Zusammenfassung
Ein inklusives Verständnis von Sprachbildung fragt danach, wie Strukturen verändert werden müssen, um alle Schüler*innen zu den sprachlichen Kompetenzen zu führen, die als „Voraussetzung für Bildungserfolg“ (Becker-Mrotzek & Roth 2017: 11; vgl. auch European Commission 2019: 10) gelten. Der Studie liegt ein Verständnis sprachlicher Bil-dung zugrunde, „das sowohl die Vermittlung des Deutschen als Zweit- und Bildungssprache als auch ein[en] produktive[n] Umgang mit migrationsbedingter Mehrsprachigkeit [als] kontinuierliche und integrative Bestandteile“ versteht (Fürstenau & Niedrig 2018: 215). Diesem Verständnis entsprechend werden im Kapitel sowohl Grundlagen zu Deutsch als Zweitsprache sowie zu DaZ in IVKs und zum Hamburger Sprachförderkonzept, als auch zu Mehrsprachigkeit und dem Konzept der durchgängigen Sprachbildung eingeführt. Für Kinder und Jugendliche, die neu in Deutschland ankommen, stellt sich die Herausforderung, Deutsch als Zweit- und Bildungssprache zu lernen, um möglichst schnell an dem einsprachig ausgerichteten Regelschulsystem in Deutschland teilnehmen zu können. Im medial-gesellschaftlichen Diskurs über Neuzuwanderung und Integration wird Sprache und Sprachkompetenz als „Schlüssel zur Integration“ verstanden. Aus diesem Verständnis, ebenso wie aus der Verwendung des Begriffs Integration, geht ein assimilationsorientiertes Verständnis hervor, das Integration und Sprachenlernen als eine Bringschuld der neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen versteht.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Zum Konzept Bildungssprache liegt bis heute keine „endgültige, konsensfähige Festlegung bzw. Ausarbeitung“ vor und ist „angesichts der Komplexität des Begriffs auch nicht zu erwarten“ (Lange 2020:5). Da das Konzept in den Analysen der vorliegenden Arbeit nicht zentral ist, soll an dieser Stelle für eine tiefere Auseinandersetzung auf Lange 2020 verwiesen sein.
- 2.
Bei dem Verfahren wird das Kind gemeinsam mit den Eltern, einem Elternteil oder Vormund sowohl in der Kita als auch in der Schule zu einem Gespräch gebeten. Fachkräfte schätzen die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes ein und empfehlen ggf. Fördermaßnahmen für das verbleibende Kindergartenjahr. Für nähere Informationen vgl. Heckt & Pohlmann 2019.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2023 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Plöger, S. (2023). Sprachliche Bildung und Inklusion. In: Neuzuwanderung, sprachliche Bildung und Inklusion. Inklusion und Bildung in Migrationsgesellschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41313-2_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-41313-2_4
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-41312-5
Online ISBN: 978-3-658-41313-2
eBook Packages: Education and Social Work (German Language)