Spekulanten des Geistes: Werte im außermoralischen Sinn

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Werte
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Zusammenfassung

Im ersten Teil dieses Kapitels bildet Max Schelers Philosophie den Ausgangspunkt für eine Erörterung des philosophischen Wertbegriffs. An seinem Werk wird deutlich, inwieweit Theorie als Medium von Wertpostulaten zu erachten ist. Dabei spielen lebensphilosophische (Friedrich Nietzsche, Rudolf Eucken) und phänomenologische Ansätze (Edmund Husserl) eine Rolle. Der zweite Teil stellt Max Webers Konzept der Wertfreiheit vor, das sich für ihn durch wertphilosophische Überlegungen seiner Zeit (Wilhelm Windelband, Heinrich Rickert), aber auch durch seine sozio-ökonomischen Studien zur Religionsgeschichte ergab. Der dritte Teil widmet sich Friedrich Nietzsche und dessen ideologischer Vereinnahmung. Carl Schmitt deutet den Wertepluralismus entsprechend antidemokratisch als „Tyrannei“ der Werte. Der vierte Teil stellt die Phänomenologie Husserls in den Mittelpunkt, um zu zeigen, dass selbst ein analytisch-logisches Verständnis des Wertbegriffs auf ökonomische Ideen zurückgeht. Im fünften Teil des Kapitels stehen Max Horkheimers und Theodor W. Adornos Einwände gegen den Wertbegriff im Kontext der phänomenologischen (Husserl) und ökonomischen Strömungen des Zeitalters (Walter Eucken, Liberalismus, Neoliberalismus) im Mittelpunkt.

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Notes

  1. 1.

    Max Scheler: Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik. Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus, in: Gesammelte Werke, hg. von Manfred S. Frings, Bd. 2, 4. Aufl., hg. von Maria Scheler, Bern: Francke 1954, 80. Im Folgenden wird es darum gehen, auf die Originale von Philosophen zuzugreifen. Forschungsliteratur kann nur in begrenztem Maß berücksichtigt werden.

  2. 2.

    Ebd., 128.

  3. 3.

    Vgl. Wilhelm Windelband: „Geschichtswissenschaft und Naturwissenschaft“ [1894], in: Präludien, 2 Bde., 9. Aufl., Tübingen: Mohr Siebeck 1924, Bd. 2, 136–160, hier 145.

  4. 4.

    Wilhelm Wundt: Logik. Eine Untersuchung der Principien der Erkenntniss und der Methoden wissenschaftlicher Forschung, 2 Bde., Stuttgart: Enke, 1880–1883.

  5. 5.

    Will die Phänomenologie, nach einem Ausspruch Husserls, „zurück zu den Sachen“, so wendet sich die analytische Philosophie der medialen Vermittlung der „Sachen“ durch die Sprache zu. Anders als Rudolf Eucken, hielten Philosophen sowohl der Phänomenologie wie der analytischen Philosophie den vorherrschenden Hegelianismus für metaphysische Spekulation. Beide Strömungen müssen als Protestbewegungen verstanden werden, die das philosophische und mit ihr auch das ökonomische Fundament auf eine logische Grundlage zu stellen suchten. Die Sprachkritik der analytischen Schule, wie sie von Charles Sanders Peirce, Bertrand Russell und George Edward Moore im englischen, Gottlob Frege und Rudolf Carnap im deutschen sowie Kazimierz Twardowski im polnischen Sprachraum entwickelt wurde, zählt seither neben der Phänomenologie zu den führenden philosophischen Richtungen im 20. Jahrhundert. Ihre gemeinsamen Wurzeln haben beide in den Schriften Franz Brentanos, der unmittelbar auf Husserl, aber auch auf den logischen Empirismus des Wiener Kreises Wirkung hatte. Bei Wittgenstein traf dann der Einfluss Brentanos und Alexius Meinongs auf denjenigen von Russell und Moore.

  6. 6.

    Gottlob Frege: Begriffsschrift. Eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle: Louis Nebert 1879. Freilich spielt der Titel auf Kants Kritik der reinen Vernunft an.

  7. 7.

    Vgl. David Hilbert: Grundlagen der Geometrie, Leipzig: R.G. Teubner 1899, 5–26.

  8. 8.

    Peter Prechtl: Art. „Axiom“, in: Metzler Lexikon Sprache, hg. von Helmut Glück, Stuttgart: Metzler 1993, 79.

  9. 9.

    Spiekermann: Digitale Ethik, 36–41, lässt den historischen Abstand zu Schelers Werttheorie fallen und setzt unumwunden auf dessen starre und oft lediglich behauptete, nicht aber erklärte Werthierarchie. Wie Scheler meint Spiekermann, „intrinsische“, „gefühlte“ und „objektiv erfahrbare“ Werte voraussetzen, „gute“ von „schlechten“ oder „negativen“ Werten unterscheiden und eine Rangordnung der Werte errichten zu können, ohne auf die Herkunft und den Grund für eine derartige Ordnung eingehen zu müssen. Dass sich der Gewinnmaximierung verpflichtete Startup-Unternehmen und Internet-Giganten eine von Spiekermann auf Schelers Wertethik zurückgehende „Ethics-by-Design“-Mentalität, die zu Verzicht und Mäßigung aufruft (278), nicht aneignen werden, steht wohl zu erwarten.

  10. 10.

    Kant: Kritik der reinen Vernunft, in: Werkausgabe, Bd. III, 206.

  11. 11.

    Ebd., 203.

  12. 12.

    Mechthild Dreyer: Art. „Theorem“, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 10, 1123–1128, hier 1123.

  13. 13.

    Vgl. Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen.

  14. 14.

    Gert König und Helmut Pulte: Art. „Theorie“, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 10, 1127–1154, hier 1127.

  15. 15.

    Rudolf Hermann Lotze: System der Philosophie, 1. Teil, Drei Bücher der Logik, Leipzig: G. Hirzel 1874, 176.

  16. 16.

    Ludwig Boltzmann: „Über die Bedeutung von Theorien“ [1890], in: Populäre Schriften, Leipzig: Barth 1905, 76–80, hier 77.

  17. 17.

    Rudolf Carnap: Über die Aufgabe der Physik, in: Kant-Studien 28 (1923), 90–107, hier 99.

  18. 18.

    Ebd., 101.

  19. 19.

    Alle Versuche Schelers, das Gegenteil zu belegen, münden in Behauptungen, die in Attributen wie dem der „Reinheit“ ihren Wunschcharakter verraten: „Unter den apriorischen Zusammenhängen können als (rein) ‚formal‘ jene bezeichnet werden, die von allen Wertarten und Wertqualitäten, sowie von der Idee des ‚Wertträgers‘ unabhängig sind und im Wesen der Werte als Werte gründen. Sie stellen zusammen eine reine Axiologie dar, die in gewissem Sinne der reinen Logik entspricht. Und ihr läßt sich wieder eine reine Lehre von den Werten selbst und von den Werthaltungen (entsprechend der logischen ‚Gegenstandstheorie‘ und ‚Denktheorie‘) scheiden“, Der Formalismus in der Ethik, in: Gesammelte Werke, Bd. 2, 102.

  20. 20.

    Max Scheler: Der Genius des Krieges und der Deutsche Krieg, in: Gesammelte Werke, Bd. 4, 7–250, hier 36. Der Hoffnung, dass es mit diesem Kalkül zu Ende gehen möge, hatte Scheler schon 1914 in Die Zukunft des Kapitalismus zum Ausdruck gebracht. Die protofaschistische Struktur des Arguments lässt sich nicht ignorieren.

  21. 21.

    Durch die sprachlogische Analyse den Fallstricken der Theorie zu entgehen, ist allerdings nicht möglich. Auch die formale Logik ist letztlich „Anschauung“, der zufolge der Theoriebegriff nach rationalen Gesichtspunkten zu betrachten sei. Von der analytischen Philosophie lernen wir allenfalls, dass „Theorie“ genau dann der Fall ist, wenn eine Menge T von Aussagen die Bedingungen von „Theorie“ erfüllen und jeder Satz, der aus T folgt, mit T in Verbindung steht.

  22. 22.

    Weber: Die protestantische Ethik und der „Geist“ des Kapitalismus, in: Schriften, 201.

  23. 23.

    Scheler: Der Formalismus in der Ethik, Bd. 1, 102. Scheler mochte an Franz Brentano: Vom Ursprung sittlicher Erkenntnis, Leipzig: Duncker & Humblot 1889, gedacht haben.

  24. 24.

    Vgl. John Stuart Mill: On Liberty, in: On Liberty with The Subjection of Women and Chapters on Socialism, hg. von Stefan Collini, Cambridge u. a.: Cambridge University Press 1989, 1–115. Ob es einen „instrinsischen“ Wert überhaupt gibt, ist in der Tat eine Frage, die den Essenzialismus der Wertphilosophie bis in die Gegenwart hineinträgt und den Utilitarismus für sich vereinnahmt, wie sich an Toni Rønnow-Rasmussens Überlegungen ablesen lässt: „Instrinsic and Extrinsic Value“, in: The Oxford Handbook of Value Theory, hg. von Iwao Hirose und Jonas Olson, New York: Oxford University Press 2015, http://www.oxfordhandbooks.com/view/10.1093/oxfordhb/9780199959303.001.0001/oxfordhb-9780199959303-e-3?print=pdf. Auch Jonas Olsons Beitrag gibt Aufschluss über gegenwärtige Positionen: „Doubts About Intrinsic Values“, in: ebd., http://www.oxfordhandbooks.com/view/10.1093/oxfordhb/9780199959303.001.0001/oxfordhb-9780199959303-e-4?print=pdf.

  25. 25.

    In gleichem Maß, wie die Axiologie aus der Ökonomie hervorgegangen ist, dient sie zur Quelle der Inspiration für ökonomisches Handeln. In der „Kosten-Nutzen-Analyse“ oder „Cost–Benefit Analysis“ (CBA) stellen Ökonomen beispielsweise den individuellen Nutzen dem der Allgemeinheit gegenüber und wägen den Preis eines Produkts gegen die Herstellungskosten ab. CBA ist zugleich ein Begriff der Politik, wenn etwa die Kalkulation der Kosten, die bei der Erzeugung von Strom durch erneuerbare Energien anfallen, zu politischen Entscheidungen führt. Ihren modernen Ursprung hat die CBA in den 1930er und 1940er Jahren, zu einer Zeit, als die Regierungspolitik in westlichen, freien Demokratien im Sinne marktwirtschaftlicher Erwägungen, aber auch in totalitären Regimen unter Anwendung von Zwangsmaßnahmen unter dem Eindruck ökonomischer Krisen das Modell des „Wohlfahrtsstaates“ hervorbrachte. Man spricht in der Fachliteratur von „New Welfare Economy“. Wirtschaftslenker sehen sich seither als Verteidiger des Allgemeinwohls, die einen für alle „vernünftigen Wert“ („prudential value“) erzeugen, vgl. Matthew D. Adler: „Value and Cost–Benefit-Analysis“, in: ebd., http://www.oxfordhandbooks.com/view/10.1093/oxfordhb/9780199959303.001.0001/oxfordhb-9780199959303-e-18?print=pdf.

  26. 26.

    Da die Vereinigten Staaten keine offiziellen Statistiken zur Gesamtzahl der durch Waffen umgekommenen Menschen führen (das FBI listet lediglich die Zahl der bei Verbrechen verwendeten Waffen auf) und sich auch mit staatlichen Geldern zur Erforschung des Waffengebrauchs zurückhält, kommt es auf die Initiative von Organisationen oder Institutionen an, genauere Zahlen zur Verfügung zu stellen, z. B. der University of California, Davis, die derartige Statistiken anlegt: BulletPointsProject.org. Firearm Injury Prevention. Resources for Health Care Providers, ohne Datum, https://health.ucdavis.edu/what-you-can-do/facts.html: „There were 39,707 deaths from firearms in the U.S. in 2019. Sixty percent of deaths from firearms in the U.S. are suicides. In 2019, 23,941 people in the U.S. died by firearm suicide.1 Firearms are the means in approximately half of suicides nationwide.“ Zur Unfallstatistik vgl. Statista: „Number of Road Traffic Fatalities in the United States from 2012 to 2020“, https://www-statista-com.proxy.library.vanderbilt.edu/statistics/192575/road-traffic-fatalities-in-the-united-states/.

  27. 27.

    Wolf Wiedmann-Schmidt: „Waffenland Deutschland“, in: Die Zeit Online, 16. Januar 2016, http://www.zeit.de/2014/04/waffen-deutschland.

  28. 28.

    Vgl. die Angaben von World Trade Organization und Statista: Top 20 export countries worldwide in 2017 (in billion US Dollar), 2018, http://www.statista.com/statistics/264623/leading-export-countries-worldwide/ (3. Dezember 2018).

  29. 29.

    Annemarie Gethmann-Siefert: Art. „Wertphilosophie“, in: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, hg. von Jürgen Mittelstraß u. a., 4 Bde., Stuttgart und Weimar: Metzler 1995–1996, Bd. 4, Stuttgart und Weimar: Metzler 1996, 668–669, hier 668.

  30. 30.

    Wilhelm Windelband: „Was ist Philosophie?“, in: Präludien, Bd. 1, 1–54, hier 29.

  31. 31.

    Sven Schlotter: Art. „Wert. II. Kant bis Neukantianismus; Historismus; Psychologismus“, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 4, 558–564, hier 560.

  32. 32.

    Windelband: „Was ist Philosophie?“, 25.

  33. 33.

    Ferdinand Fellmann: Phänomenologie als ästhetische Theorie, Freiburg und München: Alber 1989, 22.

  34. 34.

    Christoph Asendorf liefert hierfür das Standardwerk: Ströme und Strahlen. Das langsame Verschwinden der Materie um 1900, Gießen: Anabas 1989. Vgl. auch ders.: Batterien der Lebenskraft. Zur Geschichte der Dinge und ihrer Wahrnehmung im 19Jahrhundert, Weimar: VDG 2002.

  35. 35.

    Heinrich Rickert: Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft, 5. Aufl., Tübingen: Mohr 1921 [erstmals 1899], 28.

  36. 36.

    Heinrich Rickert: Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften, 5. Aufl., Tübingen: Mohr 1929 [erstmals 1896], 678 und 685.

  37. 37.

    „Der philosophische Wertbegriff ist das Ergebnis einer Hypostasierung von Wertprädikaten, die Gegenständen oder Sachverhalten als Zeichen menschlicher Hochschätzung zugeschrieben werden. Von der Wertung wird auf einen Wert geschlossen, der als Quelle von Normen fungieren soll“, Großheim: Art. „Wert/Werte. Philosophisch“, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. 8, 1467–1469, hier 1467.

  38. 38.

    Theodor W. Adorno: „Einleitung zu Emile Durkheims ‚Soziologie und Philosophie‘“ [1967], in: Gesammelte Schriften, Bd. 8, 245–279, hier 259.

  39. 39.

    Max Weber: „Wissenschaft als Beruf“, in: Gesamtausgabe, im Auftrag der Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hg. von Horst Baier u. a., I. Abteilung: Schriften und Reden, Bd. 17. Wissenschaft als Beruf (1917/1919). Politik als Beruf (1919), hg. von Wolfgang J. Mommsen und Wolfgang Schluchter, Tübingen: Mohr Siebeck, 1992, 70–111, hier 98.

  40. 40.

    Weber spricht davon, dass etwa „auf der einen Seite ein gläubiger Katholik auf der anderen Seite ein Freimaurer“ nicht „zur gleichen Wertung“ kommen könnten, wenn sie religiöse Themen behandelten, während die Wissenschaft sich Wertungen zu enthalten habe: „Die im Sinne der Ablehnung religiöser Gebundenheit ‚voraussetzungslose‘ Wissenschaft kennt in der Tat ihrerseits das ‚Wunder‘ und die ‚Offenbarung‘ nicht. Sie würde ihren eigenen Voraussetzungen damit untreu“ (ebd., 98).

  41. 41.

    Elias Canetti: Masse und Macht, 29. Aufl., Frankfurt a. M.: Fischer 2003 [1960], 19.

  42. 42.

    Nietzsche: Nachgelassene Fragmente 1884–1885, KSA 11, 218.

  43. 43.

    Friedrich Nietzsche: Nachgelassene Fragmente 1885–1887, KSA 12, 109.

  44. 44.

    Friedrich Nietzsche: Ecce Homo [1888 verfasst, postum 1908], KSA 6, 255–374, hier 365.

  45. 45.

    Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse [1886], KSA 5, 9–243, hier 67.

  46. 46.

    „Die Elenden sind allein die Guten, die Armen, Ohnmächtigen, Niedrigen sind allein die Guten, die Leidenden, Entbehrenden, Kranken, Hässlichen sind auch die einzig Frommen, die einzig Gottseligen, für sie allein giebt es Seligkeit, – dagegen ihr, ihr Vornehmen und Gewaltigen, ihr seid in alle Ewigkeit die Bösen, die Grausamen, die Lüsternen, die Unersättlichen, die Gottlosen […]“, Nietzsche: Zur Genealogie der Moral, 267.

  47. 47.

    Nietzsche: Nachgelassene Fragmente 1885–1887, KSA 12, 342.

  48. 48.

    Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra [1883–1885], KSA 4, hier 357.

  49. 49.

    Nietzsche: Nachgelassene Fragmente 1885–1887, 318.

  50. 50.

    Heidegger: „Nietzsches Wort ‚Gott ist tot‘“, in: Gesamtausgabe, Bd. 5, 265.

  51. 51.

    Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches [1878–1880], KSA 2, 461.

  52. 52.

    Nietzsche: Ecce Homo, KSA 6, 271.

  53. 53.

    Friedrich Nietzsche: Der Fall Wagner [1888], KSA 6, 9–53, hier 27.

  54. 54.

    Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte, 2 Bde., 68. Aufl., München: C.H. Beck 1923, Bd. 1, 41.

  55. 55.

    Vgl. ebd., 3.

  56. 56.

    Ebd., 64.

  57. 57.

    Ebd.

  58. 58.

    Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Die politischen Ideen des deutschen Nationalismus zwischen 1918 und 1933. München: Nymphenburger Verlagshandlung 1968, 28–29. Auf die Vielzahl der seit Sontheimers einflussreichem Werk erschienenen einschlägigen Studien zum Thema kann hier nicht eingegangen werden.

  59. 59.

    Ebd., 120.

  60. 60.

    Edgar Julius Jung: „Deutschland und die konservative Revolution“ [Nachwort], in: Deutschland über Deutsche. Die Stimme des unbekannten Politikers, München: Langen-Müller 1932, 369–383, hier 380 (Hervorhebungen vom Verfasser, C.Z.). Hugo von Hofmannsthal hatte den Begriff der „konservativen Revolution“ in seiner 1927 verbreiteten Rede „Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation“ geprägt, worin er die Schaffung eines nationalen Bewusstseins unter entsprechend gesinnten Intellektuellen hat anregen wollen. Zu den Köpfen der konservativen Revolution zählten neben Spengler und Jung, Martin Spahn, Karl Christian von Loesch, Arthur Moeller van den Bruck und Wilhelm Stapel, zum Teil auch Othmar Spann und Leopold Ziegler.

  61. 61.

    Vgl. Samuel P. Huntington : The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order, New York: Simon & Schuster 1996.

  62. 62.

    Carl Schmitt: Die Tyrannei der Werte, 3., korrigierte Aufl., mit einem Nachwort von Christoph Schönberger, Berlin: Duncker & Humblot 2011, 39.

  63. 63.

    Carl Schmitt: Politische Theologie, 8. Aufl., Berlin: Duncker & Humblot 2004, 67. „Diktatur“, meint Schmitt dagegen, „ist der Gegensatz zu Diskussion. Er gehört zum Dezisionismus der Geistesart von Cortes, immer den extremen Fall anzunehmen, das Jüngste Gericht zu erwarten. Darum verachtet er die Liberalen, während er den atheistisch-anarchistischen Sozialismus als seinen Todfeind respektiert und ihm eine diabolische Größe gibt“, ebd.

  64. 64.

    Nur eines von vielen Beispielen für die Diskussion von Schmitts nationalsozialistischer Vergangenheit bietet Franz Karl Graf von Ballestrem: „Carl Schmitt und der Nationalsozialismus. Ein Problem der Theorie oder des Charakters?“, in: Der demokratische Verfassungsstaat. Theorie, Geschichte, Probleme. Festschrift für Hans Buchheim zum 70. Geburtstag, hg. von Oscar W. Gabriel u. a., München: Oldenbourg 1992, 115–132.

  65. 65.

    Carl Schmitt: „Verfassung der Freiheit“, in: Deutsche Juristenzeitung, 40.13 (1935), 1133–1135, hier 1135. „Unser Recht soll nicht dem herzlosen Dämon der Entartung verfallen“, denn von ihm aus „bestimmt sich, was für uns Sittlichkeit und öffentliche Ordnung, Anstand und gute Sitten genannt werden kann“ (ebd.).

  66. 66.

    Schmitt: Die Tyrannei der Werte, 39. Freilich hatte schon Nietzsche den Akt des Wertsetzens mit dem „Willen zur Macht“ begründet – „die W e r t h e u n d d e r e n V e r ä n d e r u n g steht im Verhältniß zu dem M a c h t – W a c h s t h u m des W e r t h s e t z e n d e n“, Nachgelassene Fragmente 1885–1887, KSA 12, 353. Heidegger, auf den sich Schmitt beruft, folgert daher: „Die Werte sind die vom Willen zur Macht selbst gesetzten Bedingungen seiner selbst. Erst da, wo der Wille zur Macht als der Grundzug alles Wirklichen zum Vorschein kommt, d. h. wahr wird und demgemäß als die Wirklichkeit alles Wirklichen begriffen wird, zeigt sich, von woher die Werte entspringen und wodurch alle Wertschätzung getragen und geleitet bleibt“, Heidegger: „Nietzsches Wort ‚Gott ist tot‘“, in: Gesamtausgabe, Bd. 5, 231.

  67. 67.

    Schmitt: Die Tyrannei der Werte, 17 f. Giorgio Agamben knüpft an das von Schmitt skizzierte Problem einer Wertbegründung des Lebens in seiner Studie Homo Sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben (Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2002) an.

  68. 68.

    Georg Simmel: „Die Krisis der Kultur“, in: Gesamtausgabe, hg. von Otthein Rammstedt u. a., Frankfurt a. M.: Suhrkamp, Bd. 13, hg. von Klaus Latzel, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2000, 190–201, hier 194.

  69. 69.

    Vgl. Kurt Flasch: Die geistige Mobilmachung. Die deutschen Intellektuellen und der Erste Weltkrieg. Ein Versuch, Berlin: Fest 2000, 18–23.

  70. 70.

    Eucken hatte sich einschlägig mit Fragen des „Wertes“ beschäftigt, besonders für die „verschiedenartige[n] Ströme“ des modernen Lebens, dessen „widerstreitende Richtungen“ und „abweichende Wertschätzungen“ nur noch schwer zu erfassen seien, Der Sinn und Wert des Lebens, 9. Aufl., Leipzig: Quelle und Meyer 1922 [erstmals 1908], 1. Die Einleitung verweist zudem seit der 5. und besonders der 8. Auflage von 1917 und 1921 ausdrücklich auf den Krieg und die russische Revolution, deren Auswirkungen in Deutschland mit der Bildung von Räterepubliken, politischen Organisationen und der Verbreitung des Kommunismus von großer Tragweite waren. Euckens Buch ist ein Versuch, die als Bedrohung erfassten Fortschritte der Technik, der Arbeitsorganisation, des sozialen Lebens und der medialen Vielfalt wieder zusammenzuführen und eine ethische Handlungsgrundlage zu schaffen.

  71. 71.

    Winfried Schröder: Art. „Umwertung aller Werte“, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 11, 105–108, hier 106.

  72. 72.

    Ebd.

  73. 73.

    Nietzsche: Ecce Homo, KSA 6, 365.

  74. 74.

    Andreas Urs Sommer: Art. „Umwerthung der Werthe“, in: Nietzsche-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hg. von Henning Ottmann, Stuttgart und Weimar 2000, 345–346, hier 346.

  75. 75.

    Edmund Husserl: Pariser Vorträge [1929], in: Gesammelte Werke (Husserliana), auf Grund des Nachlasses veröffentlicht vom Husserl-Archiv (Louvain) unter Leitung von Herman Leo van Breda, Bd. I. Cartesianische Meditationen und Pariser Vorträge, hg. und eingeleitet von Stephan Strasser, Den Haag: Matinus Nijhoff, 1950, 1–39, hier 8.

  76. 76.

    Vgl. Edmund Husserl: Logische Untersuchungen, in: Gesammelte Schriften (Husserliana), Bd. 19/1, Abschnitt V, 4. Kapitel: „Studie über fundierende Vorstellungen mit besonderer Rücksicht auf die Lehre vom Urteil“, 474–495.

  77. 77.

    Ebd., 378. Auch bei Wilhelm Wundt machte Husserl eine Ausnahme, dessen experimentelle Ausrichtung der Psychologie ihn beeindruckt hatte. Husserl kannte Wundt aus Vorlesungsbesuchen.

  78. 78.

    Brentano spielte nicht nur für Husserl und die Phänomenologie eine Rolle, sondern übte auch auf den jungen Heidegger eine große Faszination aus.

  79. 79.

    Franz Brentano: Psychologie vom empirischen Standpunkte, Bd. I, Leipzig: Duncker & Humblot 1874, 277.

  80. 80.

    Ebd., 266.

  81. 81.

    Ebd., 277.

  82. 82.

    Edmund Husserl: Vorlesungen über Ethik und Wertlehre 1908–1914, in: Gesammelte Schriften (Husserliana), Bd. 27, 266.

  83. 83.

    Ebd., 165 f.

  84. 84.

    Ebd., 86.

  85. 85.

    Gerade wegen seiner Ausrichtung auf „Grundwerte“ war Husserl für Schelers Werttheorie von ebenso großer Bedeutung wie Rudolf Euckens Transzendentalismus.

  86. 86.

    Foucault: Geschichte der Gouvernementalität, Bd. 2, 173. Der Einfluss Husserls auf den Ordoliberalismus ist mittlerweile zum Gegenstand einer Reihe von Untersuchungen geworden, die den Ursprung neoliberalen Denkens bestätigen, konkretisieren und ergänzen. Vgl. z. B. Rainer Klump: „On the Phenomenological Roots of German Ordnungstheorie: What Walter Eucken Ows to Edmund Husserl“, in: L’ordolibéralisme allemand: aux sources de l’économie sociale de marché, hg. von Patricia Commun, Cergy-Pontoise: CIRAC 2003, 149–161; sowie Nils Goldschmidt: Entstehung und Vermächtnis ordoliberalen Denkens. Walter Eucken und die Notwendigkeit einer kulturellen Ökonomik, Münster u. a.: Lit Verlag 2002, 54–65; und ders.: „Das Reich der Wahrheit und die Lebensordnung. Welche Spuren haben Rudolf Eucken und Edmund Husserl in den Arbeiten Walter Euckens hinterlassen?“, in: Phänomenologie und die Ordnung der Wirtschaft, hg. von Hans-Helmuth Gander u. a., Würzburg: Ergon 2009, 67–82 (mit weiterführenden Literaturangaben). Zu Foucault vgl. im gleichen Band Jan-Otmar Hesse und Frieder Vogelmann: „Zum Begriff des Staates im Ordoliberalismus und bei Michel Foucault“, ebd., 127–143. Foucault gegenüber kritisch ist Walter Reese-Schäfer: „‚Man erkennt sehr leicht den Einfluss Husserls …‘ – Wieweit trägt die Interpretation des Ordoliberalismus durch Michel Foucault?“, ebd., 103–125.

  87. 87.

    Eine umfassende Diskussion von Einflüssen aus der Theorie unterschiedlicher akademischer Felder gibt u. a. Carsten Herrmann-Pillath: „Der Vergleich von Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen. Wissenschaftsphilosophische und methodologische Betrachtungen zur Zukunft eines ordnungstheoretischen Forschungsprogramms“, in: ORDO 42 (1991), 15–67.

  88. 88.

    Walter Eucken: Die Grundlagen der Nationalökonomie, 8. Aufl., Berlin u. a.: Springer 1965, 230. Das Originalzitat findet sich in Edmund Husserl: Logische Untersuchungen, in: Gesammelte Schriften (Husserliana), Bd. 18, 30 f. [Hervorhebung vom Verfasser, C.Z.].

  89. 89.

    Rudolf Eucken habe die „Gefährdung der modernen Welt“ früh erkannt und „im Wechsel der Zeit etwas Festes“ finden wollen – „Werte, die unerschüttert sind und einen Halt bieten“, schrieb sein Sohn Walter im: „Vorwort“ zu Rudolf Eucken: Die Lebensanschauungen der Großen Denker. Eine Entwicklungsgeschichte des Lebensproblems der Menschheit von Platon bis zur Gegenwart, 20. Aufl., Reprint, Berlin und Boston: de Gruyter 1950, V–VII, hier V.

  90. 90.

    Goldschmidt: „Das Reich der Wahrheit“, 79.

  91. 91.

    Walter Eucken: „Die geistige Krise und der Kapitalismus“, in: Die Tatwelt 2 (1926), 13–16.

  92. 92.

    O. A.: „Kritischer Vortrag des Marburger Nationalökonomen Wilhelm Röpke, 8. Februar 1933“, in: Zeitgeschichte in Hessen, http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2412.

  93. 93.

    Gerhard Schwarz: „Wilhelm Röpkes ‚liberale Mitte‘. Empörend, altmodisch und doch modern“, in: Neue Zürcher Zeitung, 14. April 2016, http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/wilhelm-roepkes-liberale-mitte-empoerend-altmodisch-und-doch-modern-ld.13591.

  94. 94.

    Müller: Elemente der Staatskunst, 220 f.

  95. 95.

    In Wirtschaftskreisen hat diese Ansicht wenig an Attraktivität eingebüßt, stellvertretend etwa bei Kaspar Villiger, dem früheren Schweizer Bundespräsidenten und Verwaltungsratspräsidenten der Schweizer Großbank UBS, der im Jahr 2013 die Walter-Eucken-Vorlesung unter dem Titel Mit Freiheit und Werten zu Wohlstand hielt (Tübingen: Mohr Siebeck 2015).

  96. 96.

    Vgl. Dieter Haselbach: Autoritärer Liberalismus und soziale Marktwirtschaft. Gesellschaft und Politik im Ordoliberalismus, Baden-Baden: Nomos 1991.

  97. 97.

    Seither wird die Freiburger Schule im englischen Sprachraum meist als „German neo-liberalism“ bezeichnet. Viel mehr als es sich die dem Ordoliberalismus zugetanen Ökonomen wünschten, geht es den Vertretern des Neoliberalismus seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts um die Reduzierung des Staatsapparats und Deregulierung nach dem Muster des amerikanischen Laissez-faire, wie er von Neokonservativen, insbesondere dem von der Tea-Party-Bewegung innerhalb der Republikanischen Partei gegründeten Freedom Caucus, vertreten wird.

  98. 98.

    Vgl. etwa die bei Johannes Bähr und Ralf Banken (Hg.) zusammengetragenen Beiträge: Wirtschaftssteuerung durch Recht im Nationalsozialismus. Studien zur Entwicklung des Wirtschaftsrechts im Interventionsstaat des ‚Dritten Reichs‘, Frankfurt a. M.: Klostermann 2006, sowie Christoph Buchheim: „Unternehmen in Deutschland und NS-Regime 1933–1945. Versuch einer Synthese“, in: Historische Zeitschrift 282.2 (2006), 351–390.

  99. 99.

    Foucault: Geschichte der Gouvernmentalitität II, 153.

  100. 100.

    Ebd., 154.

  101. 101.

    Max Horkheimer: Kritik der instrumentellen Vernunft, in: Gesammelte Schriften, hg. von Alfred Schmidt und Gunzelin Schmid Noerr, 19 Bde., Frankfurt a. M. 1985-1996, Bd. 6, „Zur Kritik der reinen Vernunft“ und „Notizen 1949–1969“, hg. von Alfred Schmidt, Frankfurt a. M.: Fischer 1991, 21–186, hier 42 f.

  102. 102.

    Ebd., 71.

  103. 103.

    Vgl. hierzu den Abschnitt „[Husserls Logische Untersuchungen]“ aus Max Horkheimer: Einführung in die Philosophie der Gegenwart (Vorlesung und Publikationstext) [1926], in: Gesammelte Schriften, Bd. 10, 299–316.

  104. 104.

    Ebd., 303.

  105. 105.

    Max Horkheimer: „Der neueste Angriff auf die Metaphysik“ [1937], in: Gesammelte Schriften, Bd. 4, 108–161, hier 130.

  106. 106.

    Ebd., 131.

  107. 107.

    Vgl. ebd., 132.

  108. 108.

    Ebd., 135 f. Ähnlich kritisch beurteilt Horkheimer die Philosophie des Wiener Kreises und deren von der Österreichischen Schule der Nationalökonomie entwickeltes wirtschaftstheoretisches Fundament.

  109. 109.

    Theodor W. Adorno: Einführung in die Dialektik (1958), hg. von Christoph Ziermann, in: Nachgelassene Schriften, hg. vom Theodor W. Adorno Archiv, Abteilung IV, Vorlesungen, Bd. 2, 239 f.

  110. 110.

    Theodor W. Adorno: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie, in: Gesammelte Schriften, Bd. 5, 7–245, hier 12. Adorno bezieht sich hier auf Husserls Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie, die er aus der 2. Auflage, Halle an der Saale: Niemeyer 1922, 107, zitiert.

  111. 111.

    Ebd., 15.

  112. 112.

    Ebd., 23.

  113. 113.

    Ebd., 55 f.

  114. 114.

    Ebd., 76.

  115. 115.

    Ebd.

  116. 116.

    Ebd., 214 f.

  117. 117.

    Max Horkheimer: „Traditionelle und Kritische Theorie“ [1937], in: Gesammelte Schriften, Bd. 4, 162–216, hier 164.

  118. 118.

    Ebd., 165.

  119. 119.

    Ebd., 171.

  120. 120.

    Ebd., 174.

  121. 121.

    Ebd., 180.

  122. 122.

    Ebd.

  123. 123.

    Ebd., 182.

  124. 124.

    Ebd., 183 f.

  125. 125.

    Ebd., 203.

  126. 126.

    Vgl. Weber: „Wissenschaft als Beruf“, in: Schriften und Reden, Bd. 17, 70–111.

  127. 127.

    Horkheimer: „Traditionelle und Kritische Theorie“, in: Gesammelte Schriften, Bd. 4, 211.

  128. 128.

    So der Untertitel des „Kulturindustrie“-Abschnitts.

  129. 129.

    Max Horkheimer und Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, in: Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften, Bd. 3, 152 f.

  130. 130.

    Adorno hatte Jargon der Eigentlichkeit nach eigener Aussage als Teil seiner Negativen Dialektik zwischen 1962 und 1964 verfasst, dann aber aus dem ursprünglichen Buchprojekt ausgegliedert. Über den Anlass des Textes gibt eine Notiz Auskunft, die am Schluss angefügt ist, und die die Quelle des auf Ursprünglichkeit angelegten Duktus in der deutschen Philosophie benennt: „Das bereitet Ärgernis: Stellen aus Jaspers, gedankliche Komplexe aus Heidegger werden auf gleicher Stufe mit einem sprachlichen Gebaren behandelt, das vermutlich die Schulhäupter mit Entrüstung von sich wiesen. […] Ihre Philosopheme bringen zutage, wovon der Jargon zehrt und was nicht ausdrücklich zu sagen einen Teil seiner Suggestivkraft ausmacht. Hat sich in den ambitiösen Entwürfen deutscher Philosophie aus der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre niedergeschlagen und artikuliert, wohin es damals jenen objektiven Geist zog, der blieb, was er war, und darum heute noch den Jargon redet, so ist erst an der Kritik jener Entwürfe die Unwahrheit objektiv zu bestimmen, die aus der Verlogenheit des Vulgärjargons widerhallt. Seine Physiognomik führt auf das an Heidegger sich Entbergende“, in: Gesammelte Schriften, Bd. 6, 413–526, hier 525. In die Kritik war auch der Heidegger-Schüler Marcuse einbezogen, selbst wenn beide, Adorno und Marcuse, nun ähnliche Ansichten teilten (Marcuse war, wie erwähnt, ein Schüler Heideggers).

  131. 131.

    Adorno: Einführung in die Dialektik, in: Gesammelte Schriften, Bd. 3, 272.

  132. 132.

    Theodor W. Adorno: Negative Dialektik, in: Gesammelte Schriften, Bd. 6, 7–412, hier 21.

  133. 133.

    Ebd., 17.

  134. 134.

    Ebd., 358.

  135. 135.

    Vgl. Peter Ruzicka: Benjamin. Musiktheater in sieben Stationen, Uraufführung am 3. Juni 2018, Staatsoper Hamburg, http://www.staatsoper-hamburg.de/de/spielplan/stueck.php?AuffNr=146979.

  136. 136.

    Vgl. Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (Zweite Fassung), in: Gesammelte Schriften, Bd. VII, 350–384.

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Zeller, C. (2022). Spekulanten des Geistes: Werte im außermoralischen Sinn. In: Werte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05876-8_2

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