Zusammenfassung
Zentral in Elias’ Studie ist die These, dass der Tod aus dem gesellschaftlichen Alltagsleben zurückgedrängt werde. Diese wird einer empirischen Überprüfung anhand von aktuellem Datenmaterial unterzogen.
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Notes
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Die Angaben hinter diesem und allen weiteren Interviewzitaten entsprechen der projektinternen Codierung.
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Die Covid-19-Pandemie brachte jedoch auch für diesen Handlungsbereich ab dem Frühjahr 2020 ein hohes Maß an Verunsicherung mit sich und hat den ‚letzten Kontakt‘ nicht unbeeinflusst gelassen. Unter anderem sahen entsprechende Verordnungen, sofern die Betroffenen nicht aus demselben Haushalt stammten, eine starke Begrenzung der Anwesendenzahl in einer Totenaufbahrungsräumlichkeit vor. Die Lehren, die sich daraus für die Praxis ziehen lassen, sind noch nicht vollständig greifbar. Dazu mehr in Kap. 8.
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Gegenwärtig gibt es in Deutschland diesbezüglich nur einige wenige Ausnahmen, etwa die Beisetzung der Kremationsasche in bestimmten Meeresgebieten sowie unter Baumwurzeln ausgewiesener Waldareale. Weitere Sonderregelungen gelten u. a. in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bremen (Gaedke 2018).
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In der Regel erfolgt dann die Kremation im Ausland (z. B. in der Schweiz oder den Niederlanden) bzw. die Asche wird in ein dort ansässiges Bestattungsinstitut verbracht. Im Anschluss gelangt die Urne über den Postweg zurück nach Deutschland oder wird vor Ort persönlich abgeholt (vgl. Meitzler 2020a: 184). Von da an greift zwar prinzipiell wieder die deutsche Friedhofspflicht; die Urne in den Händen der Hinterbliebenen wäre somit als Ordnungswidrigkeit zu behandeln. Das institutionelle Bemühen um die Aufdeckung entsprechender Regelbrüche hält sich allerdings in Grenzen (vgl. Benkel/Meitzler 2021c: 99).
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Unter anderen Vorzeichen steht das Beispiel der populären und gleichsam umstrittenen Ausstellung Körperwelten, einer an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Unterhaltung angesiedelten, international erfolgreichen Veranstaltung, bei der die Körper(teile) von verstorbenen Spendern zunächst einem spezifischen Konservierungsverfahren (Plastination) unterzogen und anschließend einem interessierten Publikum an wechselnden Orten in Form aufsehenerregend arrangierter ‚Leichenposen‘ präsentiert werden. Hieran wird einmal mehr sichtbar, dass die moderne Gesellschaft keine Gesellschaft der absoluten Abstinenz gegenüber toten Körpern ist (Meitzler 2017b). Nichtsdestotrotz müssen die Leichen auch in diesem Fall bearbeitet, also transformiert werden, um die für sie vorgesehenen Zwecke erfüllen zu können – mit dem Effekt eines artifiziellen, eben leichenuntypischen Eindrucks (dazu ausführlich Hermes da Fonseca/Kliche 2006).
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Meitzler, M. (2021). Verschwinden und Rückkehr der Leiche. In: Norbert Elias und der Tod. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34654-6_5
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-34654-6
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