Kommentar zum IFRS 16 – Leases

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Internationale Rechnungslegung – IFRS

Zusammenfassung

IFRS 16 regelt seit dem 1. Januar 2019 die Bilanzierung von Leasingverhältnissen. Leitgedanke ist, dass der Leasingnehmer mit dem Abschluss eines Leasingvertrags ein Nutzungsrecht an einem Vermögenswert erwirbt und diesen Erwerb fremdfinanziert. Die Aktivierung von Nutzungsrechten und die Passivierung entsprechender Leasingverbindlichkeiten führen gegenüber der Vorgängerregelung zu einer Bilanzverlängerung, die Eigenkapitalquote sinkt. In der Gewinn- und Verlustrechnung wirken sich Abschreibungen und (degressiver) Zinsaufwand unterhalb des EBITDA aus und es kommt zum sog. front-loading. Der Leasinggeber unterscheidet für Bilanzierungszwecke wie bisher zwischen Finanzierungsleasing- und Operating-Leasingverhältnissen.

Rechtsstand: 01.10.2019

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Notes

  1. 1.

    Der Begriff „kontrollieren“ ist der offiziellen Übersetzung für „to control“ entnommen. Er ist im Sinne von Verfügungsmacht und Beherrschung, den Übersetzungen für „control“ in anderen Standards, zu verstehen und nicht nur im Sinne von Kontrolle.

  2. 2.

    Vgl. o. V., „Neuer Standard zur Leasingbilanzierung (IFRS 16)“ in: Der Konzern vom 13.01.2016 (https://www.der-konzern.de/meldungen/neuer-standard-zur-leasingbilanzierun-ifrs-16/).

  3. 3.

    Vgl. IASB „Effects analysis – IFRS 16“ (https://www.ifrs.org/-/media/project/leases/ifrs/published-documents/ifrs16-effects-analysis.pdf), Januar 2016.

  4. 4.

    Vgl. PWC, Auswertung der 210 größten deutschen Unternehmen; Darstellung ausgewählter Industrien (Quelle: IDW, IFRS Update 2019).

  5. 5.

    Vgl. Garbe und Otte 2018, S. 150.

  6. 6.

    Vgl. Lüdenbach/Hoffmann/Freiberg 2018, § 15a Rn. 14–16.

  7. 7.

    Vgl. Fraport Halbjahresbericht Q2/6M 2019. https://www.fraport.de/de/unternehmen/investoren/termine-und-publikationen/publikationen.html#id_tab__unternehmen_investoren_termine-und-publikationen_publikationen_zwischenberichte__.

  8. 8.

    Z. B. Pay-per-use-Modelle im Maschinenbau, die im Zeitalter von Industrie 4.0 zunehmend an Bedeutung gewinnen.

  9. 9.

    Vgl. Bardens et al. 2016, S. 385.

  10. 10.

    Vgl. Lüdenbach/Hoffmann/Freiberg 2018, § 15a Rn. 35.

  11. 11.

    Vgl. Freiberg und Klitzsch 2018, S. 1131 ff.

  12. 12.

    Vgl. PWC (Oktober 2019) IFRS 16 Leasingverhältnisse – Wechselwirkungen mit anderen Standards. www.pwc.de/de/rechnungslegung/national-office.html, S. 2.

  13. 13.

    Vgl. Deloitte (2018) A guide to the incremental borrowing rate, 6 ff. https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/ch/Documents/audit/ch-en-audit-discount-rate-publication.pdf.

  14. 14.

    Vgl. PWC (2019) IFRS 16 Leasingverhältnisse – Wechselwirkungen mit anderen Standards. www.pwc.de/de/rechnungslegung/national-office.html, S. 3 ff.

  15. 15.

    Zunächst hatte das IASB in den Standardentwürfen eine analoge Bilanzierung beim Leasinggeber zum Nutzungswert (right of use asset approach) vorgesehen, dies aber aufgrund der Kritik hieran aufgegeben. Denn bezogen auf den Leasinggeber wurden und werden die Informationsbedürfnisse der Bilanzadressaten als erfüllt angesehen.

  16. 16.

    Vgl. Deloitte, iGAAP 2018, Vol. A 1593.

  17. 17.

    Zu einer ausführlichen Darstellung von Gestaltungsmöglichkeiten vgl. Fischbach und Stein 2019, S. 159–164.

  18. 18.

    Der unveränderte englische Originalbegriff „major part“ wird nun mit „größter Teil“ übersetzt, in der Übersetzung von IAS 17.10 hieß es „überwiegender Teil“.

  19. 19.

    Vgl. PwC, Manual of Accounting IFRS 2019, FAQ 15.114.2.

  20. 20.

    Vgl. Lüdenbach/Hoffmann/Freiberg 2018, § 15a Rn. 221–223.

  21. 21.

    Aus Gründen einer klareren Darstellung oder Wesentlichkeitsüberlegungen wäre ein separater Ausweis gleichwohl zulässig. So beispielsweise Bardens et al. 2016, S. 449.

  22. 22.

    Diese sind grundsätzliche analog zu den Zahlungen aus Sicht des Leasingnehmers nach IFRS 16.27 zu ermitteln – mit Ausnahme der Berücksichtigung garantierter Restwerte Dritter beim Leasinggeber.

  23. 23.

    Vgl. vertiefend EY, Im Fokus – der neue Standard zu Leasingverhältnissen, 2016, 51. https://assets.ey.com/content/dam/ey-sites/ey-com/de_de/topics/ifrs/ey-im-fokus-der-neue-standard-zu-leasingverhaeltnissen-2016.pdf. Abgerufen am 27.09.2019.

  24. 24.

    Vgl. Kirsch, IRZ 2018, 86. Zu einer Übersicht der Behandlung von Kündigungsrechten vgl. Singh-Verma/Repetz/Rosenbauer, IRZ 2019, S. 64.

  25. 25.

    Hinsichtlich möglicher abschlusspolitischer Spielräume im Zusammenhang mit Modifikationen siehe die Ausführungen zu Modifikationen bei Finanzierungsleasing unter V.2.d.

  26. 26.

    Die im Entwurf vorgesehene Aufteilung auf Basis der beizulegenden Zeitwerte der Komponenten wurde aufgegeben, um der unbegrenzten Nutzungsdauer des Grund und Bodens Rechnung zu tragen (IFRS 16.BC246).

  27. 27.

    Vgl. einschließlich Beispiel Lüdenbach/Hoffmann/Freiberg 2018, § 15a, Rn. 249–250.

  28. 28.

    Vgl. hierzu Dietrich und Stoeck 2018, S. 177–182.

  29. 29.

    Vgl. Kirsch, IRZ 2018, 82.

  30. 30.

    Vgl. Lüdenbach/Hoffmann/Freiberg 2018, § 15a Rn. 67.

  31. 31.

    Nach einer Untersuchung von BDO haben alle in der Studie untersuchten DAX30-Unternehmen angegeben, die Erleichterungen der modifiziert retrospektiven Übergangsmethode Gebrauch zu machen, vgl. Freiberg/Schubert/Garms in „Kurzstudie Anhangangaben zur Einführung von IFRS 16“ 2019, S. 4, https://www.bdo.de.getmedia.Kurzstudie_IFRS16_BDO-BSNC.pdf.aspx. Zugegriffen am 27.09.2019.

  32. 32.

    Vgl. Agenda Paper 30A vom 15 Mai 2019 (https://www.iasplus.com/en/meeting-notes/iasb/2019/may/review-of-the-ifrs-for-smes. Zugegriffen am 27.09.2019).

  33. 33.

    Vgl. Freiberg/Schubert/Garms in „Kurzstudie Anhangangaben zur Einführung von IFRS 16“, BDO 2019, S. 6, https://www.bdo.de.getmedia.Kurzstudie_IFRS16_BDO-BSNC.pdf.aspx. Zugegriffen am 27.09.2019.

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Läger, M., Flick, C., Krieg, P. (2023). Kommentar zum IFRS 16 – Leases. In: Buschhüter, M., Striegel, A. (eds) Internationale Rechnungslegung – IFRS. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11118-2_41-1

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