Als Geschäftsführerin des Landesverbands Altenpflege Steiermark, Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Alten- und Pflegeheime Österreichs Lebenswelt Heim, Mitarbeiterin in der Geschäftsführung der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz und Zertifiziererin nach dem Nationalen Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime (NQZ) ist Romana Winkler vor allem an einem interessiert: der Lebensqualität von älteren pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen. „Auf der Suche nach fundierten Aussagen, welchen Mehrwert Pflegeheime für die Bewohnerinnen und Bewohner generieren, musste ich in der Vergangenheit feststellen, dass es an wissenschaftlichen Erkenntnissen mangelt. Diese Lücke wollte ich im Rahmen meiner Dissertation schließen“, betont die 31-jährige Wissenschaftlerin, die im Auftrag des Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz eine Folgeanalyse unter dem Titel „Studie zum Vergleich der Lebensqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen mit Qualitätsmanagementsystemen (+ NQZ) zu Alten- und Pflegeheimen ohne Qualitätsmanagementsysteme“ durchführte. Ziel der Studie war es, den Einfluss des Strukturmerkmales „Alten- und Pflegeheim mit NQZ“ auf die Lebensqualität von pflege- und betreuungsbedürftigen älteren Menschen zu erheben. Dazu wurde die Lebensqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern, die zwischen November 2018 und September 2019 in 30 teilnehmenden Alten- und Pflegeheimen ihr neues Zuhause fanden, an drei unterschiedlichen Zeitpunkten mithilfe von Fragebögen ermittelt.

Die Auswertung bestätigt, dass Bewohnerinnen und Bewohner in NQZ-zertifizierten Alten- und Pflegeheimen die physische und psychische Lebensqualität deutlich besser bewertet haben als in Alten- und Pflegeheimen ohne Qualitätsmanagementsystem. „Im Rahmen von zusätzlichen Interviews wurde vor allem eine Verbesserung im psychischen und sozialen Bereich sichtbar. Die Menschen fühlten sich nach ihrem Einzug nicht mehr einsam. Sie wussten, dass sie zu jeder Zeit eine Ansprechpartnerin bzw. einen Ansprechpartner haben, was für eine enorme Steigerung ihres Sicherheitsgefühls sorgte. Dieses stellt somit einen besonderen Mehrwert der Alten- und Pflegeheime dar“, weiß Romana Winkler, für die der Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ein besonderes Erlebnis war. Insbesondere Aussagen wie „Endlich muss ich mir keine Sorgen mehr um die Zukunft und wie es weitergeht machen“, „Seit ich hier bin, bin ich ruhig geworden“ und „Ich habe neue Freunde gefunden“ bestätigen die Wissenschaftlerin, sich für die Weiterentwicklung von Alten- und Pflegeheimen einzusetzen — damit ausgezeichnete Qualität nicht nur selbstverständlich, sondern zum allgemeinen Standard wird.