Zusammenfassung
Die Geschichte des Fachs folgte hier bewusst nationalen Grenzen. Dabei zeigte sich Mal für Mal: Was heute als Politikwissenschaft betrieben wird, ist von Entwicklungen in den USA bestimmt. Die Politikwissenschaft in den USA versteht sich als empirische Wissenschaft. Sie will Gesetzmäßigkeiten herausfinden und problematisiert selbst in der Einzelfallbetrachtung die Verallgemeinerbarkeit. Dieses Wissenschaftsbild ist in der europäischen Politikwissenschaft eine — hier und dort starke — Nebenströmung (McKay 1988: 1991). Die britische Politikwisssenschaft schätzt die dichte Beschreibung, wie sie in der Geschichts- und Kulturwissenschaft üblich ist. An der Verallgemeinerung liegt ihr nicht allzu viel. Hier unterscheidet sich die deutsche Politikwissenschaft. Die meisten deutschen Politikwissenschaftler argumentieren historisch und soziologisch. Das Bemühen um das Typisieren und Verallgemeinern ist allerdings ausgeprägter als in der britischen Fachvariante. Die französische Politikwissenschaft hat mit ihrer Nähe zum Staatsrecht immer noch ein besonderes Profil, aber sie nimmt sich sonst kaum anders aus als in Deutschland und Großbritannien. Nach einer Phase der reinen Rezeption der amerikanischen Disziplin sind in Europa eigene Traditionen und Forschungsschwerpunkte entstanden. Diese hatten ihre Ursachen im Wissenschaftsmilieu und in der sich vertiefenden Auseinandersetzung mit der eigenen Innenpolitik.
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© 2003 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Hartmann, J. (2003). Fazit. In: Geschichte der Politikwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80904-9_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3717-6
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