Zusammenfassung
Die zirkuläre Bioökonomie im Bauwesen bedeutet im Kern eine konsequente Ausrichtung der Planung und Realisierung auf die Stoffschicksale der verwendeten Materialien. Dies umfasst eine Primärressourcen schonende Rohstoffgewinnung, den möglichst langen Bauwerkserhalt und eine qualitativ hochwertige Weiterverwendung der Baustoffe und Bauteile. Ressourcenschonung ist das zentrale Anliegen. Nachwachsende Baustoffe und deren kaskadierende Nutzung spielen im Zuge der Klimafolgen-Ökobilanzierung und technisch begründeter zunehmender Einsatzmöglichkeiten eine wachsende Rolle. Biologische Kreisläufe können eine Inspiration für die schonende Ressourcenführung sein. Aber auch die Metaphorik der Bioökonomie ist diskursiv originell. „Bios“ als das Leben weitet den Blick etwa auf Qualitäten langlebiger Architektur und den Zusammenhang von Lebensqualität und Baukultur. „Oikos“ als der Haushalt „erdet“ anspruchsvolle Nachhaltigkeitskonzepte des Bauens auf den Boden des Umsetzbaren angesichts von finanziellen, energetischen und materiellen Knappheiten. Ausgehend von dieser ungewöhnlich weiten Definition werden zentrale Aspekte der zirkulären Bioökonomie im Bauwesen zusammenfassend benannt. Sie reichen von Institutionen über Stoffstrommanagement, technischen Entwicklungen, Stoffstromvernetzungen bis zu kommunikativen, forschungsparadigmatischen und kulturellen Aspekten. Am Ende steht das erschreckende Staunen über den Abriss eines lieb gewordenen Einfamilienhauses.
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Literatur
Franziskus (2015). Enzyklika Laudato Si. Über die Sorge für das gemeinsame Haus. Vatikan.
Iannone, N. & Heyer, M. (2023). Materialgeschichten, nbau. Nachhaltig Bauen, 2, 2, 59–60.
Pyka, A. (2017). Die Bioökonomie unter dem Blickwinkel der Innovationsökonomie. In Pietzsch, J. (Hrsg.), Bioökonomie für Einsteiger, Springer, 129–138.
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Grossarth, J. (2024). Bioökonomie und Zirkulärwirtschaft als technischer und kultureller Wandel im Bauwesen: Eine Zusammenfassung in zwölf Punkten. In: Bioökonomie und Zirkulärwirtschaft im Bauwesen. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40198-6_12
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Publisher Name: Springer Vieweg, Wiesbaden
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