Zusammenfassung
Die Soziale Arbeit stellt innerhalb der psychosozialen Berufsgruppen und Professionen einen äußerst komplexen und einzigartigen Tätigkeitsbereich dar und wird geprägt von zahlreichen Merkmalen und Bestimmungen. Zugleich ist die Soziale Arbeit eine noch relativ junge Wissenschaft, deren Kern bzw. identitätsstiftendes Selbstverständnis nicht eindeutig geklärt ist und deren Eigenständigkeit mitunter noch infrage gestellt wird. Es ist ein schwieriges und aufwendiges Unterfangen zu beschreiben, was Soziale Arbeit nun genau bedeutet und wie sich ihre eigentliche Ziel- und Zweckbestimmung definieren lässt. Die Soziale Arbeit ist ein ebenso komplexer wie unübersichtlicher Gegenstand (vgl. Thole 2012, S. 19). Unstrittig ist dennoch, dass sich die Aufgaben der Sozialen Arbeit darin begründen, Menschen in Notlagen konkrete Hilfen zukommen zu lassen. Außerdem hilft die Soziale Arbeit den Menschen dabei, eine befriedigende Teilhabe am Leben zu erreichen und sich gesellschaftlich integrieren zu können. Auch wenn diese Aussage zur Ziel- und Zweckbestimmung der Sozialen Arbeit selbstverständlich klingt, macht es dennoch Sinn, sich zum Beginn seines Studiums der Sozialen Arbeit sowie vor oder während der Aufnahme und Ausübung seiner Tätigkeit versiert und genau mit dem eigentlichen Handlungszweck, den Grundprinzipien und den Merkmalen der Profession und Wissenschaft der Sozialen Arbeit auseinanderzusetzen. Mithilfe des vorliegenden Beitrags soll ein solcher erster Umgang mit dem Auftrag, den Begrifflichkeiten und den theoretischen Ansätzen der Sozialen Arbeit gelingen. Zugleich werden die Grundzüge, die Interventionsstrategien und die Merkmale des professionellen Handelns der Sozialen Arbeit erläutert.
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Internationaler Zusammenschluss der Profession Sozialer Arbeit – IFSW.
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Omlor, R. (2023). Einführung in die Soziale Arbeit. In: Buntrock, M., Peinemann, K. (eds) Grundwissen Soziale Arbeit. FOM-Edition. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39707-4_1
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