Das vorliegende Themenheft von Der Onkologe hat die Diagnostik und Therapie von Neoplasien des Knochens zum Inhalt. Die pathologisch-morphologische Diagnostik von Knochentumoren basiert bevorzugt auf konventionellen Verfahren, welche heutzutage durch die Fortschritte in der Molekularpathologie ergänzt werden. Aktuelle Entwicklungen, z. B. bei der Therapie der Ewing-Sarkome, zeigen, dass im Bereich der Knochensarkome eine individualisierte Therapieoption in der Zukunft möglich erscheint. Somit eröffnet sich eine auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie zunehmend auch bei Knochentumoren. Dies ist auch Ausdruck und Folge einer modernen Tumordiagnostik. Die Aktualität des Themas und der Klassifikation von Knochentumoren wird durch die Neuauflage der WHO-Klassifikation für Tumoren des Weichgewebes und des Knochens im Januar 2013 deutlich. Die Diagnostik von Knochentumoren stellt wie keine andere Tumorentität eine Herausforderung für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Klinikern, insbesondere Orthopäden, Radiologen und Pathologen sowie für die weitere Therapieplanung mit den Onkologen und Strahlentherapeuten dar.

Neue Entwicklungen können die oft multimodalen Therapieansätze unterstützen

Neue Entwicklungen in der systemischen Therapie und auf dem Gebiet der Radioonkologie führen zu weiterer Optimierung der Behandlungserfolge und gleichzeitiger Minimierung von Nebenwirkungen. Moderne Bestrahlungstechniken wie intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) und bildgeführte Radiotherapie (IGRT) haben die radioonkologischen Verfahren verfeinert und können, differenziert angewendet, die oft multimodalen Therapieansätze unterstützen.

Die verschiedenen Beiträge dieses Hefts geben Aufschluss über aktuelle Entwicklungen in den verschiedenen Fachdisziplinen in der Diagnostik sowie den aktuellen Therapieoptionen von Knochentumoren. Die Seltenheit der Erkrankungen fordert zur Diagnostik und Therapie an ausgewiesenen Zentren für Knochentumoren mit der regelmäßigen Konsultation verschiedener Fachdisziplinen und Diskussion der einzelnen Fälle in klinisch-pathologischen Konferenzen auf. Die Behandlung innerhalb dieser Zentren erlaubt darüber hinaus, aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse translational den Patienten zugutekommen zu lassen.

Für die Schriftleiter

G. Köhler

H.T. Eich

Für die Herausgeber

M. Bamberg