Zusammenfassung
Gegenstand des fünften Kapitels ist die Frame-Theorie. Obiges Zitat ist ein illustratives Beispiel dafür, wie unser Assoziationsvermögen weit über das hinaus geht, was am schriftlichen Zeichen festgemacht werden kann. Auch wenn wohl kaum jemand reale Erfahrungen mit vom Himmel regnenden Fröschen hat, haben wir keinerlei Probleme, uns ein solches Szenario vorzustellen, da wir bestehende Wissenszusammenhänge jederzeit vergegenwärtigen können. Wir können unser Hintergrundwissen zu Fröschen aufrufen und bekommen eine Vorstellung davon, welche Größe und Farbe die Tiere in etwa haben.
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Notes
- 1.
Eine ausführliche Beschreibung aller fünf oben genannten Meilensteile auf Fillmores Weg zur Frame-Semantik kann in Busse 2012: 23–209 nachgelesen werden.
- 2.
Gemeint ist eine lexikonbasierte Semantik, die die Wortbedeutung ausschließlich am sprachlichen Ausdruck festmacht (vgl. Busse 2012: 15).
- 3.
Hier gibt es einige Unterschiede in der verwendeten Terminologie. So spricht Minsky (1974) von ‚terminals‘ und ‚assignments‘ und Barsalou (1992) unterscheidet zwischen ‚Attributen‘ und ‚Werten‘ (vgl. Busse 2012: 554). Busse und Ziem hingegen sprechen meist von ‚slots‘ und ‚fillers‘, bzw. auf Deutsch von ‚Leerstellen‘, ‚Füllwerten‘ und ‚Standardwerten‘ (vgl. Busse: 2012: 554–559; Ziem 2008: 298–335).
- 4.
Aktanten, manchmal auch ‚Mitspieler’ oder ‚Handlungsbeteiligte‘ genannt, sind diejenigen Elemente, die im Nominalsatz dominieren (vgl. Busse 2012: 35). Als Beispiel nennt Busse den Satz „Die Oma schenkt ihrem Enkel den neuen Harry Potter“ (vgl. ebd.: 36). Dieses Beispiel enthält drei Aktanten: das Subjekt ‚die Oma‘, das Akkusativobjekt ‚den neuen Harry Potter‘ sowie auch das Dativobjekt ‚ihrem Enkel‘ (vgl. ebd.).
- 5.
Ziem zeigt die Anzeige in seinem Aufsatz zwar nicht, aber aus seiner Beschreibung geht eindeutig hervor, dass das Mobiltelefon abgebildet ist und somit als Bildzeichen und nicht als sprachliches Zeichen in der Werbeanzeige auftaucht (vgl. Ziem 2012: 76). Das Bildzeichen ‚Mobiltelefon‘ aktiviert in Ziems Analyse einen mentalen Raum und dieser Logik folgend kann dies als Beispiel genommen werden, dass, wie Minsky schon 1974 feststellte, auch visuelle Reize semantische Frames (respektive mentale Räume) erzeugen können (siehe Abschnitt 5.1.2).
- 6.
Barsalou (1992) vertritt hier eine Gegenmeinung: ihm zufolge sind die ‚Concepts‘ (die er dann frame-analytisch untersucht) stets situationsbezogene und individuelle Wissensstrukturen und er schließt überindividuelle Einflüsse aus (vgl. Barsalou 1992: 21 ff.).
- 7.
Unternehmenskultur bzw. Corporate Culture wurde vor allem in den 1980er Jahren in der Managementliteratur häufig thematisiert: Corporate Culture wird dabei als einer von mehreren Bestandteilen der Unternehmensidentität bzw. Corporate Identity verstanden (vgl. Birkigt et al. 2013: 23). In Abschnitt 6.1 gehe ich näher auf den Corporate Identity Ansatz und die Rolle der Unternehmenskultur in ein.
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Hackinger, L. (2024). Die Frame-Theorie. In: Semantische Frames in interkultureller Markenkommunikation. Europäische Kulturen in der Wirtschaftskommunikation, vol 38. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-44212-5_5
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