Zusammenfassung
Am Beispiel der Entwicklung der Querdenkerbewegung im Rahmen der Coronapandemie wird untersucht, wie eine kollektive psychologische Massenbewegung entsteht: Es findet zunächst eine Solidarisierung statt, gegen als ungerecht, einseitig interessenbedingt erlebte staatliche Maßnahmen. Die Bewegung weitet sich dann aus auf generelle Kritik bzw. zu einem allgemeinen Misstrauen gegen staatliche Maßnahmen, die als ungerecht und durch alternativlos dargestelltes Vorgehen massenmedial verbreitet werden und in gesetzlichen Stimmungen auch real durchgesetzt werden. Hierdurch entsteht zunehmend untergründig Unmut und Angst, die kollektivpsychologisch bei entsprechenden Anlässen wie bei der Coronapandemie, dem ungebremsten Zustrom von Asylanten, sich verstärkender Altersarmut, Wohnungsnot bei massiv steigenden unbezahlbaren Mieten u. Ä. kollektivpsychologisch zum Ausdruck kommen.
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Literatur
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Sandner, D. (2022). Zur kollektivpsychologischen Dynamik der Querdenker. In: Wie Angst und Aggression in der Gesellschaft entstehen. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36698-8_14
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