Neue Daten bestätigen die Verträglichkeit des Oromukosalsprays Nabiximols, dem einzigen Fertigarzneimittel auf Cannabisbasis zur Add-on-Behandlung der Spastik bei Multipler Sklerose (MS).

Übliche Muskelrelaxanzien wie Baclofen oder Tizanidin sind nach den Worten von Prof. Mathias Mäurer, Neurologie, Klinikum Würzburg Mitte, bei vielen Menschen mit MS nicht besonders beliebt. Das liege unter anderem daran, dass die damit erreichte Muskeltonussenkung über das Ziel hinausschießen und zu Kraftminderungen führen kann. Zudem wirken diese Medikamente sedierend.

Die Kognition bleibt erhalten

Eine wirksame und verträgliche Option ist das Oromukosalspray Nabiximols (Sativex®). Das Fertigarzneimittel enthält die Cannabinoide Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) im definierten Verhältnis von 1:1 und ist das einzige in Deutschland zugelassene Fertigarzneimittel auf Cannabisbasis zur Add-on-Behandlung der MS-assoziierten Spastik.

Als Fertigarzneimittel mit gut dokumentierter Wirksamkeit und Sicherheit sei Nabiximols anderen cannabinoidhaltigen Optionen wie Cannabisblüten unbedingt vorzuziehen, betonte Mäurer. Einer systematischen Metaanalyse von Anwendungsstudien zufolge waren die meisten Nebenwirkungen unter Nabiximols mild bis moderat und klangen nach der Titrationsphase ab. Nach der Erfahrung von Mäurer wird Nabiximols von den meisten damit Behandelten in der richtigen Dosierung eingenommen und scheine demnach einen Substanzmissbrauch nicht zu fördern.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Kognition bleibt unter der Therapie mit Nabiximols erhalten wie Mäurer anhand einer systematischen Metaanalyse ausführte. Auch die Fahrtüchtigkeit werde durch Nabiximols nicht gemindert.

Symposium „Neue Arzneimittelrichtlinie Cannabis - Warum Fertigarzneimittel die bessere Option sind“ anlässlich des Deutschen Schmerzkongresses, Mannheim, 20.10.2023; Veranstalter: Almirall Hermal GmbH; Bericht: Dr. Thomas M. Heim, Literaturliste beim Verlag