Zusammenfassung

Was ich hier bringe, ist eine unmittelbare Fortsetzung eines vor drei Jahren auf dem IX. Kongreß für Experimentelle Psychologie zu München gehaltenen Sammelreferates über „Fortschritte der experimentellen Kinderpsychologie“1). Während ich jedoch damals auch zahlreiche Ergebnisse fremder Forschung mit hineinnahm, soll hier fast nur über Arbeiten der von mir geleiteten entwicklungspsychologischen Abteilung des Leipziger Universitätsinstitutes berichtet werden2). Unsere kinder psychologische Arbeit paßt sich in die allgemeine ganzheitspsychologische Richtung dieses Institutes ein, wie sie F. Krueger im vorausgehenden Vortrage gezeichnet hat3). Verabredungsgemäß wird manches von dem Vorredner für die allgemeine Psychologie Ausgeführte auf kinderpsychologischem Boden einige weitere Veranschaulichung erfahren. Das normale Kind soll dabei im Vordergrunde stehen; nur vereinzelt wird auch über Versuche mit Schwachsinnigen berichtet werden.

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Referenzen

  1. Im Kongreßbericht bei Gustav Fischer, Jena 1926, und ebenda auch gesondert erschienen.

    Google Scholar 

  2. Bei den Führungen der Kongreßteilnehmer durch das Psychologische Institut wurden die besprochenen Apparate und Versuchsanordnungen auch im Original gezeigt und erklärt.

    Google Scholar 

  3. Vgl. von den Schriften des Leipziger Psychologenkreises besonders: F. Krueger, Über psychische Ganzheit, in: Neue Psychol. Studien I, 1926.

    Google Scholar 

  4. Näheres über die Natur dieses sog. „Wählens“ s. unten, bes. S. 24 ff.

    Google Scholar 

  5. Vgl. die zahlreichen Beweise in meinen „Fortschritten der experimentellen Kinderpsychologie“ (1926), in Heinz Werners erfreulich stark von Leipzig her beeinflußter „Einführung in die Entwicklungspsychologie“ (1926) und in den zunehmend von der genetischen Ganzheitspsychologie durchdrungenen neuesten Auflagen der ausgezeichneten „Psychologie der frühen Kindheit“ von William Stern.

    Google Scholar 

  6. Andere nicht so einfache Transpositionsarten, z. B. der Ersatz der Kreise 4 und 6 durch die Kreise 5 und 71/2 oder 8 und 12 sind leider noch wenig untersucht und bleiben hier beiseite.

    Google Scholar 

  7. Fortschritte..., S. 6–10; ebenda Literatur und eine Abbildung für Grau-stufentransposition.

    Google Scholar 

  8. Vgl. zu diesen Problemen schon meine „Vorstellungen der Tiere“, 1914, S. 113.

    Google Scholar 

  9. Das sorgfältige Studium des Gesamtverhaltens gestattet hier allenthalben wichtige Schlüsse auf das Erleben; wir sind gewillt, vom Behaviorismus zu lernen manches besser zu beobachten, doch sind uns die Verhaltungsbeobachtungen nie Selbstzweck, sondern stehen im Dienste der Bewußtseins- und Seelenforschung.

    Google Scholar 

  10. Vgl. Köhler, Aus der Anthropoidenstation IV, S. 16: „Die helle Seite des... Zueinander“.

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  11. Vgl. Krueger: Über psychische Ganzheit. Neue Psychol. Stud. I, S. 96.

    Google Scholar 

  12. Krueger: ebenda S. 94.

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  13. 2) siehe übernächste Seite.

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  14. (zu S. 24) Vgl. die lehrreiche Zusammenstellung bei Bierens de Haan (Über Wahl nach relativen und absoluten Merkmalen. Z. vergl. Physiol. 7, 466f. (1928)) und sein Ergebnis, daß Bienen bei Graustufenverschiebung durchweg „absolut“ wählen (ebenda S. 485f.).

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  15. (zu S. 24) Einige wenige Versuche zur Transposition von Größenintervallen bei jungen Kindern, darunter auch bei 2 Kindern unter 2 Jahren, teilt H. Frank mit (Psychol. Forschung VII, 1925, S. 144 f.), doch ist die Zahl der Versuche so klein, daß sie nur geringe Beweiskraft haben.

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  16. Die überragende Bedeutung des Gefühls für das Seelenleben und insbesondere für seine primitiven Stufen erkennen wir vorzüglich dank der von F. Krueger wiederholt und eindringlich geforderten Erweiterung des emotionalen Gebietes durch die unermeßlich ausgedehnten und qualitätenmannigfaltigen Bereiche des „Gefühlsartigen“. Vgl. hierzu besonders die neueste Darstellung F. Kruegers: Das Wesen der Gefühle, Arch. f. d. ges. Psychol. Bd. 65, 1928 (auch gesondert erschienen), S. 14ff., 17 f., 20ff. u. sonst. „Die Komplexqualitäten sind um so gefühlsartiger, je mehr von dem jeweiligen Gesamtganzen der betreffende Komplex umfaßt, je unschärfer er von dem »Hintergründe’ des übrigen, gleichzeitigen Erlebens sich abhebt und — unter sonst gleichen Umständen — je weniger durchgreifend er in sich selbst gegliedert ist“ (ebenda S. 15).

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  17. Vgl. die lehrreichen Beispiele für geringe Differenziertheit von Qualitäent im primitiven Bewußtsein bei HeinzWerner: Einführung in die Entwicklungspsychologie, 1926, §10ff.

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  18. In Anlehnung an F. Sander und G. Ipsen.

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  19. Die Gesamtqualität außendiffuser Gesamtzustände kann, ebenso wie jede andere Komplexqualität, als eigentümlich und unverwechselbar erlebt werden, ohne für das betreffende Subjekt logisch bestimmt oder für es auch nur logisch bestimmbar zu sein.

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  20. F. Sander, Experimentelle Ergebnisse der Gestaltpsychologie, in: Ber. X. Kongr. exper. Psychol., Jena 1928.

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  21. H. Volkelt, Fortschritte... 1926, S. 13ff.

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  22. F. Sander a. a. O. S. 48; E.Lippert, Neue Psychol. Studien IV, 1928.

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  23. Vgl. die Abbildungen vieler Zahlenlottos bei Decroly, L’initiation à l’activité... par les jeux éducatifs, Neuchatel u. Paris o. J., 2. Aufl. 1922 (z. B. Früehtelotto, Gabellotto), und bei Corte-Corvinus, Entwicklungsgehemmte Kinder, Leipzig 1926, S. 75ff., auch die von A. Descoeudres im Anschluß an Decroly herausgegebenen Jeux éducatifs des Institut J.-J. Rousseau in Genf (z. B. Spiel Nr. 12).

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  24. Vgl. Decroly a. a. 0. Spiel VI (Tischgerätelotto, Abb. S. 81). — Einen noch weiteren Schritt, nämlich Transformation der Zahl einer figurigen Dinggruppe in eine andersfigurige Gruppe andersartiger Dinge verlangt Spiel IX, Abb. S. 83: z. B. ist hier das Bild von 5 T-förmig angeordneten Bällen auf das Bild der die 5 Finger ausstreckenden Hand zu legen. Eine ähnliche Leistung erfordert Spiel X, Abb. S. 87: Sortieren von je einem Paar, einem Tripel, einer Vierergruppe (usw.) von zusammengebundenen gleichen Gegenständen (zwei Hinge, drei Rädchen usw.) nach der Zahl in bestimmte Kästchen. In den von mir herausgegebenen „Neuen Leipziger Spielgaben und Lernspielen“ bringe ich soeben ein neues Zahlendomino, das sich von der beim Domino üblichen Figurgleichheit der gleichzahligen Punktgruppen freimacht („Transfigurierendes Zahlendomino“ D. R. G. M. a.).

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  25. Am meisten nähert sich unserem Zahlensteckbrett das vortreffliche Knopf -streifenspiel Decrolys (“les bandes“, abgebildet a. a. 0. S. 93), das z. B. zu einem Bande, auf das 5 Knöpfe in einer Keihe aufgenäht sind, andere Bänder, die ebenfalls 5 Knöpfe tragen, die hier aber in jedesmal verschiedenen Abständen zueinander befestigt sind, hinzusortieren läßt. Das Kind vermag hierbei diese Knopfstreifen an den Stellen, die frei von Knöpfen sind (Text S. 95), durch Faltenbildung zusammenzuschieben und erfährt auf diese anschauliche Weise, daß die in der geraden Linie verschieden angeordneten Knöpfe trotz dieser verschiedenen Verteilung die gleiche Knopf zahl haben. Das Knopf streifenspiel ist jedoch an die lineare Reihe gebunden, während unser Zahlensteckbrett mit den verschiedensten Zahlfiguren vertraut macht, und jenes Spiel Decrolys rückt die gleichen, aber verschieden-figurigen Zahlen nur nebeneinander, während unser Zahlensteckbrett das Kind geradezu ihre Identität entdecken und immer neu erleben läßt, auch die Selbstkontrolle noch beträchtlich eindrucksstärker gestaltet.

    Google Scholar 

  26. Vgl. die Würfelstäbe in Tillichs oder in Wanders Rechenkasten oder die Rechenstäbe der Maria Montessori.

    Google Scholar 

  27. Das Zahlensteckbrett (D.R. G.M.) gehört den von mir herausgegebenen „Neuen Leipziger Spielgaben und Lernspielen“ an und kann (mit 40 Einsatztäfelchen, 18 Kettchen von 1–9 Zapfen und 18 zugehörigen Lochstegen) vom Psychologischen Institut der Universität Leipzig bezogen werden.

    Google Scholar 

  28. Die Pflicht zur Analyse besteht nach wie vor und wird immer bestehen, so lange es Psychologie gibt. Aber es gibt zwei Richtungen der Analyse: Die eine geht auf möglichst ganzheitliche Züge, die andere auf möglichst unganzheitliche, d. h. möglichst nicht weiter analysierbare Momente. Über dieser zweiten Form der Analyse hat man früher die erste Form sehr vernachlässigt, d. h. man hat die Pflicht zur Analyse höchst einseitig eingeschränkt auf Elementaranalyse, d.h. auf die Herausisolierung der sog. Elemente, und darüber die Ganzheitsanalyse, d. h. die Analyse, die auf beschreibende Herausarbeitung ganzheitlicher Eigenschaften abzielt, meist verabsäumt. Diese Wandlung der bevorzugten Zergliederungsrichtung ist bisweilen so mißverstanden worden, als verzichte die sog. Ganzheitspsychologie auf Analyse. In Wahrheit aber ist sie erstens auch in ihren Beschreibungen von Totalqualitäten immer in gewissem Grade analytisch, da alle Beschreibung, auch die ganzheitlichst gerichtete, immer irgendwelche bestimmten Züge an den zu beschreibenden Ganzheiten ins Auge faßt, heraushebt und begrifflich bezeichnet; zweitens erkennt sie die auf unganzheitlichere Momente ausgehenden Analysen, sofern sie nur richtig sind, durchaus an und wird jene Zergliederung auf die Dauer selber nicht vernachlässigen dürfen. Freilich hat die vorzüglich ganz-heitsgerichtete Psychologie auch noch ein Weiteres nachdrücklich gelehrt, nämlich daß der Sinn aller Analyse gründlich umzudenken ist: Weder die früher noch die heute bevorzugte Richtung der Analyse löst jemals das betr. psychische Ganze in Teile oder gar Stücke auf, sondern beide, auch die noch so ausdrücklich auf möglichst unzergliederbare Letztheiten abzielende Elementaranalyse, vermögen niemals etwas anderes als an den primären psychischen Ganzen gewisse Züge oder Momente herauszuheben. Auch in diesem Sinne ist der Primat des Ganzen unverletzlich.

    Google Scholar 

  29. Vgl. besonders F. Kruegers Schriften, zumal „Über psychische Ganzheit“, Neue Psychol. Stud.I, 1926. Dazu, ganz kurz zusammenfassend: H. Volkelt, Über die Forschungsrichtung des Psychologischen Instituts der Universität Leipzig, Erfurt (K. Stenger) 1925.

    Google Scholar 

  30. H. Volkelt, Primitive Komplexqualitäten in Kinderzeichnungen, in: Ber. VIII. (Leipziger) Kongr. exper. Psychol., Jena 1924. Fortschritte der exp. Kinderpsychologie, Jena 1926, S. 29—36.

    Google Scholar 

  31. Manche von den Formulierungen auf diesen Seiten in Zusammenarbeit mit L. Hoffmann.

    Google Scholar 

  32. Viele Beispiele wiedergegeben bei H. Volkelt, Fortschritte,.. Abb. 17 u. 20.

    Google Scholar 

  33. a. a. 0. Abb. 19.

    Google Scholar 

  34. a. a. 0. Abb. 18.

    Google Scholar 

  35. Es wurde dies dadurch erreicht, daß zwei quadratische Diaphragmen in entgegengesetzter Richtung vor der darzubietenden Fläche vorbeischnellen. Die Zeit, in welcher sich beide Diaphragmen decken, ist die Darbietungsdauer. Besonders günstig ist es, daß dieser Expositionsapparat das darzubietende Feld von der Mitte aus freigibt und nach der Mitte zu wieder verschließt.

    Google Scholar 

  36. Siehe folgende Seite.

    Google Scholar 

  37. P. Sander, a. a. 0. S. 57ff.

    Google Scholar 

  38. Teilweise auch kindliche Frühgestalten; denn wir hatten ja hier meist auch bei Kindern die Auff assungszeit, freilich nur um sehr viel wreniger, verk

    Google Scholar 

  39. Vgl. oben S. 26f.

    Google Scholar 

  40. William James Psychologie übersetzt von M. D ü r r Leipzig 1909, S. 164.

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Volkelt, H. (1929). Neue Untersuchungen über die kindliche Auffassung und Wiedergabe von Formen. In: Lesch, E. (eds) Bericht über den Vierten Kongress für Heilpädagogik in Leipzig, 11.–15. April 1928. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-43066-8_4

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