Liebe Kolleginnen und Kollegen,

aus dem Produktdesign und der Architektur ist uns der oben genannte Ausdruck als „form follows function“ gut bekannt. Aber auch die Form sollte nicht unterschätzt, sondern eher auf gleicher Ebene wie die Funktion betrachtet werden. So gibt es eben auch in der zahnärztlichen Implantologie nicht nur die eine Form für dieselbe Funktion – nämlich den funktionellen Zahnersatz –, sondern eine hohe Varianz.

Die dentale Implantologie ist heutzutage aus der modernen Zahnmedizin nicht mehr wegzudenken. Von der implantatgetragenen Einzelzahnkrone bis hin zu kombiniert festsitzend-herausnehmbaren Versorgungen ist alles möglich. Selbst für die implantologische Versorgung von stark atrophierten Kieferabschnitten stehen etablierte und klinisch erfolgreiche Verfahren zur Verfügung. Daher eröffnet implantatgetragener Zahnersatz heute die Möglichkeit, einerseits die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität, andererseits auch die Kauleistung zu optimieren. Die Erfolgsaussichten (d. h. die Überlebens- und Komplikationsraten) sind bei enossalen dentalen Implantaten sehr gut. Conditio sine qua non für diesen Erfolg ist jedoch eine adäquate Osseointegration.

Die dentale Implantologie ist aus der modernen Zahnmedizin nicht mehr wegzudenken

Ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Osseointegration dentaler Implantate stellt, neben der Compliance des Patienten und dem Knowhow der Zahnärztin/des Zahnarztes, die strukturelle Gesamtheit des Implantats dar. Diese beinhaltet sowohl die Implantatgeometrie als auch die Beschaffenheit der Implantatoberfläche(n). Diese beiden Faktoren spielen wohl deshalb eine Rolle beim Implantationserfolg, da sie die Primärstabilität des Implantats beeinflussen und ggf. das Auftreten einer Periimplantitis begünstigen könnten. Sollte dies der Fall sein, so könnte allein die Auswahl des Implantats durch die Behandlerin/den Behandler das Outcome der Implantation positiv oder negativ beeinflussen. Daher sollen in dieser Ausgabe genau diese Aspekte näher betrachtet werden.

Aber auch innovative Techniken sollen in dieser Ausgabe von wissen kompakt nicht zu kurz kommen: CAD/CAM-gefertigte, individuell gestaltete Implantate könnten in manchen Fällen ggf. insbesondere im ästhetisch anspruchsvollen Frontzahnbereich das therapeutische Spektrum erweitern. Erste Ergebnisse sind vielversprechend und bereichern den Beitrag in dieser Ausgabe über das praktische Vorgehen bei dieser Art der Versorgung.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der Beiträge in Ihrem wissen kompakt!

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Peer W. Kämmerer

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Marc Schmitter