Sexualtechnische Konsumobjekte und die Metamorphosen moderner Sexualitäten

Zwischen Lust, Beziehungsarbeit und gesellschaftlicher Reproduktion – eine Einleitung

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Sexualtechnische Konsumobjekte und Metamorphosen moderner Sexualitäten
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Zusammenfassung

Die Einleitung verortet die zunehmende Bedeutung sexualtechnischer Märkte und Konsumobjekte im Kontext widersprüchlicher gesellschaftlicher Bezugsprobleme: Sexualitäten stehen einerseits im Fokus biopolitischer Kontrollambitionen, die eine Regulation sexueller Praxen und Beziehungsformen im Hinblick auf eine Optimierung gesellschaftlicher Reproduktionsprozesse nahelegen. Andererseits reizen konsumkapitalistische Dynamiken eine Autonomisierung, Entgrenzung, Steigerung und Diversifikation der Erlebniskapazitäten und Möglichkeitsräume der sexuellen Lust und des Begehrens an. Ausgehend von einer Analyse der daraus resultierenden aporetischen Konstellationen wird auch ein Überblick über weitere Beiträge des Bandes gegeben.

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Notes

  1. 1.

    Diese Begriffsentscheidung soll die mit dem Sexualitätsbegriff des 19. Jahrhunderts verbundene Suggestion eines fest umrissenen oder gar essentialistisch grundierten Phänomenbereichs vermeiden. Der Plural (vgl. u. a. Bosold et al. 2015; Sigusch 2013) konnotiert eine Vielfalt von Praxen, Identitäten, Begierden und Beziehungen, die nicht aufgrund eines essenziellen Kerns, sondern nur auf Basis verschiebbarer Zuschreibungen als ‚sexuell‘ aufzufassen sind.

  2. 2.

    2018 nutzten insgesamt 71 % der Befragten Verhütungsmittel, in der Kohorte der 18- bis 29-Jährigen waren es sogar 85 %. Bei den 24 %, die nicht verhüteten, war meist ein Kinderwunsch (11 %) oder Unfruchtbarkeit (8 %) der Grund der bewussten Nichtverwendung (BZgA 2019: 7 f.). Am häufigsten genutzt werden Pille (47 %) und/oder Kondom (46 %). Bei den sonstigen Verhütungsmitteln erreicht nur die Spirale (10 %) eine zweistellige Nennung.

  3. 3.

    So wird die Pille bevorzugt in monogamen Heterobeziehungen verwendet, während Entscheidungen für das Kondom dort oft Risikokalkülen im Hinblick auf die Nebenwirkungen der Pille oder einer geteilten Verantwortungsübernahme entspringen. Demgegenüber wird die Kondomnutzung angesichts des erhöhten Bewusstseins für Krankheitsrisiken eine Möglichkeitsbedingung für zugleich verantwortliche und lustvolle Sexualitäten jenseits monogamer Partnerschaften. So nutzen 79 % der Singles Kondome (BZgA 2019: 13), während unter Menschen mit mehreren Sexualpartner*innen 2016 nur ca. 9 % angaben, im letzten Jahr keine Kondome verwendet zu haben (vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/257698/umfrage/kondomverwendung-von-personen-mit-mehreren-sexualpartnern/#professional [letzter Zugriff: 17.12.2021]).

  4. 4.

    Die endokrinologischen Grundlagen der Pille, die klinischen Tests in Puerto Rico und die Differenzen in der globalen Vermarktung zeigen dabei etwa intersektionale Wechselwirkungen struktureller Differenzen von Geschlecht und Klasse mit (post)kolonialen Hegemonien (vgl. Oudshoorn 1994).

  5. 5.

    Gebaren Frauen im Durchschnitt 1900 noch ca. 4,2 Kinder waren es im Kriegsjahr 1916 nur noch etwa 2. Nach Kriegsende lagen die Zahlen 1921 bei ca. 2,3 und sanken bis 1932 auf 1,6 Kinder (vgl. u. a. Dienel 1995).

  6. 6.

    Siehe dazu in diesem Band v. a. Heim (2023a) und Stoff (2023).

  7. 7.

    Die vom BMBF geförderte Kooperation verschiedener Museen und Forschungsinstitutionen umfasste das Deutsche Hygiene-Museum Dresden (DHMD) mit dem Teilprojekt Beziehungsobjekte, das Institut für Soziologie der TU Dresden mit dem Teilprojekt Konsumobjekte, die Medizinische Hochschule Hannover mit dem Teilprojekt Optimierungsobjekte sowie das Schwule Museum in Berlin.

  8. 8.

    Vgl. dazu prinzipiell Bourdieu (1990). Zum diesbezüglichen Status sexualwissenschaftlicher Begriffe, Theorien und Kategorien siehe in diesem Band besonders die Beiträge von Voß (2023), Stoff (2023) und Gregor (2023).

  9. 9.

    Vgl. zu solchen Denormalisierungsängsten in zahlreichen Magazintiteln auch Heim (2021a).

  10. 10.

    Letzteres etwa im Gewand neo-eugenischer ‚Umvolkungs‘-Ängste und Bevölkerungspolitiken oder in der Ethnisierung von Sexismus (vgl. zu diesen multiplen Verschränkungen u. a. Heim 2017: 22–40)

  11. 11.

    So trafen sich liberale und progressive Bestrebungen in Sexualreform und Frauenbewegung im frühen 20. Jahrhundert in ihren hygienisch-eugenischen Programmatiken mit völkischen Bewegungen, die ihrerseits nicht um eine ‚progressive‘ Sexualaufklärung umhinkonnten (siehe in diesem Band: Molinari [2023]). In den ‚SexWars‘ der 1980er Jahre waren feministische und homosexuelle Bewegungen entlang konkreter Fragen (für oder gegen Pornografie, Prostitution, Penetration oder BDSM etc.) intern vielfältig gespalten. Die Frage, ob Pornografie als zentraler „Beitrag queerer und schwuler Kultur“ gelten soll, von dem auch „der subversive Charakter […] von queer selbst abhängt“, oder als Beleg, „wie frauenverachtend, rassistisch und homophob operierende Machtapparate die Körperpolitiken auch querer Menschen bedingen“ (Rehberg 2021: 87 f.), führt zu fortgesetzten Kontroversen, während im jüngsten „War on Sex“ (Halperin/Hoppe 2017) radikalfeministische und identitätspolitische Linke mit evangelikalen, klerikalen und ethnonationalen Gruppen der extremen Rechten zumindest im Ruf nach verstärkten juridischen Restriktions- und staatlichen Interventionsbefugnissen in sexuellen Fragen konvergieren. Ähnlich ambivalent sind die sexualpolitischen Leitbilder der AfD, die im Kampf für eine neue Bevölkerungspolitik Sexualität auf reproduktive Heterosexualität in patriarchalen Familien einengen will und zugleich gegen ‚den Islam‘ Frauenemanzipation und sexuelle Freizügigkeit als ‚abendländische Werte‘ hochhält.

  12. 12.

    So zählt zum Sammlungsbereich des Museums für Europäische Kulturen (Berlin) der materielle Alltag, der eigentlich „voll von sexuellen Dingen“ ist. Jedoch sind „kaum Alltagsgegenstände oder Darstellungen mit erotischen oder pornographischen Motiven“ vorhanden, „keine expliziten Fetischobjekte, es gibt weder Berufsgeräte von Sexarbeiter*innen noch Verhütungsmittel […]. Das MEK besitzt vor allem solche ‚sexuellen Objekte‘, die mit heterosexuellen Hochzeiten in Zusammenhang stehen“ (Wittenzeller 2021: 55 f.). Zur Verschlagwortung vgl. Hacke (2021: 111–117), zur generellen Problematik siehe auch weitere Beiträge in Bühner et al. (2021).

  13. 13.

    „Musste man noch vor dreißig Jahren darauf hinweisen, dass die menschliche Sexualität auch eine Geschichte hat, kann man heute mit Fug und Recht behaupten: ‚Sexualität‘ ist Geschichte.“ (Eder 2009: 7; Herv. im Orig.; vgl. ebd.: 7–27)

  14. 14.

    Schließlich, so entsprechende Argumente, würden auch Konstruktivist*innen ohne eine Jahrmillionen zurückreichende Reproduktionsgeschichte nicht existieren, und Ratschläge zur Kultivierung des Sinneslebens oder ethische Reflexionen zu Lust und Begehren böten schon früheste Schriftzeugnisse. Tatsächlich wird der Variantenreichtum lustfördernder Stellungen des indischen Kamasutra in jüngsten Ratgebern kaum überboten, und selbst die Bibel wimmelt von quasi ‚pornografischen‘ Passagen (vgl. u. a. Hirschfeld/Linsert 1930: 333 ff.).

  15. 15.

    Vgl. zum Überblick über die historische Vielfalt der Artefaktnutzungen klassisch Hirschfeld und Linsert (1930). Das moderne Angebotsspektrum geht auch auf eine kulturelle Aneignung von Techniken und Technologien aus ehemaligen Kolonialgebieten seit dem 19. Jahrhundert zurück (vgl. dazu im vorliegenden Band Heim [2022a: Kap. 4]).

  16. 16.

    Insofern sich auf dieser Ebene grundlegende historische Brüche in den epistemischen wie gesellschaftsstrukturellen Dimensionen zeigen, kann es auch als fragwürdig erscheinen, in Bezug auf frühere Epochen überhaupt von ‚Sexualität‘ im modernen Sinne zu sprechen (vgl. grundsätzlich u. a. Sigusch 2008; Foucault 1983). Exemplarisch gesprochen ist es (etwas Übung vorausgesetzt) etwa den meisten heutigen Menschen physisch möglich, (fast) alle Stellungen des Kamasutra ‚nachzuturnen‘ und zum sexuellen Lustgewinn zu nutzen. Ob die dabei fremd bleibenden kultisch-religiösen und politisch-soziostrukturellen Rahmungen des Textes oder die (Transzendenz-)Erfahrungen und Seelenzustände, die die Körperpraktiken im Indien des ersten Jahrtausends motivierten, etwas mit ‚Sexualität‘ im heutigen Sinn zu tun haben, ist jedoch eine gänzlich andere Frage.

  17. 17.

    Dies betonen nicht nur genuin sexualhistorische und -soziologische Untersuchungen. Exemplarisch steht etwa die Unterscheidung historischer Gesellschaftsformen und der in ihnen dominanten Charaktertypen bei Riesman (1958) in enger Verbindung mit den Raten, Formen und Technologien der Reproduktion: „Eine ganze Lebensanschauung – die Art der Lebenserwartung, die Einstellung zu Kindern, zur Sexualität, zur Stellung der Frau, zum Sinn des Lebens – trennen Gesellschaften, in denen die menschliche Fruchtbarkeit zunächst ungehindert ihren Lauf nimmt, um dann durch institutionalisierte Gewaltmaßnahmen aufgefangen zu werden, von jenen, in denen sich die Menschen eine gewisse Fortpflanzungsnorm selber setzen.“ (Ebd.: 29; vgl. ebd.: 20–174)

  18. 18.

    So erweisen sich im Psychiatrie- und Hygiene-Diskurs des 19. Jahrhunderts die Lüste und Begierden keineswegs nur als zu unterdrückende Störgrößen der Reproduktion. Vielmehr ist ihre Steigerung mit der Lebensoptimierung verschränkt: Die Lust fördert die biologische Reproduktion, dient im ausgewogenen Sinnesleben der physiopsychischen Gesundheit und regeneriert die Nerven- und Arbeitskraft. Auch biologisch „überflüssige Genüsse“ haben ihre „nützlichen gesellschaftlichen Effekte“, da die Entwicklung der Bedürfnisse und Fähigkeiten den Handel dynamisiert (Sarasin 2001: 220 ff.; vgl. ebd.: 211–248, 363–399). In diesem Sinne erfahren Mittel der Lustreizung schon im Sexualitätsdispositiv des 19. Jahrhunderts dezidiert positive Funktionsbesetzungen (vgl. Heim/Schrage 2021: 39 ff.). Auch heute vereinen konkrete Konsumobjekte stets multiple Bedeutungen und Funktionen: Sie dienen oft zugleich der Erweiterung des Lusterlebens wie der Körperoptimierung und prägen in beiden Hinsichten Mensch-Mensch-, Mensch-Ding- und Mensch-Welt-Beziehungen. Allerdings erlaubt es die skizzierte Differenzierung der drei Komplexe von Bezugsproblemen, historische Verschiebungen der Relationen dieser Sinn- und Funktionsbesetzungen an konkreten Objektgruppen herauszuarbeiten und auf Veränderungen des epistemischen Wissens zu beziehen.

  19. 19.

    Haraways (1995) Begriff des situierten Wissens betont gegen die dem epistemischen Wissen inhärente Objektivitäts- und Neutralitätsbehauptung, dass jedes Wissen in Verhältnissen und Beziehungen verortet, also partikular ist. Das gilt prinzipiell ebenso für das epistemische (Macht- und Herrschafts-)Wissen. Der Begriff verweist damit auch auf dem epistemischen Wissen unterworfene, aus ihm ausgeschlossene und in ihm marginalisierte Wissensbestände und -formen. Situiertes Wissen ist dabei stets von epistemischem Wissen imprägniert, geht darin aber nie auf, da es auch Erfahrungen der praktischen Beziehungen (mit Menschen, Objekten, Natur) in spezifischen Positionen innerhalb gesellschaftlicher Naturverhältnisse umfasst, die im epistemischen Wissen nicht repräsentiert sind.

  20. 20.

    Systemtheoretische Beobachtungsmöglichkeiten stellt im vorliegenden Band prägnant der Beitrag von Lewandowski (2022a) vor. Den Bedeutungsgewinn und die zunehmende Dominanz der Lust nehmen aber auch weitere Beiträge in den Blick (siehe insbesondere Stoff [2023], Heim [2023b] und Beck [2023]).

  21. 21.

    Dass dies auch die Produktion und Verbreitung von Sexualitätswissen und die Ein- und Ausschlüsse im Wissenschaftssystem prägt, betont in diesem Band Voß (2023). Die Prägekraft von reproduktiven Bezugsproblemen und vergeschlechtlichenden Differenzierungen für Design, Marketing und Gebrauch sexueller Konsumobjekte wie auch für die Unterscheidung einer ‚männlichen‘ und einer ‚weiblichen Lust‘ diskutiert im vorliegenden Band Heim (2023a, b).

  22. 22.

    Vgl. zur Fragwürdigkeit solcher Narrative u. a. auch die Beiträge in Bänziger et al. (2015).

  23. 23.

    Eine ausführliche Herleitung dieser Unterscheidung in Auseinandersetzung mit Diskursen und Semantiken des ‚Lebens‘ und des ‚Erlebnisses‘ – von lebensphilosophischen und -reformerischen Diskursen um 1900 bis zu jüngeren Zeitdiagnosen der ‚Erlebnisgesellschaft‘ (Schulze 1992) – findet sich bei Heim und Schrage (2021: 37 ff.). Mit etwas anderen Akzenten ist eine ähnliche Unterscheidung in Birkens (1988) Analyse des in den Wirtschafts- und Sexualwissenschaften parallel erfolgten epistemischen Wechsels vom ökonomisch und sexuell produktiven Körper zum konsumierenden Lustkörper entwickelt worden, an die im vorliegenden Band Stoff (2023) anknüpft.

  24. 24.

    So gefasst, lässt sich auch die Entwicklung von DIY-Sextoys unter Bedingungen fehlender Marktangebote in der DDR einer konsumistischen Erlebnisorientierung zuordnen (siehe im vorliegenden Band Beck [2023]).

  25. 25.

    „Der Geschmack paart die Dinge und die Menschen, die zueinanderpassen, die aufeinander abgestimmt sind, und macht sie einander verwandt. […] Er fügt Farben zusammen so gut wie Personen, die ein ‚harmonisches Paar‘ bilden, […] im Hinblick auf ihre Geschmacksrichtungen.“ (Bourdieu 1982: 374 f.; vgl. ebd.: 362–378)

  26. 26.

    Vgl. am Beispiel lesbischer und Queerer Liebesweisen in diesem Band die Materialcollage von Mélix (2023).

  27. 27.

    Schelskys und Riesmans Beobachtungen der Konstitution von Sexualität als Konsumgut in den 1950er Jahren werden in der Soziologie und der historischen Sexualitätsforschung kaum mehr zur Kenntnis genommen, weshalb ihnen hier etwas größere Beachtung geschenkt wird.

  28. 28.

    Die deutsche Übersetzung als ‚außengeleitet‘ ist missverständlich, da es nicht um eine Konsumkritik an Verdinglichung und Fremdsteuerung geht, sondern um eine flexible Form der an anderen orientierten Selbststeuerung.

  29. 29.

    Ein „wesentlicher Unterschied zwischen Cadillacs und Geschlechtspartnern“ bzw. -praktiken lag im „hohen Grad der Heimlichkeit“; Sexualität war „das einzige Verbrauchsgut, dessen Genuss, trotz der aufdringlichen Bemühungen der Massenunterhaltungsmittel, der Öffentlichkeit verborgen“ blieb (Riesman 1958: 159; vgl. ebd.: 65).

  30. 30.

    Wo sich Konsumierende „auch die sexuellen Reize“ (Riesman 1958: 159) anschaffen können, erzeugt die Befähigung zum Mithalten in der „Arbeit des Vergnügens“ (ebd.: 153) eine weitere Nachfrage. Da 1960 Sexualversandhäuser schon gut 50 % der bundesdeutschen Haushalte belieferten (vgl. Heineman 2006: 847 ff.), wäre es keine große Übertreibung zu sagen, dass sich der sexualitätsbezogene Konsum binnen weniger Jahre als Teil des Riesman’schen ‚Standardpakets‘ etablierte (vgl. Riesman 1973; dazu Schrage 2009: 154 ff.).

  31. 31.

    Ausgerechnet Schelsky (1955: 125 f.; Herv. im Orig.) galt die zeitgenössische Sexualität als Effekt einer „Daueraktualisierung sexueller Impulse durch die Gesellschaft ohne eigentlichen Triebdruck vom Individuum her“. Massenmedial bereitgestellte „Triebphantasmen“ liefern dabei die „Seele“ und „standardisierte Gefühle“ mit.

  32. 32.

    Der Begriff dient bei Baudrillard nicht als umfassende Gesellschaftsdiagnose, sondern bezeichnet einen Mythos (i. S. von Roland Barthes), in dem die Gesellschaft sich selbst beschreibt.

  33. 33.

    „Alles muss ausprobiert werden“, um „einen wie auch immer gearteten Genuss“, eine mögliche „Sensation“ nicht zu verpassen, die „diese oder jene Erfahrung“ – „der Prado, LSD, Liebesspiele auf Japanisch“ – bereithalten könnten (Baudrillard 2015 [1970]: 118). Das entspricht der „Genußmoralität“ des ‚other-directed character‘ beim Essen wie in „sexuellen Verhaltensweisen“: In der „dauernde[n] Suche nach einem ihm möglicherweise entgehenden Werterlebnis“ hat „der Genuß einen moralischen Wert“ (Riesman 1958: 156).

  34. 34.

    Der „Mythos“ des „individuellen Unbewussten lockt, […] es als Konsumfunktion ein[zu]setzen“. Der Glaube, ein Unbewusstes zu „besitzen“, das „projiziert […] in der ‚erotischen‘ Symbolik der Werbung vorhanden ist“, erhöhe die Konsumbereitschaft, da die „Aneignung der mit diesen […] ‚Phantasmen‘ beladenen Güter“ (Baudrillard 2015 [1970]: 217) zum Selbstbekenntnis wird. Im Spiel der Werbung mit Emblematiken der Psychoanalyse wird diese selbst Teil des sexuellen „Ambiente“: „Nicht das Es (das Unbewusste) spricht“ hier, sondern „eine Psychoanalyse, wie sie […] im kulturellen System institutionalisiert, integriert und verwertet wird“ (ebd.: 218; Herv. im Orig.).

  35. 35.

    Zwar sind ‚weibliche‘ und ‚männliche‘ Körpermodelle im Konsum prinzipiell austauschbar, das weibliche Schema ist aber historisch an Ausbeutungsverhältnisse gekoppelt. Insofern im bürgerlichen Diskurs „jede ausgebeutete (und daher bedrohliche) Kategorie von Menschen“ stets mit der ihrerseits unterworfenen Natur und Sexualität synonym gesetzt wird, betrifft dies auch das ‚weibliche‘ Körpermodell (vgl. ebd.: 201 ff.). In der Synonymisierung der ‚Emanzipation‘ von ‚Sexualität‘ und ‚Frau‘ bleibt diese „fundamentale ideologische Ineinssetzung“ persistent. Wo „die Frau […] als Geschlecht ‚BEFREIT‘“ wird (ebd.: 203; Herv. im Orig.), unterstehe sie gesteigert „dem Gebot, sich in den Dienst“ ihres „Körpers zu stellen“, als dessen „Priesterin und […] Managerin“ (ebd.: 207; Herv. im Orig.), was zu stärkerer Autoaggressivität im Überwachen und Kasteien des Körpers führt (vgl. ebd.: 210). Eine erfahrungsgesättigte Reflexion dieser Selbstherrichtung weiblicher Körper auf dem „Fleischmarkt“ bietet u. a. Penny (2012).

  36. 36.

    Auch Baudrillard (2015 [1970] negiert nicht, dass der Konsum in vielen Bereichen größere Handlungsspielräume eröffnet – mit einem „‚Surplus an Körper und Sexualität‘, von dem heute das durchschnittliche Individuum profitiert“, und einer „im positiven Sinne stärkeren Integration der Frauen, der Jungen, der Probleme des Körpers“ (ebd.: 204). Seine Kritik eines „Emanzipationsmythos“ (ebd.: 203), in dem die Emanzipation des Körpers im Konsum eine politische Emanzipation substituiert, zielt letztlich auf eine kategoriale Differenz: Jene ‚Emanzipation‘, die feministische und queere Bewegungen anstrebten, geht nicht in der Freiheit auf, zwischen diverseren Sextoys oder Pornografieangeboten wählen zu können. Das lässt unbestritten, dass Freiheitsgrade im letzteren Bereich gerade auch dank des Wegfalls von politischen Aufladungen steigen.

  37. 37.

    Im von Lewandowski (2023b) im vorliegenden Band untersuchten amateurpornografischen Material kommentiert etwa Cem beim Unterbrechen der sexuellen Interaktion zwecks Neujustierung der Kamera: „soll ja’n guter Porno werden“ (vgl. ebd.: Abschn. 7.2). Im analysierten Material werden keine finanziellen Interessen verfolgt, das Filmen oder die Veröffentlichung auf Plattformen dienen vielmehr als Medium der Selbstbestätigung.

  38. 38.

    „Have you ever wondered how many calories you’re burning during intercourse? How many thrusts? Speed of your thrusts? The duration of your sessions? Frequency? How many different positions you use […]? Ever wondered how you stack up to other people from around the world? […] Welcome to the future of wearable technology in the bedroom.“ (https://britishcondoms.uk/i-con-smart-condom.html [letzter Zugriff: 12.02.2022])

  39. 39.

    Deren Ausgang wird zwar privatisiert und der individuellen ‚Selbstbestimmung‘ überlassen, eine Aufklärung über genetisch-stochastische Risiken (bei der hohe Unsicherheitsmargen der Prognosen kaum adäquat kommuniziert werden) legt sie aber im Kontext dominanter Leitbilder von Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Schönheit nahe, wo eine ‚Behinderung‘, schwere Erkrankungen im Lebensverlauf oder auch Abweichungen von ästhetischen Idealen (etwa Kleinwüchsigkeit, Fettleibigkeit) wahrscheinlich scheinen (vgl. u. a. Feyerabend 2004).

  40. 40.

    So zielt der Kampf um die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften auf ein normales Leben mit Familie, während Sexarbeiter*innen fortgesetzt um normale (das meint nicht zuletzt auch abgesicherte) Arbeitsverhältnisse kämpfen.

  41. 41.

    „Während alle menschlichen Gesellschaften Normativität kennen, gibt es Normalität erst, seit es verdatete Gesellschaften gibt“ (Link 2008: 63). Zur Genealogie diesbezüglicher Begriffe vgl. Link (1997: insb. 185–312).

  42. 42.

    Vgl. ausführlicher Heim (2013: 313–342); zu genuin sexualpolitischen Aspekten siehe in diesem Band Heim (2023a).

  43. 43.

    Der Gesamtkatalog der ‚Devianzen‘ umfasse „bei objektiver Analyse“ nur „Positionen innerhalb einer kontinuierlichen Kurve. […] Solch eine stetige und weitausgedehnte Reihe lässt die Frage zu, ob die Ausdrücke ‚normal‘ oder ‚abnorm‘ überhaupt in ein wissenschaftliches Vokabular gehören.“ (Kinsey et al. 1970: 194) Zudem fänden sich „abnorme“ Aspekte des „Sexualverhaltens […] bei 30, 60 oder 75 %“, und gerade „sozial und intellektuell hervorragende Personen“ wiesen „fast die ganze Spanne sogenannter sexueller Anomalien auf“ (ebd.: 195). Wo „im sexuellen Normalfeld Verhütung, Oral- und Analsex, Masturbation, Homosexualität, SM“ oder gar „vorehelicher Verkehr, Ehebruch, Prostitution als ‚anormal‘ ausgeschlossen“ sind, wären also enorme Bevölkerungsteile „außerhalb des Normalspektrums platziert“ (Link 2013: 110).

  44. 44.

    Dass Postulate einer „diskontinuierlichen Polarität der Geschlechter“ (vgl. Link 1997: 373 ff.) durch empirische Merkmalsverteilungen nicht gedeckt sind, betonte bereits Mead (1958): Weder die Anatomie noch die Hormone folgten der binären Mann/Frau-Klassifikation, sodass die meisten Individuen „irgendwo in die Mitte zu gehören scheinen“ (ebd.: 102). Zu den Paradoxien der Versuche einer biologistischen Fundierung der Geschlechterdifferenz in den Biowissenschaften siehe in diesem Band auch Voß (2023).

  45. 45.

    Zu den hochgradigen Ambivalenzen des Verhältnisses der sexualitätspolitischen Positionierungen Schelskys zu seiner – konstruktivistischen und dekonstruktivistischen Debatten vorweggreifenden – Soziologie der Sexualität vgl. u. a. Sigusch 2008: 397 ff. und Wöhrle 2015: 75–87.

  46. 46.

    Homosexualität sei zwar eine natürliche Neigung, verkörpere aber im Gefüge der Gegenwartsgesellschaft eine „Normunfähigkeit“ und das „schlechthin Unsoziale“ (Schelsky 1955: 71). Jenseits der „sozialen Sinnlosigkeit“ (ebd.: 72) und des „Verharren[s] auf der bloßen Lustfunktion“, die zum „Autistischen“ tendiere (ebd.: 73 f.), zeige das Ausleben das generelle Unvermögen, sich geltenden Normen zu unterwerfen, was der postulierte „Zusammenhang zwischen Kriminalität, Asozialität und Homosexualität“ (ebd.: 81) illustrieren soll.

  47. 47.

    Siehe anhand konkreter Objektgruppen in diesem Band Tammer (2023) und Heim (2023a).

  48. 48.

    Exemplarisch sind etwa die Rolle queerer Subkulturen als Impulsgeber der warenästhetischen Erschließung des Körpers, die auch für Outfit und Lifestyle straighter ‚Heteros‘ Anregungen bietet (vgl. Engel 2009) oder die Inklusion von BDSM-Praxen in das Feld der Normalsexualitäten.

  49. 49.

    Dies meint Subjektivierungsmodi, die Individuen befähigen, ihre „Platzierung in den verschiedenen Normalfeldern (ob nah beim Durchschnitt […,] in den Toleranzen-Zonen oder gar an der Normalitätsgrenze) nach taktischen […] Risiko-Kalkülen“ oder mit gewisser „Spontaneität (‚Bockprinzip‘) ‚frei‘ [zu] wählen“ (Link 2013: 120). Dies hat komplexe soziale Voraussetzungen, deren Entfaltung normalistische Dispositive aktiv befördern, indem sie (Selbst-)Techniken der „Subjektivierung durch Normalisierung“ (Schrage 2012) in allen Milieus etablieren – ob in der voraussetzungslosen Subjektivierung im Konsum (vgl. Schrage 2009), durch elaborierte Selbsterkundungs- und Optimierungsangebote der professionalisierten Psychotherapie- und Coachingkultur (vgl. Castel/Castel/Lovell 1982; Wellmann 2011) oder durch zwischen Konsum und Therapie changierende Angebote der Selbstführung durch Wellness (vgl. Weber 2011). Zudem bedarf es permanenter ‚Updates‘ des „inneren Cockpit-Dispositivs“ (Link 1997: 338) flexibel normalistischer Subjekte. Neben statistischen Datenlandschaften zu allen Lebensbereichen bieten die Massenmedien dazu auch individualisierte Applikationsvorlagen. Insbesondere „die Stars dienen als Vor-Bilder flexibel normalistischer ‚Charaktere‘: in ihrem hedonistischen und permissiven Lifestyle, besonders auf sexuellem Gebiet, aber auch in ihren kurvenreichen Karrieren, in denen es exemplarisch um Überschreitung von Normalitätsgrenzen mit ihrer ganzen Ambivalenz“ geht (Link 2018: 254).

  50. 50.

    Vgl. etwa die tabellarische Leistungsbilanz der „sechs aktivsten Männer“ (Kinsey et al. 1970: 211 f.). Oft werden auch Einzelrekorde herausgestellt: „[E]in gebildeter und geschickter Jurist […] hat durch dreißig Jahre einen Wochendurchschnitt von 30 [Orgasmen] aufrechterhalten“ (ebd.: 188). Die Rekorde galten zugleich als Indiz dafür, dass die „biologische Kapazität“ es auch den Durchschnittsmenschen erlaube, gegenwärtige Koitus- und Orgasmusraten weit zu überbieten: „Man darf wohl mit Sicherheit annehmen […], daß die Raten von mehr als einmal täglich […] von einem Großteil der Bevölkerung ebenfalls erreicht werden könnten“ (ebd.: 199).

  51. 51.

    Anders als Schelsky deutet Riesman das nicht als Bedrohung, sondern als sportiven Anreiz: „Die sexuell-erotischen Fähigkeiten des innengeleiteten Mannes konnten weder von seiner (noch […] wenig emanzipierten) Ehefrau noch von seiner (auf tieferem gesellschaftlichem Niveau stehenden) Geliebten ernstlich herausgefordert werden. Heute dagegen geben sich Millionen Frauen, die der technische Fortschritt von vielen Hausaufgaben befreit und […] um viele ‚Hilfsmittel der Liebe‘ bereichert hat, auf sexuellem Gebiet den gleichen Abenteuern wie die Männer hin.“ Indem „Frauen zu kundigen Verbrauchern werden“, wächst „die Angst der Männer, ihren Ansprüchen nicht zu genügen“, was aber für einen Sozialcharakter, der „darauf angelegt ist, von anderen beurteilt werden zu wollen“, auch „eine reizvolle Testsituation“ biete (Riesman 1958: 160).

  52. 52.

    So zielen seit 2010 Fidesz in Ungarn und seit 2015 die polnische PiS-Regierung in enger Verbindung mit sozial-, wirtschafts-, bildungs- und sicherheitspolitischen Reformen darauf, sexuelle Normalitätsgrenzen wieder auf die reproduktiv-heterosexuelle Familie zu zentrieren. In Deutschland ordnet die AfD den Kampf gegen ‚Feminismus‘, ‚Genderismus‘, ‚Homolobby‘ und ‚Frühsexualisierung‘ und für die Einstellung aller Forschungen, die die Natürlichkeit der propagierten Sexualordnung infrage stellen, in eine offen eugenische Programmatik ein. Indem die „nationale[] Bevölkerungspolitik“, die die „Bevölkerungsentwicklung nach wissenschaftlichen Kriterien koordiniert“, und die „aktivierende[] Familienpolitik“ zum „Maßstab für alle […] Politikfelder“ (so das AfD-Wahlprogramm 2017: 49) erklärt werden, ist eine rigide, auf dem Sexualdimorphismus basierende Wirtschafts-, Kultur- und Werteordnung hier sogar der archimedische Punkt des Gesamtprogramms.

  53. 53.

    Siehe am Beispiel der Normalisierung von BDSM in diesem Band etwa Heim (2022a).

  54. 54.

    Während für die rein technischen Seiten sexueller Lustkompetenz (auch in interaktiven „Spontanficks“) differenzierte und präzises Skripte existieren (vgl. Illouz 2018: insb. 99–119), fehlt ein vergleichbare Orientierungssicherheit für die komplexeren sozialen Funktionen und Sinnbezüge (auch in Konsequenz der Auflösung fixer ständischer Normen und der flexibel normalistischen Dehnung der Normalitätsgrenzen).

  55. 55.

    Zu den Spezifika der Präventionskampagnen und der medialen Debatten zu HIV vgl. Cajkovac (2015).

  56. 56.

    Dass Kinder das größte Armutsrisiko bleiben oder für Frauen meist zur Karrierebremse werden, präfiguriert individuelle Haltungen zur Reproduktionskontrolle. Innerhalb dieser Parameter erweitert die ‚Pille‘ fraglos für Frauen die Freiheitsgrade selbstbestimmter Entscheidungen (sexuell und beruflich). In Differenz zum unkompliziert, spontan und bedarfsorientiert anwendbaren und (außer bei Latexallergie) nebenwirkungsfreien Kondom ist sie aber mit beträchtlichen Eingriffen in Alltagsroutinen und biosoziale Lebensrhythmen sowie höheren Risiken gesundheitlicher Nebenwirkungen und Langzeitfolgen verbunden und erleichtert in neuen Formen die Abwälzung reproduktiver Verantwortung auf Frauen. Zu diesen Ambivalenzen vgl. u. a.: Silies (2010).

  57. 57.

    Vormals als reine Therapie- und Trainingsgeräte indizierte Penis-, Brust- und Klitorispumpen werden heute auch als Medien der Luststeigerung genutzt. Umgekehrt, so lässt sich etwa aus Kund*innen-Rezensionen entnehmen, werden auch an reine Sextoys produktivistische Motive geknüpft (siehe dazu in diesem Band Heim [2023a, b] und Stoff [2023]).

  58. 58.

    Eine Avantgardefunktion für die Konsensmoral kam nicht umsonst den BDSM-Communities zu, in denen mit Lust besetzte Gewalt-, Dominanz- und Unterwerfungsrituale unter Bedingungen von Einwilligung, Absprache und Achtsamkeit ausagiert werden. Die Konsensualität ist dabei das basale Unterscheidungskriterium von wirklicher Gewalt und ermöglicht die gesellschaftliche Akzeptanz und Verbreitungsfähigkeit von BDSM.

  59. 59.

    Skandalisiert werden daher nur selten jene Sozialkonstellationen, die Kindesmissbrauch strukturell begünstigen (etwa die Normalfamilie). Projiziert wird das Stigma bevorzugt auf als wesenhaft ‚abnorm‘ behandelte Individuen. Das behindert auch eine Missbrauchsprävention, die den Taten vorbeugt, statt sie nachträglich zu skandalisieren. Prävention erfordert eher eine Entstigmatisierung durch (im soziologischen und therapeutischen Sinne) verstehende Ansätze (vgl. klassisch Lautmann 1994). Darauf aufbauende Präventionsprogramme wie ‚Kein Täter werden‘ verfahren selbst dezidiert normalistisch. Einerseits erkennen sie die Existenz und die Verbreitung pädosexuellen Begehrens als statistische Tatsache an, an der normative Urteile nichts ändern. Andererseits sollen Betroffene lernen, mit ihrem Begehren so umzugehen, dass sie ein Kinder schädigendes Verhalten vermeiden. Es geht hier also um aktive Selbstnormalisierung. Vgl. ausführlich auch Voß (2015).

  60. 60.

    Wolf Biermann: Was verboten ist das macht uns gerade scharf. Vom Album „Wolf Biermann (Ost) zu Gast bei Wolfgang Neuss (West)“ (1965).

  61. 61.

    Zwar werde sexualisierte Werbung besser erinnert, habe aber bei Männern keinen Einfluss mehr auf Kaufentscheidung und Markenbindung, während der Effekt bei Frauen deutlich negativ sei (Wirtz 2017: 168–198).

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Heim, T., Schrage, D. (2023). Sexualtechnische Konsumobjekte und die Metamorphosen moderner Sexualitäten. In: Heim, T., Schrage, D. (eds) Sexualtechnische Konsumobjekte und Metamorphosen moderner Sexualitäten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39617-6_1

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