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Entwicklung eines Fachqualifikationsrahmens für die Studienbereiche Gesundheitswissenschaften/Public Health und Gesundheitsförderung in Deutschland

The German professional qualification framework for bachelor’s and master’s degrees in health science/public health and health promotion

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Prävention und Gesundheitsförderung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hintergrund und Ziel

Mit dem Bologna-Prozess sind eine Ausweitung und Ausdifferenzierung gesundheitswissenschaftlicher Studiengänge und deren Abschlussbezeichnungen an den Hochschulen in Deutschland erfolgt. Diese Entwicklung erschwert den Überblick darüber, welche Kompetenzen von Absolventen zu erwarten sind. Ziel ist es, auf der Basis der europäischen Entwicklungen einen gemeinsamen Qualifikationsrahmen für die Studiengänge in Gesundheitswissenschaften, Public Health und Gesundheitsförderung zu erstellen, der ihre Vergleichbarkeit auf Bachelor- bzw. Masterebene ermöglicht.

Methodik

In einem mehrjährigen Prozess erfolgte eine Konsensbildung unter Vertretern von neun deutschsprachigen Hochschulstandorten. In Abbildung der Dublin-Deskriptoren und des „Public Health Action Cycles“ wurde für die Studienzyklen Bachelor und Master eine Matrix aus 20 Kompetenzfeldern erstellt und auf Frewilligenbasis von verschiedenen Hochschulstandorten unabhängig voneinander entsprechend der Ziele der Studiengänge ausgefüllt. Die Synopse der einzelnen Beiträge wurde nach einer inhaltsanalytischen Betrachtung entwickelt und mit den beteiligten Standorten zur Abstimmung gebracht.

Ergebnisse

Für die Bachelorebene konnte ein Konsens erreicht werden. Im Bereich der heterogenen Masterstudiengänge sind weitere Entwicklungs- und Diskussionsprozesse erforderlich.

Schlussfolgerungen

Der jetzt vorliegende Gesundheitswissenschaftliche Qualifikationsrahmen (GQR) kann dazu beitragen, die kompetenzorientierte Entwicklung von gemeinsamen Curricula sowie die Vergleichbarkeit und Transparenz der Studienabschlüsse zu verbessern. Als nächster Schritt ist ein Abgleich der Module der einzelnen Hochschulstandorte mit den Kompetenzbündeln des GQR notwendig. Die Akzeptanz der Ergebnisse in der Praxis der Konzeption und Akkreditierung von Studiengängen bleibt abzuwarten.

Abstract

Aim

The Bologna Process enables the expansion and differentiation of study courses focusing on Health Science and its corresponding degrees. This development impedes an overview of the competencies the graduates are expected to achieve. Based on European developments, the aim was to develop a shared qualification framework in the field of Health Sciences, Public Health and Health Promotion which allows comparability on the Bachelor and Master level.

Methods

In a multiyear process, representatives of nine German universities worked on the development of a consensus. Built upon the so-called Dublin Descriptors and the Public Health Action Cycle, a matrix including 20 fields of competencies was compiled for the study cycles of the Bachelor and Master programs. This matrix was filled out on a voluntary basis by each participating university according to the respective aim of study course. The synopsis of the individual contributions is built upon a content analytical contemplation and was brought to an agreement with the participating universities.

Results

Whereas a consensus could be reached on the Bachelor level, the area of the heterogeneous Master courses requires further development and discussion.

Conclusions

The available qualification framework for Health Sciences can help to improve the skill-based development of the curricula as well as the comparability and transparency of the study courses. The next step involves alignment of the modules of the individual study sites with the competencies of the qualification framework. The acceptance of the results in practice regarding the conception and accreditation of the study courses is to be awaited.

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Notes

  1. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.

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K. Baumgarten, B. Blättner, K. Dadaczynski und T. Hartmann geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

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Baumgarten, K., Blättner, B., Dadaczynski, K. et al. Entwicklung eines Fachqualifikationsrahmens für die Studienbereiche Gesundheitswissenschaften/Public Health und Gesundheitsförderung in Deutschland. Präv Gesundheitsf 10, 320–327 (2015). https://doi.org/10.1007/s11553-015-0507-0

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