Zusammenfassung
Im ersten Kapitel eines Lehrbuchs werden häufig grundlegende Definitionen gepaukt, Überblicke gegeben und erste Zusammenhänge angedeutet. Der Leser fragt sich dabei regelmäßig, wofür dieses und jenes nun wieder gut sein möge und was das Ganze mit den eigentlich interessierenden realen Problemen zu tun habe. Unterschiede zwischen den Büchern finden sich meist nur in der Art und Weise, in der es den Autoren gelingt, dem Leser die Bedeutung des Kapitels näher zu bringen. In diesem Buch wird hierzu ein Trick verwendet werden. Dazu ist es jedoch notwendig, dass Sie, sehr verehrte Leser, zunächst versuchen, sich vorzustellen, wie die Handelslandschaft wohl ohne Handelsmarketing aussehen könnte. Darauf aufbauend, wird sowohl die Existenz des Handelsmarketing begründet als auch dessen Bedeutung erläutert. Dazu ist es notwendig, die Entwicklung dieses Phänomens vor dem Hintergrund der wirtschaftlich-kulturellen Entwicklung zu porträtieren.
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Notes
- 1.
Die Filialisierung beschränkte sich nicht nur auf den Nahrungs- und Genussmittelbereich. Auch Tabakwarenhändler, Gebrauchsgüterhändler und Schuhhändler folgten der Entwicklung (vgl. Berekoven 1986, S. 46 ff.).
- 2.
Die Unterscheidung der Begriffe Betriebstyp und Betriebsform wird im vierten Kapitel erläutert. Im Wesentlichen ist der Unterschied darin zu sehen, dass Betriebsformen als abstrakter Begriff, Betriebstypen hingegen als deren konkrete Ausgestaltung verstanden werden.
- 3.
Zur Geschichte des Hertie-Konzerns vgl. Köhler (1997).
- 4.
Zur Geschichte des Warenhaus-Unternehmens Wertheim vgl. Ladwig-Winters (1997).
- 5.
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Ahlert, D., Kenning, P., Brock, C. (2018). Bedeutung und konzeptionelle Grundlagen des Handelsmarketing. In: Handelsmarketing. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55241-0_1
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