Zusammenfassung
Im Rahmen der aktuellen politischen Steuerungsprogrammatik sollen Schulen produktiv mit den Ergebnissen der Schulinspektionen umgehen, indem sie diese als Entscheidungsgrundlage für ihre weiteren Entwicklungsprozesse nutzen. Dafür müssen die bildungspolitischen Vorgaben der Schulinspektion rekontextualisiert und in schulisches Handeln (Schulentwicklung) umgesetzt werden. Das Ziel dieses Kapitels liegt in einer Darstellung bisheriger theoretischer und empirischer Forschungsbefunde, inwiefern Schul- und Unterrichtsentwicklung durch Schulinspektionen stimuliert werden, indem schulische Akteure die aus Inspektionen generierten Informationen für ihre Entscheidungen zur weiteren Ausgestaltung von Schule und Unterricht nutzen, welche innerschulischen Verarbeitungsprozesse sich an die Rückmeldung der Inspektionsergebnisse anschließen und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
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Notes
- 1.
Im Rahmen eines internationalen Projektes zur Untersuchung von Prozessen und Wirkungsmechanismen von Schulinspektionen ermitteln Ehren et al. (2013) anhand eines Vergleichs von sechs Ländern mit unterschiedlichen Inspektionssystemen (Niederlande, England, Schweden, Irland, Tschechische Republik sowie österreichisches Bundesland Steiermark) wie Schulinspektionen die Verbesserung von Schulen vorantreiben, welche Arten von Ansätzen am effektivsten sind und die am wenigsten unbeabsichtigten Folgen hervorrufen. Unter dem „konzeptuellen Kern“ von Inspektion wurden jene Annahmen betrachtet, die in den Programmtheorien ähnlich waren und damit potenzielle Wirkungsmechanismen repräsentieren, die erklären wie Schulinspektion zu Schulentwicklung führen kann.
- 2.
Diese Studien analysieren direkt die Wirkung von Schulinspektionen auf Leistungen bzw. Leistungssteigerungen (Altrichter & Kemethofer, 2016). Studienergebnisse über den Zusammenhang zwischen Schulinspektionen und Schülerleistungen zeigen jedoch ein uneinheitliches Bild (vgl. dazu u. a. Pietsch, Janke & Mohr (2014); Hofer, Holzberger, & Reiss, 2020)).
- 3.
Die Daten entstanden im Kontext zweier, vom BMBF geförderten Verbundprojekte, im Rahmen derer mittels quantitativer Befragungen und qualitativer Interviews verschiedene regionale und schulische Akteure (u. a. Schulleitung, Lehrkräfte, und Schulaufsicht) in vier Bundesländern (Baden-Württemberg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen) zu mehreren Erhebungszeitpunkten einmal vor und ein bis zweimal nach dem Besuch der Schulinspektion befragt wurden (vgl. Arbeitsgruppe Schulinspektion, 2016).
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Rettinger, T. (2022). Innerschulische Verarbeitung und Nutzung von Inspektionsergebnissen. In: Schulentwicklung im Längsschnitt am Beispiel von Schulinspektionen. Schulentwicklungsforschung, vol 4. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40116-0_3
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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