Brakman, Willem: De reis van de douanier naar Bentheim

Zusammenfassung

Ein zentrales Thema der 1983 erschienenen Novelle wie des gesamten Œuvres des Autors ist das unbehagliche und nie eindeutig festlegbare Verhältnis zwischen Realität und Fiktion. Obwohl seine Prosaarbeiten geradezu mathematisch durchkonstruiert erscheinen, gibt es häufig einen unauflösbaren Rest, der die Konstruktion wenn nicht in Frage stellt, so doch ambivalent wirken lässt. Nicht nur die Kritiker, sondern auch der Autor selbst haben daher auf eine Verwandtschaft seiner Romane und Erzählungen mit Traumstrukturen hingewiesen. In einem interpretierenden Essay seiner eigenen Werke, Een wak in het kroos, 1983 (Eine Wake in der Entengrütze), illustriert Brakman seine Vorgehensweise durch den Vergleich mit einem Traum, der, auch wenn er nicht ganz aufschlüsselbar ist, dennoch „weiterhin maßlos fasziniert“. Als Zentrum solcher komplexen Strukturen ist häufig ein nur angedeuteter Kern zu sehen, dessen Erkennen dem Leser erst die Möglichkeit eröffnet, die scheinbar zusammenhangslosen, bizarren Ereignisse miteinander zu verbinden. Schon seit Glubkes oordeel, 1976 (Glubkes Urteil), führen diese theoretischen Überlegungen und Vorlieben in den Bereich der Phantastik.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH