Zusammenfassung
Karin Knorr Cetina zählt durch ihre wissenschaftssoziologischen Untersuchungen „Fabrikation von Erkenntnis“ und „Wissenskulturen“ zu den modernen ‚Klassikern‘ der Wissenschafts- und Technikforschung. Hintergrund ihrer Erkenntnisse bilden dabei vor allem intensive ethnographische Feldstudien. Die Untersuchungen, welche die Grundlage der Publikation „Fabrikation von Erkenntnis“ (1991) darstellen, waren in vier verschiedenen Laboren angesiedelt, die alle zum Zeitpunkt der Untersuchung, Bestandteil eines staatlich finanzierten Forschungszentrums in Berkeley, Kalifornien, waren. Für die Untersuchungen zu den „Wissenskulturen“ (2002) bildeten im Bereich der Hochenergiephysik angesiedelte Experimente am CERN in Genf, an denen Knorr Cetina beteiligt war, die Grundlage. Zudem waren Beobachtungen im Bereich der Molekularbiologie maßgeblich, die Knorr Cetina im Max-Plack-Institut Göttingen sowie in einem unabhängigen Labor in Heidelberg anstellte. Ihre, für die hier besprochenen Werke grundlegenden empirischen Untersuchungen, erstrecken sich dabei, einschließlich Unterbrechungen, über den Zeitraum von 1976 bis 1990.
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Notes
- 1.
Knorr Cetina führt drei dieser Modifikationsstrategien für das wissenschaftliche Papier zwischen erster und letzter Fassung an: 1. Werden bestimmte Aussagen einer ursprünglichen oder in Protokollen konservierten Version eliminiert. 2. Werden die Modalitäten bestimmter Behauptungen verändert bzw. umgekehrt. In dem beispielsweise beschrieben wird, dass nicht die Möglichkeiten des Labors eine Lösung hervorgebracht habe, wie in den Protokollen nachvollziehbar, sondern, dass das Problem bereits von Anfang an als bekannt beschrieben wird. 3. Werden die ursprünglichen Aussagen welche die Kontingenz des Forschungsprozesses beschreiben und konstituieren, durcheinander gemischt und neu zusammengestellt (vgl. Knorr Cetina 2012, S. 190).
Literatur
Grenz, Tilo und Eisewicht, Paul. 2012. Gemeinsamkeit, Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit im Spiegel der Technik. In Techniken der Zugehörigkeit. Hrsg. Paul Eisewicht, Tilo Grenz, Michaela Pfadenhauer, 239–261. Karlsruhe: KIT Scientific Publishing.
Harré, Rom. 2012. Vorwort zur überarbeiteten Auflage. In Die Fabrikation von Erkenntnis, Hrsg. Karin Knorr Cetina. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Knorr Cetina, Karin. 1998. Sozialität mit Objekten. Soziale Beziehungen in post-traditionalen Wissensgesellschaften. In Techniksoziologie und Sozialtheorie, Hrsg. Werner Rammert. Frankfurt a. M.: Campus.
Knorr Cetina, Karin. 2002. Wissenskulturen. Ein Vergleich naturwissenschaftlicher Wissensformen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Knorr Cetina, Karin. 2009. The synthetic situation. Interactionism for a global world. Symbolic Interaction 32 (1): 61–87.
Knorr Cetina, Karin. 1991 (3. Auflage 2012) Die Fabrikation von Erkenntnis. Zur Anthropologie der Naturwissenschaft. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Knorr Cetina, Karin. 2012b. Skopische Medien: Am Beispiel der Architektur von Finanzmärkten. In Mediatisierte Welten. Beschreibungsansätze und Forschungsfelder, Hrsg. Andreas Hepp und Friedrich Krotz, 167–195. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
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Kirschner, H. (2014). Karin Knorr Cetina: Von der Fabrikation von Erkenntnis zu Wissenskulturen. In: Lengersdorf, D., Wieser, M. (eds) Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19455-4_10
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