Globales Lernen als Antwort auf Globalisierung?

Zusammenfassung

Von Globalisierung und vom Globalen Lernen spricht man seit mindestens einer Generation; d.h., das Thema hat bereits eine lange Geschichte. Im Folgenden wird das Begriffsumfeld des Globalen Lernens abgesteckt. Es umfasst recht unterschiedlich anmutende Konzepte wie Menschenrechtsbildung, internationale Erziehung, Friedenspädagogik, globale Umweltpädagogik, entwicklungspolitische Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und andere, die aber große Schnittmengen aufweisen; denn alle lassen sich, so das Argument, als ‚Antworten auf Globalisierung‘ lesen. Die wichtigsten Konzepte werden mit Blick auf deutschsprachige Diskussionskontexte im Überblick dargelegt und bis zu heutigen Entwicklungen hin aktualisiert. Der Aufsatz befasst sich ferner mit bedeutsamen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren und deren Beiträgen und Vorgaben im Bereich von Bildung und Wissenschaft, wobei die Verortung des Globalen Lernens insbesondere im Schulwesen im Vordergrund steht. Zentral ist ein curriculares Format mit inzwischen internationaler Ausstrahlung Der Orientierungsrahmen Globale Entwicklung (2007 und spätere Versionen) ist weder ein traditioneller deutscher Lehrplan noch eine Variante des Typs Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (KMK), sondern ein innovatives curriculares Medium eigener Art. Dieser Orientierungsrahmen hat zu weiteren Aktivitäten und nicht zuletzt zu Übersetzungen in andere Sprachen geführt, was für deutschsprachige curriculare Erzeugnisse angesichts der Dominanz der Weltsprache Englisch eher selten sein dürfte.