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Anatomische Verteilung, Leitungseigenschaften und Rezidivverhalten nach Ablation von multiplen im Vergleich zu singulären akzessorischen Leitungsbahnen

  • Arrhythmien
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Zeitschrift für Kardiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In dieser Studie wurden die Befunde von 1076 konsekutiven Patienten, bei denen eine Hochfrequenzstrom-Katheterablation von akzessorischen Leitungsbahnen durchgeführt worden war, retrospektiv unter der Fragestellung analysiert, ob es hinsichtlich der anatomischen Verteilung und den Leitungseigenschaften der akzessorischen Bündel sowie dem Rezidivverhalten nach Ablation Unterschiede zwischen Patienten mit multiplen Leitungsbahnen und Patienten mit singulärer Leitungsbahn gibt.

Unter Ausschluß von 17 Patienten mit Ebsteinscher Anomalie betrug der Anteil von Patienten mit multiplen Leitungsbahnen im untersuchten Kollektiv 5,4%. Bei diesen Patienten fanden sich im Unterschied zu Patienten mit singulärer Leitungsbahn statistisch signifikant häufiger akzessorische Bahnen an der rechten freien Wand (23% gegenüber 10%) und — da der Anteil septaler Leitungsbahnen in beiden Patientengruppen gleich groß war — entsprechend weniger häufig akzessorische Leitungsbahnen an der linken freien Wand (44% gegenüber 56%). Ebenso war der Anteil von verborgenen akzessorischen Leitungsbahnen bei Patienten mit multiplen Leitungsbahnen signifikant erhöht (45% gegenüber 24%).

Rezidivierende Leitung über eine akzessorische Faser, die vermeintlich erfolgreich unterbrochen wurde, fand sich in beiden Patientengruppen mit einer statistisch gleichen Häufigkeit von unter 5%. Bei 11 Patienten mit multiplen Leitungsbahnen wurde die zusätzliche Leitungsbahn erst im Rahmen einer Zweitprozedur gefunden. Diese "neuen" Leitungsbündel leiteten zumeist nur retrograd (9 von 11) und manifestierten sich erst Tage bis Monate nach der initialen Ablationssitzung. Intermittierende retrograde akzessorische Leitung bietet sich als wahrscheinliche Erklärung für dieses Phänomen an.

Trotz der größeren Häufigkeit von akzessorischen Bündeln an der rechten freien Herzwand und von ausschließlich retrograden Leitungseigenschaften der akzessorischen Fasern besteht bei Patienten mit multiplen Leitungsbahnen dieselbe, etwa 95%ige Heilungswahrscheinlichkeit wie bei Patienten mit singulärer Leitungsbahn. Knapp 25% der Zweitprozeduren bei Patienten, die sich zur Ablation einer singulären akzessorischen Leitungsbahn vorstellten und bei denen es zu einem Arrhythmierezidiv kam, sind durch eine initial nicht nachweisbare zusätzliche Leitungsbahn bedingt.

Summary

In 1076 consecutive patients referred for radiofrequency current catheter ablation, the anatomical distribution and conduction properties of accessory pathways (APs) as well as the mode of recurrence after ablation were retrospectively analyzed and compared in patients with multiple and single APs.

Except for 17 patients with Ebstein's anomaly, the prevalence of patients of multiple APs in this cohort was 5.4%. Patients with multiple APs, as opposed to patients with a single AP, had significantly more often APs located on the right free wall (23% versus 10%) and — since the prevalence of septal APs was identical in both groups — less frequently APs located on the left free wall (44% versus 56%). Also, concealed APs were significantly more often encountered in patients with multiple APs (45% versus 24%).

Recurrence of conduction across an AP which had presumably been ablated was observed in both groups with statistically equal incidence of < 5%. In 11 patients with multiple APs, the additional AP was only found at the repeat session. These "new" APs were mostly concealed (9 out of 11) and necessitated an intervention predominantly late after the initial ablation session. Intermittent concealed conduction appears to be a likely explanation for this phenomenon.

Patients with multiple APs exhibit a higher incidence of right free-wall and concealed APs, yet they stand the same, approximately 95%, chance of cure as do patients with a single AP. Nearly 25% of repeat sessions in patients initially thought to have a single AP are caused by the late manifestation of an additional AP.

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Eingegangen: 4. Oktober 1996, Akzeptiert: 13. Dezember 1996

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Schlüter, M., Schlüter, C., Cappato, R. et al. Anatomische Verteilung, Leitungseigenschaften und Rezidivverhalten nach Ablation von multiplen im Vergleich zu singulären akzessorischen Leitungsbahnen. Z Kardiol 86, 221–230 (1997). https://doi.org/10.1007/s003920050054

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/s003920050054

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