Stressbedingte Schlafstörungen sollten ernstgenommen und behandelt werden, bevor sie chronifizieren, betonte Prof. Peter Kirsch vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Die Therapie beginnt mit kognitiver Verhaltenstherapie und nutzt frühzeitig auch natürliche Arzneimittel. Ein pflanzliches Kombinationspräparat hat sich in klinischen und nichtinterventionellen Studien (NIS) als stressmindernd und schlaffördernd erwiesen und gleichzeitig die Tagesmüdigkeit gemindert. Das Kombinationspräparat aus Passionsblume, Hafer, Kaffeesamen und dem Zinksalz der Baldriansäure (Neurexan®) hat sich seit Einführung 2003 bei der Behandlung von Schlafstörungen bewährt, so Kirsch.

In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie verminderte das pflanzliche Kombinationspräparat bei Probanden, die unter psychosozialen Stress gesetzt wurden, die Aktivität in der Gehirnregion, die als Teil des „Stressnetzwerks“ für die Überwachung kognitiver und motorischer Reaktionen bei Konflikten und der Entscheidungsfindung wichtig ist [1]. In einer NIS verlängerte das Präparat die nächtliche Schlafdauer um etwas mehr als zwei Stunden und verminderte die Tagesmüdigkeit [2].

Quelle: [1] Herrmann L et al. Hum Psychopharmacol. 2022;37:e2837; [2] Waldschütz R, Klein P. Scientific World Journal. 2009;8:411-20; Symposium „Schlafstörungen im Stresszeitalter: Ursachen und Therapiemöglichkeiten stressbedingter Schlafstörungen“ im Rahmen des 130. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), Wiesbaden, 15. April 2024 (Veranstalter: Heel)