Zusammenfassung
Die Universität in Landau (Campus Landau der Universität Koblenz-Landau) ist eine der weiblichsten Universitäten in Deutschland, nicht nur in der Zusammensetzung ihrer Studierendenschaft, sondern auch beim Lehrpersonal. Zugleich hat sie eine der höchsten Absolvent:innenquoten unter Lehramtsstudierenden. Gibt es hier einen Zusammenhang? Der Beitrag beleuchtet diese Zahlen aus verschiedenen theoretischen Perspektiven und nimmt die Zusammensetzung des Landauer Lehrpersonals genauer unter die Lupe. Er will in erster Linie zur genaueren Selbstreflexion der Universität in Landau und ihres wissenschaftlichen Personals einladen sowie eine Grundlage für weitere Forschungen zur deutschen Universitätslandschaft allgemein bieten.
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Notes
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So die gängige Bezeichnung der Hochschulstatistik des Bundesamts für Statistik. Durch das Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst weist die Universität in Landau auch künstlerisches Personal auf, weshalb diese Bezeichnung auch im Folgenden hier verwendet werden wird.
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Der Begriff Lehrpersonal ist eigentlich ungenau, da es meines Wissens auch wissenschaftliche Mitarbeiter:innen gibt, die nicht lehren, etwa einige Promovierende am FB 7 oder in der Graduiertenschule „Herausforderung Leben“ – allerdings gibt es dort auch Promovierende, die lehren. Wer lehrt und wer nicht, ist jedoch auf der Homepage nicht zu erkennen.
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Weitere Tabellen (die nicht im Förderatlas enthalten sind), finden sich als „WebExtra“ auf der Homepage: www.dfg.de/dfg_profil/zahlen_fakten/foerderatlas/foerderatlas_2018/.
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Nicht alles wird im Folgenden ausgewertet. Gerne stelle ich meine Daten als Ausgangspunkt für weitere Forschungen zur Verfügung. Die Datenerhebung wurde nur einmal und von einer Person (der Autorin) durchgeführt. Da das sehr zeitaufwendig war und das Bild ohnehin nicht vollständig ist, da von einem nicht geringen Teil der auf der Homepage aufgeführten Personen keine biographischen Daten zu finden waren, schienen die wegen des fehlenden zweiten Blicks wahrscheinlichen Fehler vertretbar.
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Friedensakademie, Frank-Loebsches-Haus, Graduiertenakademie „Mensch – Bildung – Umwelt“, Graduiertenschule „Herausforderung Leben“, Hochschuldidaktische Arbeitsstelle, Institut für Wissensmedien (nur der Landauer Mitarbeiter), Kompetenzzentrum für Studium und Beruf, Medienzentrum, Methodenzentrum, Schwerpunkt Rhetorik, Zentrum für empirische pädagogische Forschung, Zentrum für Kultur- und Wissensdialog, Zentrum für Lehrerbildung.
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Zuvor gab es in Landau nur Staatsexamensabschlüsse.
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Im Folgenden geht es hier nur um Frauenanteile. Dass diverse Menschen ausgeblendet sind, ist der Hochschulstatistik geschuldet, die nur von Männern und Frauen berichtet. Auch bei den Selbstdarstellungen des wissenschaftlichen Personals gab es keinen Hinweis darauf, dass jemand sich nicht-binär versteht.
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Eine im Rahmen des Hochschulstrukturprozesses eingeführte Position.
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Landauer Teil der präsidialen Doppelspitze, zwei Campusbeauftragte (analog zu Vizepräsidenten), Kanzler.
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Von vier Personen sind keine Angaben verfügbar.
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Im vorigen Abschnitt wurden auch außerplanmäßige, Vertretungs- und Juniorprofessor:innen mitgerechnet.
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Also nicht-männlich, nicht-deutsch, nicht-heterosexuell, nicht-gesund, nicht akademisch vorgebildet… Vgl. als ‚Normalität‘ auch die Kategorie der „Traumstudierenden“ in der QUEST-Studie des CHE (Berthold & Leichenring, 2012: Kap. A3).
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Mittelstädt, I. (2023). Wer lehrt in Landau? Heterogenität beim wissenschaftlichen Personal. In: Pusch, B., Spieker, S., Horne, C. (eds) Heterogenität und Diversität in Städten mittlerer Größe. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39076-1_9
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