Zusammenfassung
Das aus Stärke hergestellte Natriumamylopektinglykolat hat hinsichtlich seines chemischen Baues, seiner physikalisch-chemischen Eigenschaften und seiner Verwendungsmöglichkeiten als wasserlösliches Binde- und Verdickungsmittel große ähnlichkeit mit dem Natriumcelluloseglykolat. Auch analytisch zeigt es ein weitgehend ähnliches Verhalten, z. B. gegenüber Schwermetallsalzen. Papierechromatographisch ergeben die Hydrolysate beider Verbindungen die gleichen Chromatogramme, die neben vorwiegend Glucose zwei ändere reduzierende Substanzen erkennen ließen, welche offenbar als glykolsaure Glucosen anzuschen sind.
Beide Verbindungen lassen sich aber durch ihr Verhalten gegenüber Jod unterscheiden, und zwar gibt Natriumamylopektinglykolat ebenso wie Stärke bei Jodzusatz eine Blaufärbung, 'während Natriumcelluloseglykolat keine Färbung gibt. Auch mikroskopische Erkennungsmöglichkeiten sowie das verschiedene Verhalten beider Glykolate gegen körpereigene Enzyme können zur Unterscheidung herangezogen werden. Während Celluloseglykolat durch körpereigene α-Amylasen nicht angegriffen wird, ist dies bei Amylopektinglykolat der Fall. Doch ist die enzymatische Spaltbarkeit des Amylopektinglykolates zu niedermolekularen Spaltprodukten im Vergleich zu Stärke stark gehemmt.
Die Unschädlichkeit dieser Verbindungen wurde durch mehrwöchige Fütterungsversuche mit Säurehydrolysaten dieser Stoffe erwiesen. Selbst bei Verfütterung reichlicher Mengen Hydrolysate beider Glykolate an junge Mäuse konnte keine schädliche Wirkung auf Wachstum und Wohlbefinden der Versuchstiere festgestellt werden. Bei den mit Hydrolysat gefütterten Versuchstieren war lediglich eine weichere Konsistenz des Kotes zu beobachten. Quantitativ durchgeführte Untersuchungen unter gleichzeitiger Zuziehung der papierchromatographischen Methode ergaben, daß von den wasserlöslichen reduzierenden Substanzen des verfütterten Hydrolysates im Kot nur noch der unvergärbare Anteil mit geringerer Wanderungsgeschwindigkeit als Glucose nachweisbar ist.
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Letzig, E. Beitrag zum Nachweis und zur Unterscheidung von Natriumamylopektinglykolat und Natriumcelluloseglykolat und zur Frage der Unschädlichkeit dieser Verbindungen. Z Lebensm Unters Forch 95, 227–234 (1952). https://doi.org/10.1007/BF02350440
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