Zusammenfassung
In der vorliegenden Studie zu Jugendlichen aus städtischen prekären Milieus in Berlin wurde der Schwerpunkt auf deren sexuelle Sozialisation und Lebensstile gelegt. Die zentrale Frage, der in der Studie nachgegangen wurde, ist, wie die befragten Jugendlichen ihre Sexualität erleben, deuten und gestalten. Die Ergebnisse basieren auf 16 Interviews, die im Zeitraum von Oktober 2015 bis November 2018 in Berlin leitfadengestützt mit der Methode des problemzentrierten Interviews durchgeführt wurden.
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Notes
- 1.
Das von mir beschriebene Sexualmuster weist auch Ähnlichkeiten mit älteren und neueren Studien aus dem angelsächsischen Diskurs auf (vgl. z. B. Anderson, 1997; Ehrmann, 1959; Kirkendall, 1961; Rainwater, 1960; Reiss, 1960; Whyte, 1943).
- 2.
Zu den Merkmalen gehören beispielsweise die extrem betonten heteronormativen und patriarchalen Geschlechts- und Sexualverhältnisse, die sich in einer starken sozial-räumlichen Segregation der Geschlechter und dem Standard der Doppelmoral als zentralem Wert für die Sexualität ausdrücken. Letztere äußert sich wie beschrieben in der Asexualisierung der Mädchen, ihrer starken soziosexuellen Kontrolle und der Angst vor sexuellen Stigmata aufgrund von gelebter Sexualität auf der einen Seite und dem starken Sexualtrieb der Jungen, ihrer geringen soziosexuellen Kontrolle und dem Prestigegewinn innerhalb der Peergroup auf der anderen Seite. Kennzeichnend für das Sexualmuster ist auch, dass die Doppelmoral in den prekären Sozialschichten dazu führt, dass Jungen früher sexuell aktiv werden und sexuell auch zufriedener sind als Mädchen.
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Wilke, T. (2023). Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick. In: „Ich bin Playboy schon mit 15…“. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42032-1_9
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