Abstract
Contemporary children’s literature is vividly engaged in the construction, negotiation, and deconstruction of (notions of) masculinity. Literary urban settings and their often clearly gendered spaces thereby prove an especially fertile environment in which conflicting positions about (the meanings of) masculinity are (re-)formed and contested: Strategies to naturalize rigid gender boundaries and traditional concepts of an innate core of ‘wild’, independent masculinity that cannot be domesticated by (‘feminized’) cultural impositions clash with approaches that explore and challenge the spaces and practices in and through which (hegemonic) masculinity is built up and stabilized. This article explores negotiations of masculinity within four current novels for young readers regarding the semantics of urban spaces and the gendered practices that constitute very different masculinities.
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Notes
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Die Reihe erschien ab 2002 im Baumhaus-Verlag und wird seit 2020 im 360-Grad-Verlag neu aufgelegt.
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Vgl. zu den Charakteristika der Idylle und ihrer kindzentrierten Umcodierung Dettmar 2018, 66–70.
- 5.
Vgl. zum Verhältnis von Schauplatz und Hintergrundraum Martínez/Scheffel 2016, 155.
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So wird etwa berichtet, dass Jo als Kind mit einem FC-Bayern-München-Ball spielte (vgl. Wildner 2021, 15), und Jo betont, wie wichtig das DFB-Turnier der Landesauswahlen in Duisburg für ihre Zukunft wäre (vgl. ebd., 22).
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Exemplarisch wird dies etwa durchexerziert, als Niclas (wiederholt) verspätet zu einem Freundschaftsspiel erscheint, sein Vater aber seine Beziehungen zum Verband spielen lassen will, als der Trainer die geltenden Regeln durchsetzt und den Jungen in der ersten Halbzeit nicht aufstellt (vgl. Wildner 2021, 36–40).
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Zur Funktion und Semantisierung von „Räume[n] der Adoleszenz“ vgl. Stemmann 2019.
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Zahlreiche Analysen über Berlin in Kinder- und Jugendliteratur und -medien bietet Planka 2018.
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Bekräftigt wird diese Abgrenzung, wenn als Kontrastfigur Frau Sebold auftritt, deren Klassenlektüre, so der Inhalt der Metareferenz, ‚echte‘ Jungen nicht abholt: „Dann hatten wir Deutsch bei Frau Sebold und sprachen über Ben und Anna. Es war überpeinlich. Warum müssen wir Bücher lesen, in denen sich welche küssen? Und dann noch drüber reden?“ (Lambeck 2018, 59) Besser gefallen die von der Musiklehrerin gezeigten You-Tube-Videos: „Das waren mal Geschichten! Böse Jungs. Gefährliche Viertel. Berühmte Rapper.“ (Ebd.)
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Vgl. zu diesen Begriffen innerhalb eines Modells der Gender-Analyse Krah 2016.
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Ein ähnlicher Konflikt findet sich in Christina Erbertz Berlin-Roman Die Helikopterbande und das Raubtier aus China (2019), in dem mit Fenja eine weibliche Figur gegen ihren engen Aktionsspielraum im ruhigen – und ebenfalls stark gentrifizierten – Friedenau rebelliert (vgl. Kalbermatten 2019). Allerdings wird der Konflikt auch hier insofern vergeschlechtlicht, als Fenjas Vater, ein Helikopterpilot, den Ängsten von Fenjas ‚Helikoptermutter‘ (vorübergehend) nachgibt und im Bioladen unglücklicher Verkäufer von Schafsmilchseife wird.
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Den Begriff spectacular masculinity prägte Janice Radway (1984, zit. in Allen 2020, 8–10).
Literatur
Primärliteratur
De Smet, Marian: Hendrik zieht nicht um [niederl. EA. 2016]. Mit Bildern von Mattias De Leeuw. Übers. aus d. Niederländ. von Andrea Kluitmann. Hildesheim: Gerstenberg, 2019
Erbertz, Christina: Die Helikopterbande und das Raubtier aus China. Mit Illustrationen von Claudia Weikert. Weinheim: Beltz & Gelberg, 2019
Lambeck, Silke: Mein Freund Otto, das wilde Leben und ich. Mit Bildern von Barbara Jung. Hildesheim: Gerstenberg, 2018
Masannek, Joachim: Die wilden Fußballkerle. Band 1: Leon, der Slalomdribbler [EA. 2002]. Mit Illustrationen von Jan Birck. München: dtv, 232019
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Kalbermatten, M. (2023). „Das wilde Leben liegt viel näher, als du denkst.“ Zur Verhandlung von Männlichkeit(en) in urbanen Räumen der Kinderliteratur. In: Dettmar, U., Kagelmann, A., Tomkowiak, I. (eds) Urban!. Studien zu Kinder- und Jugendliteratur und -medien, vol 13. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-66935-8_3
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