Zusammenfassung
Die Nutzung bildungstheoretischer Folien für (fach)didaktische Zuspitzungen bedarf der kritischen Prüfung der Übertragbarkeit zentraler Bestimmungselemente. Der Ansatz eines reflektierten Sportunterrichts knüpft an das Konzept transformatorischer Bildung an. Ausgangspunkt von Bildungsprozessen sind dabei Krisen oder Irritationen, die didaktisch zu Reflexionsanlässen gewendet werden. Da die transformatorische Bildungstheorie ihren Fokus primär auf biographische Bildungsprozesse richtet, stellt sich die Frage, inwiefern die Konzeptualisierung von Krisen als negative bzw. Fremderfahrungen fachdidaktisch tragfähig ist. Für das Fach Sport steht zudem das Verständnis von schulischen Krisen als Verstehens- gegenüber Handlungs- resp. Umgangskrisen zur Disposition. Die vorliegenden Überlegungen greifen neben theoretischen Anschlüssen auch auf die Interpretation eines Falls aus dem Sportunterricht zur kritischen Reflexion der vorliegenden Konzeptionen zurück.
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Lüsebrink, I., Wolters, P. (2019). Negative Erfahrungen als Reflexionsanlässe im alltäglichen Sportunterricht. In: Bähr, I., et al. Irritation als Chance. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20293-4_13
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