5 Resümee
Eine immerwährende ökonomische Erfahrungsregel besagt: Nichts bleibt, wie es ist. Märkte wachsen, stagnieren oder werden kleiner, so genannte general interests verlagern sich auf immer speziellere Interessen und Informationsbedürfnisse. Bedeutet für Produzenten: Man muss auf solche Veränderungen reagieren, wenn man überleben möchte. Insofern bleiben auch einmal erfolgreich installierte Geschäftsmodelle nicht ohne Anpassungs- oder Veränderungsbedarf.
Dennoch erweisen sich viele Grundideen auf der Anbieterseite, essenzielle Informationsbedürfnisse auf der Nachfragerseite oder auch relevante Kostenstrukturen als recht stabil. So wird es Programmzeitschriften immer geben — es können sich aber die Erwartungen hinsichtlich der möglichen Nutzung verändern: Immer mehr Programmangebote erfordern beispielsweise einen schnelleren synoptischen Überblick über die spezifischen Inhaltegenres auch im Detail. Auch Der Spiegel ist heute noch Der Spiegel, selbst wenn er inzwischen ökonomisch anders funktioniert: vorbei die einst quasimonopolartige Führerschaft auf dem Anzeigenmarkt und vorbei die Zeiten, als sich deswegen sozusagen automatisch eine 20-prozentige Umsatzrendite erzielen ließ — heute rechnet sich Der Spiegel vor allem als Produktfamilie.
Egal, ob notwendige Anpassungen über erweiterte Möglichkeiten der Einnahmenerzielung laufen oder ob sie auf effizientem Kostenmanagement basieren: Die drei Geschäftsmodellbausteine sind die Grundfeste, über die sich ökonomisches Handeln manifestiert. Sie sind gleichzeitig die relevanten Ansatzpunkte für die vielfältigen Variationen, die letztlich die publizistische Vielfalt möglich machen. Dies wird auch künftig — erfreulicherweise — nicht anders sein.
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Literaturverzeichnis
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Ludwig, J. (2007). Ökonomische Vielfalt — Geschäftsmodelle von Zeitschriften. In: Friedrichsen, M., Brunner, M.F. (eds) Perspektiven für die Publikumszeitschrift. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-49436-2_9
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