahrens, Daniela; Gerhard, Anette: Zeitpraktiken. Experimentierfelder der Spätmoderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1997, S. 141.

  182. 182.

    Vgl. ebd., S. 179.

  183. 183.

    Nowotny, Helga: Eigenzeit, S. 7. Im Folgenden wird dieser Text zur besseren Lesbarkeit im Text zitiert.

  184. 184.

    Vgl. Kern, Stephen: The Culture of Time and Space. 1880-1918. Cambridge/Massachusetts: Harvard University Press 1983, S. 1.

  185. 185.

    Begründet wird dies damit, dass „alle Materie im Universum ein Gravitationsfeld erzeugt, und da[ss] Schwerkraft gleich Beschleunigung ist“ (Nowotny, Helga: Eigenzeit, S. 21).

  186. 186.

    Vgl. Sommer, Manfred: Lebenswelt und Zeitbewußtsein. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1990, S. 176–199; vgl. Collmann, Timm: Zeit und Geschichte in Hermann Brochs Roman « Der Tod des Vergil ». Bonn: Bouvier u. Co. 1967, S. 63–66; vgl. James, William: Essays in Psychology. Cambridge/Massachusetts/London: Harvard University Press 1983, S. 143 f. James verwendet nicht den Begriff „stream-of-consciousness“, sondern die Phrase „stream of thought“ (ebd., S. 144).

  187. 187.

    Rosa, Hartmut: Beschleunigung, S. 121.

  188. 188.

    Rosa geht davon aus, dass das Individuum sich gezwungen fühlt, sich anzupassen, weil es sonst etwas verpassen könnte (vgl. Rosa, Hartmut: Beschleunigung, S. 13). Diese Annahme ist aber noch nicht real, sondern nur eine Vermutung des Ausschlusses bei Nichtanpassung. Nowotny nimmt hingegen an, dass ein Individuum, wenn es den sozialen Anschluss nicht findet, tatsächlich ausgegrenzt wird. Das Individuum hat damit keine Chance sich vom Beschleunigungsprozess zu lösen.

  189. 189.

    Vgl. auch Nowotny, Helga: In Search of Usable Knowledge. Utilization Contexts and the Application of Knowledge. Frankfurt am Main: Campus 1990, S. 23.

  190. 190.

    Während Rosa von einer Gegenwartsschrumpfung, die durch die Beschleunigung ausgelöst wird, spricht (vgl. Rosa, Hartmut: Beschleunigung, S. 176), geht Nowotny im Gegenteil von einer Erstreckung der Gegenwart aus.

  191. 191.

    Vgl. Herzog, Reinhart; Koselleck, Reinhart: Vorwort. In: Epochenschwelle und Epochenbewusstsein. Hg. v. Reinhart Herzog, Reinhart Koselleck. München: Fink 1987. Vgl. Koselleck, Reinhart: Vergangene Zukunft, S. 330–348. Vgl. Maurer, Michael: Kulturgeschichte. Eine Einführung. Köln: Böhlau 2008, S. 152 ff.

  192. 192.

    Vgl. Enzensberger, Hans Magnus: Die Furie des Verschwindens. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1980, S. 46.

  193. 193.

    Vgl. Bohrer, Karl Heinz: Das absolute Präsens. Im Folgenden wird dieses Werk im Text zitiert, um den Lesefluss zu erhalten.

  194. 194.

    Vgl. Burke, Edmund: Vom Erhabenen und Schönen. Berlin: Aufbau 1956, S. 91 f.

  195. 195.

    Vgl. Schiller, Friedrich: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. Hg. v. Klaus L. Berghahn. Stuttgart: Reclam 2000, Neunter Brief, S. 33–37, hier S. 34.

  196. 196.

    Ebd., S. 34.

  197. 197.

    Vgl. Enzensberger, Hans Magnus: Die Furie, S. 46.

  198. 198.

    Vgl. Kierkegaard, Sören: Der Begriff Angst. In: Sören Kierkegaard. Auswahl aus dem Gesamtwerk des Dichters, Denkers und religiösen Redners. Hg. und eingeleitet v. Friedrich Hauschildt. Unter Mitarbeit von Rose Hirsch, besorgt von Emanuel Hirsch. Kamen: Spenner 2017, S. 376–381, hier: S. 376. Vgl. auch Zhang, Deng: Angst und Entängstigung. Kierkegaards existenzdialektischer Begriff der Angst, dessen systematischer Hintergrund und philosophiegeschichtliche Wirkung. In: Kierkegaard Studies. Monograph Series 37. Hg. v. Heiko Schulz. Berlin/Boston: De Gruyter 2018, S. 69.

  199. 199.

    Vgl. Alewyn, Richard: Die Lust an der Angst. In: Probleme und Gestalten. Essays. Frankfurt am Main: Insel 1974, S. 307–330.

  200. 200.

    Vgl. ebd., S. 329 f.

  201. 201.

    Der Schrecken um 1800 wird bei Bohrer an dieser Stelle vernachlässigt. Dass sich der Schrecken aber auch in der Ästhetik um 1800 findet, wird im Brentano-Kapitel ersichtlich.

  202. 202.

    Vgl. zur Perversität Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Übersetzt von Ulrich Raulff und Walter Seitter. In: Michel Foucault. Sexualität und Wahrheit. 22. Auflage. Erster Band. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2019.

  203. 203.

    Vgl. zum Hysterischen Beauvoir, Simone de: Das andere Geschlecht.

  204. 204.

    Meyer-Sickendiek versteht unter dem Magischen bei Hofmannsthal die Aura (Vgl. Meyer-Sickendiek, Burkhard: Lyrisches Gespür. Vom geheimen Sensorium moderner Poesie. München: Fink 2012, S. 130). Als „Atmosphäre“ und als „Spur“ wird sich die Aura bei Clemens Brentano wiederfinden.

  205. 205.

    Vgl. Hofmannsthal, Hugo von: Prosa II. In: Hugo von Hofmannsthal. Gesammelte Werke in Einzelausgaben. Hg. v. Herbert Steiner. Frankfurt am Main: Fischer 1959, S. 82 f.

  206. 206.

    Ebd., S. 94.

  207. 207.

    Ebd., S. 89.

  208. 208.

    Vgl. Schlegel, Friedrich: Kritische Schriften und Fragmente [1812–1823]. In: Friedrich Schlegel. Kritische Schriften und Fragmente 4. Studienausgabe in sechs Bänden. Hg. v. Ernst Behler, Hans Eichner. Paderborn: Schöningh 1988, S. 44.

  209. 209.

    Dass das aber, auch in der Romantik, nicht stimmen muss, sondern Unendlichkeit ebenso wie die Endlichkeit zeitlich sein kann, wird noch zu sehen sein.

  210. 210.

    So verwendet Tieck gerne Vergangenheit und Zukunft und klammert die Gegenwart aus (vgl. Tieck, Ludwig: Franz Sternbald’s Wanderungen, S. 38).

  211. 211.

    Vgl. Gumbrecht, Hans Ulrich: Diesseits der Hermeneutik. Im Folgenden wird zur angenehmen Lesbarkeit der Autor im Text zitiert.

  212. 212.

    Platon definiert die Präsenz als „eine jeweilige Präsenz [, die] nicht mehr Das Seiende, sondern jeweils ein Seiendes“ (Tugendhat, Ernst: TI KATA TINOΣ. Eine Untersuchung zu Struktur und Ursprung aristotelischer Grundbegriffe. 4., unveränderte Auflage. Freiburg/München: 1988, S. 11) ist. „[D]as Seiende ist ,es selbstʻ, ,ist wie es istʻ und nicht – wie es nicht ist; ist das ,Wahreʻ und nicht – das Falsche“ (ebd., S. 8). Aristoteles ergänzt Platons Präsenzdefinition mit dem „εΐδος [,] gemeint spezifisch als das, was es als es selbst […] ist“ (ebd., S. 15).Damit wird die Präsenz als solche bestimmt (vgl. ebd., S. 13). Präsenz ist keine bloße Idee, wie noch bei Platon, sondern eine Kategorie, „eine ,Präsenz vonʻ“ (ebd., S. 23).

  213. 213.

    Kreyer verbindet die Präsenz in der Sprache mit der Körperlichkeit. Sprache bietet neben der Sinnebene die körperliche Erfahrung in „Form von Präsenz“ (Kreyer, Rolf: Verständigung diesseits der Hermeneutik. Sprachwissenschaftliche Anmerkungen zur Präsenz. In: Präsenz Interdisziplinär. Kritik und Entfaltung einer Intuition. Mit einem Vorwort von Hans Ulrich Gumbrecht. Hg. v. Sonja Fielitz. Winter: Heidelberg 2012, S. 133–146, hier: S. 145). Damit ist Sprache der Ort, an dem Körperlichkeit, an dem Präsenz stattfinden kann. Präsenz ist der Sprache immanent (vgl. ebd., S. 146).

  214. 214.

    Hjelmslev, Louis: Die Sprache. Eine Einführung. Aus dem Dänischen übersetzt, für deutsche Leser eingerichtet und mit einem Nachwort versehen von Otmar Werner. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1968, S. 41; S. 119 ff. Hjelmslev unterscheidet „Inhaltselemente“ und „Ausdruckselemente“ (vgl. ebd., S. 41). Als Beispiel nennt er „Peter-s Vater“ (ebd., S. 41). Das Ausdruckselement ist hierbei das „[s]“ (ebd. S. 41), das „mit dem daran geknüpften Inhaltselement ,Genitivʻ besteht“ (ebd., S. 41). Im Französischen finden sich Hjelmslevs Begriffe als „ l’expression et la forme“ (Hjelmslev, Louis: Principes de Grammaire générale. Kopenhagen: Høst & Søn 1928, S. 28) als „Form des Ausdrucks“, wie es bei Gumbrecht zu finden ist, „forme grammaticale“ (ebd., S. 112) als „Form des Inhalts“ [Anmerkung: Interessant ist, dass die „forme grammaticale“ mit den „idées-symboles“ (ebd., S. 112) als System der Strukturierung verbunden wird]. Die „Substanz des Inhalts“ wird nicht als Begriff gefasst, sondern beschrieben. „Le système des catégories de signifiants reflète un système de catégories psychologiques qui ne peut justement se dégager que par les procédés propres à la linguistique“ (ebd., S. 43). Die „Substanz des Ausdrucks“ wird de Saussures Annahme entnommen, dass das Denken eine amorphe und undeutliche Masse ist (vgl. ebd., S. 44).

  215. 215.

    Zu Signifikat und Inhalt vgl. ebd., S. 123. Zu Signifikant und Ausdruck vgl. ebd., S. 43.

  216. 216.

    Vgl. Rosa, Hartmut: Beschleunigung, S. 41.

  217. 217.

    Vgl. Bohrer, Karl Heinz: Das absolute Präsens, S. 75.

  218. 218.

    Vgl. zum Beispiel Hampel, Johannes: Die politische Didaktik des Lehrstückeschreibers. In: Bertolt Brecht – Aspekte seines Werkes, Spuren seiner Wirkung. Hg. v. Helmut Koopmann, Theo Stammen. Zweite, erweiterte Auflage. Stamsried: Vögel 1994, S. 115–123.

  219. 219.

    Vgl. Handke, Peter: Publikumsbeschimpfung. In: Theaterstücke 1. Hg. v. Peter Handke. Berlin: Suhrkamp 2018, S. 7–52.

  220. 220.

    Vgl. Luhmann, Niklas: Die Gesellschaft der Gesellschaft. 9. Auflage. Erster Teilband. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2015, S. 93.

  221. 221.

    Ebd., S. 1018.

  222. 222.

    Vgl. ebd., S. 1018.

  223. 223.

    Vgl. Luhmann, Niklas: Sthenographie. In: Beobachter. Konvergenz der Erkenntnistheorien? Hg. v. Niklas Luhmann, Humberto Maturana u. a. 3. Auflage. München: Fink 2003, S. 119–137, hier: S. 123; S. 131.

  224. 224.

    Vgl. ebd., S. 123.

  225. 225.

    Ebd., S. 127.

  226. 226.

    Vgl. ebd., S. 119 f.

  227. 227.

    Vgl. Luhmann: Die Gesellschaft der Gesellschaft, S. 1011.

  228. 228.

    Vgl. ebd., S. 1018.

  229. 229.

    Ebd., S. 1018.

  230. 230.

    Vgl. Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter. 22. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2021.

  231. 231.

    Vgl. Luhmann, Niklas: Sthenographie, S. 131.

  232. 232.

    Vgl. Luhmann, Niklas: Sthenographie, S. 129.

  233. 233.

    Ebd., S. 120.

  234. 234.

    Ebd., S. 121.

  235. 235.

    Vgl. ebd., S. 123.

  236. 236.

    Vgl. ebd., S. 132.

  237. 237.

    Ebd., S. 123.

  238. 238.

    Vgl. ebd., S. 128.

  239. 239.

    Vgl. ebd., S. 132.

  240. 240.

    Vgl. ebd., S. 134.

  241. 241.

    Vgl. ebd., S. 132.

  242. 242.

    Vgl. Nancy, Jean-Luc: The Birth to Presence. Stanford: Stanford University Press 1993, S. 6.

  243. 243.

    Vgl. ebd., S. 4 f.

  244. 244.

    Vgl. Heidegger, Martin: Einführung in die Metaphysik. 3., unveränderte Auflage. Tübingen: Niemeyer 1966, S. 77.

  245. 245.

    Bei Heidegger heißt es: „Das Seiende ist als Seiendes wahr. Das Wahre ist als solches seiend. Das will sagen: Das waltend sich Zeigende steht im Unverborgenen. Das Unverborgene als solches kommt im Sichzeigen zum Stehen. Die Wahrheit ist als Un-verborgenheit nicht eine Zugabe zum Sein“ (ebd., S. 78).

  246. 246.

    Vgl. Siebers, Johan: Noch-Nicht, S. 403–412.

  247. 247.

    An anderer Stelle definiert Gumbrecht die Gelassenheit als „Offenheit bei gleichzeitiger Konzentration“ (Gumbrecht, Hans Ulrich: Diesseits der Hermeneutik, S. 124). Dort bezieht er sich nicht auf das Dasein selbst, sondern auf die Lehre beziehungsweise auf das Lernen seiner Studierenden und damit auf die Didaktik beziehungsweise in Teilen auf die Pädagogik (vgl. ebd., S. 124).

  248. 248.

    Vgl. Heidegger, Martin: Einführung in die Metaphysik, S. 101.

  249. 249.

    Vgl. Nancy, Jean-Luc: The Birth, S. 5.

  250. 250.

    Vgl. Bohrer, Karl Heinz: Das absolute Präsens, S. 32 f.

  251. 251.

    Vgl. Haverkamp, Anselm: Figura cryptica. Zur angenehmeren Lesbarkeit wird dieses Werk im Text zitiert.

  252. 252.

    Duden Online: Latenz. Abrufbar unter: Duden | Latenz | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 07.06.19, um 12:34 Uhr.

  253. 253.

    Vgl. die Definition der Tropen in Beardsley, Monroe C.; Daniel, Robert W.; Leggett, Glenn: Theme and Form. An Introduction to Literature. Vierte Auflage. Englewood Cliffs/New Jersey: Prentice-Hall 1975, S. 697.

  254. 254.

    Vgl. Vergilius Maro, Publius: Aeneis. In: Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana. Hg. v. Gian Biagio Conte. Berlin/Boston: De Gruyter 2019, Liber VIII, V. 323.

  255. 255.

    Ebd., V. 323.

  256. 256.

    Vgl. zum Latenzbegriff bei Ovid auch Haas, Maximilian: Ars und natura, S. 241 f.

  257. 257.

    Freud, Sigmund: Die Traumdeutung. Nachwort von Hermann Beland. Frankfurt am Main: Fischer 1991, S. 284.

  258. 258.

    Bacon, Francis: Neues Organon. Lateinisch – deutsch. Teilband 2. Hg. v. Wolfgang Krohn. Hamburg: Meiner 1990, S. 289 ff. Bacon spricht von konkreten Körpern, „wie man sie im gewöhnlichen Ablauf der Natur antrifft“ (ebd., S. 289). Die Entdeckung latenter Prozesse können Untersuchungen sein, „aus welchen Anfängen, in welcher Art und durch welchen Vorgang Gold oder ein beliebig anderes Metall oder ein Stein erzeugt werde von seinen ersten Ursprüngen oder rohen Anlagen bis zum vollständigen Mineral“ (ebd., S. 289). Das Entbergen der latenten Prozesse kann zum „tätige[n] Teil […] oder [zur] Wahrheit der Dinge“ (ebd., S. 291) führen.

  259. 259.

    Haverkamp verwendet in vielen Passagen die Repräsentation in Anlehnung an die „Querelle des Anciens et des Modernes“ (vgl. ebd., S. 30) als Synonym für die Nachahmung.

  260. 260.

    Vgl. Foucault, Michel: Les mots et les choses. Une archélogie des sciences humaines. Paris: Gallimard 1966, S. 131.

  261. 261.

    Baumgarten, Alexander Gottlieb: Ästhetik. Lateinisch – deutsch. Übersetzt mit einer Einführung, Anmerkungen und Registern hg. v. Dagmar Mirbach. Band 2. Hamburg: Meiner 2007, S. 768–781.

  262. 262.

    Vgl. Man, Paul de: Blindness & Insight. Essays in the Rhetoric of Contemporary Criticism. New York: Oxford University Press 1971, S. 131.

  263. 263.

    Vgl. ebd., S. 133.

  264. 264.

    Vgl. ebd., S. 132 f.

  265. 265.

    Vgl ebd., S. 139. Monroe C. Beardsley. spricht vom „Turn“: „Trope, a synonym of ,metaphorʻ, suggests by its etymology how such expressions make themselves understood: the reader ,turnsʻ to another meaning when he sees that the literal [= words are to be understood in their primary meaning] meaning is impossible“ (Beardsley, Monroe C.; Daniel, Robert W.; Leggett, Glenn: Theme and Form, S. 697).

  266. 266.

    Haverkamp zitiert an dieser Stelle Nietzsche. Nietzsche benutzt in seinen späten Schriften den Begriff „Vernichtung“ im Sinne der „Auslöschung“ (Vgl. Müller, Enrico: Nietzsche-Lexikon. Paderborn: Fink 2020, S. 88f.).

  267. 267.

    Zu den Tropen als der Anfang aller Wörter vgl. Gerber, Gustav: Die Sprache als Kunst. Zweite Auflage. 1. Band. Berlin: Gaertner 1885, S. 331.

  268. 268.

    Vgl. Derrida, Jacques: Le retrait de la métaphore. In: Psyché. Inventions de l’autre. Hg. v. Jacques Derrida. Paris: Galilée 1987, S. 63–93, hier: S. 70. Haverkamp weist darauf hin, dass Derrida das Lexem „relève“ für „Aufhebung“ verwendet und damit das Entlastungsmoment hervorhebt (vgl. Haverkamp, Anselm: Figura cryptica, S. 42).

  269. 269.

    Benjamin, Walter: N [Erkenntnistheoretisches, Theorie des Fortschritts]. In: Walter Benjamin. Gesammelte Schriften V. Hg. v. Rolf Tiedemann. 4. Auflage. Band 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1996, S. 576.

  270. 270.

    Vgl. ebd., S. 576.

  271. 271.

    Ebd., S. 577.

  272. 272.

    Vgl. Hartmut, Rosa: Beschleunigung, S. 309.

  273. 273.

    Vgl. ebd., S. 146.

  274. 274.

    Vgl. ebd., S. 30. Auch bei Koselleck findet sich das Vergegenwärtigen eines Bildes (vgl. Koselleck, Reinhart: Vergangene Zukunft, S. 354).

  275. 275.

    Vgl. ebd., S. 577.

  276. 276.

    Vgl. Benjamin, Walter: N, S. 577.

  277. 277.

    Vgl. Benjamin, Walter: N, S. 578.

  278. 278.

    Nach Derrida ist „[d]ie Sprache […] eine Struktur – ein System der Gegensätze von Orten und Werten“ (Derrida, Jacques: Grammatologie. Übersetzt von Hans-Jörg Rheinberger und Hanns Zischler. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1983, S. 372). Die Form bezieht sich auf die Schriftform (vgl. ebd., S. 50) oder auf die Form „des gesprochenen Wortes“ (ebd., S. 396).

  279. 279.

    Mit der Hyperreflexivität bezieht sich Haverkamp auf Merleau-Ponty. Hyperreflexivität bedeutet das reflexive Betrachten/den reflexiven Blick, in diesem Falle, auf Wort und Bild (vgl. Haverkamp, Anselm: Productive Digression. Theorizing Practice. In: Paradigms. Literature and the Human Sciences. Hg. v. Rüdiger Campe, Paul Fleming. Bd. 5. Berlin/Boston: De Gruyter 2017, S. 10; S. 84).

  280. 280.

    Haverkamp bezieht sich bei den Ambiguitäten auf Empson, William: Seven Types of Ambiguity. 3. Auflage. London: Chatto and Windus 1953.

  281. 281.

    Haverkamp übernimmt die Definition von Rhetorik (vgl. Haverkamp, Anselm: Figura cryptica, S. 110) von Latour, Bruno: „Rhetoric is the name of the discipline that has, for millenia, studied how people are made to believe and behave and taught people how to persuade others“ (Latour, Bruno: Science in Action. How to follow scientists and engineers through society. 7. Auflage. Cambridge/Massachusetts: Harvard University Press 1997, S. 30). Gleichzeitig gibt Haverkamp zu, dass diese Definition „eine starke, und zwar die stärkstmögliche Lesart der rhetorischen Vorgabe von Latour ist“ (ebd., S. 111). Dennoch distanziert sich Haverkamp nicht von dieser Definition. Stattdessen wählt er einen weiteren Weg und zwar Rheinbergs Interesse an der Rhetorik, die für ihn immer auch „Rhetorik der Tropen, nicht deren nachmalige perlokutionäre Performanz“ (ebd., S. 112) ist.

  282. 282.

    Khurana, Thomas; Diekmann, Stefanie: Latenz, S. 9.

  283. 283.

    Vgl. ebd., S. 9. An dieser Stelle soll nicht ausgeschlossen werden, dass die Latenz terminologisch präzise bestimmt werden kann. Es soll lediglich darauf hingewiesen werden, dass es bislang keine einheitliche Regelung zur Bestimmung von Latenz gibt.

  284. 284.

    Khurana, Thomas; Diekmann, Stefanie: Latenz, S. 9.

  285. 285.

    Vgl. Heimes, Alexandra: Anamorphose. Die Nachtseite der Arabeske: Anamorphose und Latenz bei E.T.A. Hoffmann. In: Latenz. 40 Annäherungen an einen Begriff. Nachdruck der deutschen Ausgabe 2007. Berlin: Kadmos 2017, S. 20–24.

  286. 286.

    Vgl. Schmidt-Hannisa, Hans-Walter: Code. Multilingualität: Latente Codes bei Borges und Joyce. In: Latenz. 40 Annäherungen an einen Begriff. Nachdruck der deutschen Ausgabe 2007. Berlin: Kadmos 2017, S. 52–55.

  287. 287.

    Vgl. Annuß, Evelyn: Echo. Celans Nachruf auf Heideggers Drama. In: Latenz. 40 Annäherungen an einen Begriff. Nachdruck der deutschen Ausgabe 2007. Berlin: Kadmos 2017, S. 62–66.

  288. 288.

    Die genannten Wissenschaftler und auch weitere Wissenschaftler, die sich mit den ersten Schritten zu einer Theorie der Latenz aus gegenwärtiger Perspektive beschäftigt haben, sollen hier keinesfalls angegriffen werden. Vielmehr ist ihnen zu danken, da sie diese ersten Schritte absolviert haben, auf denen nun eine oder mehrere einheitliche Theorie oder Theorien aufgebaut werden kann oder können. In dieser Arbeit wird gerade versucht, auf ihren Ansätzen aufzubauen. Anmerkung: Es wird in der Arbeit, insbesondere zur besseren Lesbarkeit, aber auch aufgrund diskriminierender Faktoren innerhalb der Sprache, das generische Maskulinum verwendet (vgl. Elsen, Hilke: Gender – Sprache – Stereotype. Geschlechtersensibilität in Alltag und Unterricht. Tübingen: Narr 2020, S. 73).

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Fischer, J. (2024). Einleitung. In: Zeitlichkeitskonzepte von Latenz als Gender-Figurationen der Romantik (Bettine von Arnim, Clemens Brentano, Karoline von Günderrode). J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-68726-0_1

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