Zusammenfassung

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Schweiz ist ein Handlungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe und lässt sich somit der professionellen Sozialen Arbeit zuordnen. Nach dem eigenen Selbstverständnis des Feldes, welches maßgeblich vom Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz (DOJ/AFAJ) geprägt wurde, versteht sich die Offene Kinder- und Jugendarbeit als Akteurin der außerschulischen Bildung mit einem sozialpolitischen, pädagogischen und soziokulturellen Auftrag. Dabei stehen die Begleitung, Unterstützung und Förderung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Weg zur Selbstständigkeit im Zentrum (DOJ und AFAJ 2018, S. 3). Die Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Schweiz stellt sich als fester Bestandteil kommunaler Kinder- und Jugendförderung dar und orientiert sich, in Abgrenzung zu anderen Akteur*innen der Kinder- und Jugendförderung (z. B. verbandliche Kinder- und Jugendarbeit, derjenigen von Religionsgemeinschaften oder Kinder- und Jugendvereinen), an den Grundprinzipien der Offenheit, Freiwilligkeit, Bildung, Partizipation und der lebensweltlichen Orientierung (DOJ und AFAJ 2018, S. 5 f.). Aufgrund sowohl dieser konstitutiven Bedingungen als auch durch die stark föderalistischen Rahmenbedingungen und sprachregional unterschiedlichen kulturellen Gegebenheiten sowie der vornehmlichen Entwicklung des Feldes aus der Praxis heraus (Gerodetti et al. 2021a, S. 1911), zeigt sich heute sowohl eine große Heterogenität unterschiedlicher Einrichtungstypen, Angebotsformen als auch eine Vielfalt von theoretischen und konzeptionellen Bezugspunkten und Diskursen. Dieser Umstand stellt für dieses Handlungsfeld einerseits eine besondere Herausforderung, zugleich aber auch eine große Stärke dar. Denn ein Feld, das sich durch Offenheit, innere Heterogenität und Flexibilität auszeichnet, ist vermutlich in der Lage, kontinuierlich auf die Bedürfnisse der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einzugehen und sich zugleich auch stetig an verändernde gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen anzupassen, ohne dabei den eigenen Auftrag aus dem Auge zu verlieren. Ein Blick auf die verschiedenen Entwicklungen im Feld in den vergangenen Jahrzehnten deutet darauf hin, dass die Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Schweiz in den vergangenen Jahrzehnten trotz dieser Herausforderungen als eigenständiges Handlungsfeld an Profil und Selbstbewusstsein gewonnen hat.

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Literatur

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Gerodetti, J., Fuchs, M., Gerngroβ, M. (2022). Einleitung. In: Fuchs, M., Gerodetti, J., Gerngroß, M. (eds) Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Schweiz. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37670-3_1

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