Zusammenfassung
Wie wird man ‚Literaturpapst‘? Die Antwort lautet im frühen 18. Jahrhundert im Grunde genommen wie heute: Man musste Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dem Kampf um diese Aufmerksamkeit widmete Gottsched beträchtliche Energie, die in unzählige literaturkritische Zeitschriftenbeiträge floss. Rezensieren und kritisieren, Stellung beziehen zu literarischen und gelehrten Veröffentlichungen, über Literatur streiten, und das durchaus polemisch – darin fand Gottsched eines seiner auch für sein Selbstverständnis wesentlichsten Tätigkeitsfelder. Literaturtheoretiker und Literaturkritiker waren für Gottsched nur in Personalunion denkbar. Dem literaturtheoretischen Selbstbekenntnis zu Rationalität entspricht dabei der Anspruch des Kritikers auf letztinstanzliche Autorität über die von ihm beurteilten Werke. Kann dieses Zusammenspiel von Theorie und Kritik funktionieren? Indem der Artikel diese Frage verfolgt, wird das Verhältnis von Gottscheds theoretischem Programm der Kritik zu seiner kritischen Praxis untersucht.
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Literatur
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Hees-Pelikan, J. (2023). Über Literatur streiten (Literaturkritik). In: Meixner, S., Rocks, C. (eds) Gottsched-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05967-3_6
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