Vorwort: Plädoyer für die systematische Unabgeschlossenheit öffentlicher Wissenschaftspraktiken

Zusammenfassung

Als Gründer und Herausgeber der Buchreihe „Öffentliche Wissenschaft und gesellschaftlicher Wandel“ freue ich mich, dass nun auch das „Handbuch öffentliche Soziologie“ in dieser Reihe erscheint. Ich kann mir kaum ein Projekt vorstellen, dass die Programmatik dieser Reihe besser präsentiert. Ziel der Buchreihe ist es, theoretische, historische, methodologische, politische und soziale Aspekte öffentlicher Soziologie und öffentlicher Sozialwissenschaften zu reflektieren und Anwendungsfelder vorzustellen. Das vorliegende Handbuch reflektiert in genau diesem Sinne notwendige Einordnungen und praxisrelevante Erfahrungen. Vor diesem Hintergrund versteht es sich eher als Diskussionsforum und weniger als Lehrbuch. Das liegt vor allem daran, dass sich öffentliche Soziologie – so wie sie seit rund zwei Jahrzehnten im Kontext einer internationalen Debatte diskutiert wird – als äußerst dynamisches und teils auch vielstimmiges Vorhaben darstellt. Deshalb muss auch ein Handbuch zu öffentlicher Soziologie in mehrfacher Hinsicht ein ebenso dynamisches Langzeitprojekt sein. Dafür gibt es zwei Gründe, die ich im Folgenden skizzieren möchte.