Zusammenfassung
Es ist vielleicht nicht übertrieben zu sagen, daß viele Biologen an einer Definition des Begriffs “Leben” oft nur im ersten Semester und dann erst wieder am Ende ihrer Karriere interessiert sind. In der Zwischenzeit sind sie mehr damit beschäftigt, ihren Forschungen nachzugehen, als den Lebensbegriff zu analysieren, geschweige denn sich mit philosophischen Fragen zu beschäftigen. Schließlich kann man in der Biologie sehr erfolgreich sein, indem man Leben einfach unhinterfragt als Gegebenheit voraussetzt. Zudem haben die Molekularbiologie und vor allem die Theorien zur molekularen Evolution Definitionen von “Leben” mit der Begründung überflüssig erscheinen lassen, es sei ohnehin sinnlos, eine scharfe Grenze zwischen lebenden und nichtlebenden Entitäten zu ziehen, weil es nur einen graduellen Übergang zwischen ihnen gebe. Anscheinend sind nur einige Physiker, Biochemiker und Biologen, die sich mit der Rolle von Selbstorganisation, Synergetik und Thermodynamik in der Biologie beschäftigt haben, den Begriff des lebenden Systems angegangen, obwohl ihre Vorschläge dazu oft (und bedauerlicherweise) viel zu allgemein sind, um biologisch relevant zu sein.
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Mahner, M., Bunge, M. (2000). Leben. In: Philosophische Grundlagen der Biologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57231-9_4
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