Ovid: Heroides

Zusammenfassung

Die Briefe der ‚Heroinen‘, d. h. der Frauen des Mythos, entstanden etwa gleichzeitig mit den Amores ab etwa 20 v. Chr. Es handelt sich um eine Sammlung von 15 fiktiven, im Versmaß der Liebeselegie gehaltenen Briefen, in denen Frauen der mythischen Vorzeit den fernen Geliebten ihr Liebesleid klagen: Penelope schreibt an Odysseus, Phyllis an Demophoon, Briseis an Achilles, Phaidra an Hippolytos, Oenone an Paris, Hypsipyle an Iason, Dido an Aeneas, Hermione an Orestes, Deianeira an Herakles, Ariadne an Theseus, Kanake an Makareus, Medea an Iason, Laodameia an Protesilaos, Hypermestra an Lynkeus und schließlich – den mythischen Bereich sprengend – Sappho an Phaon. In den Jahren zwischen 1 und 8 n. Chr., zur Zeit der Metamorphosen und der Fasten, wandte sich Ovid noch einmal der Form der Liebesepistel zu. Das Ergebnis waren die drei Briefpaare – Paris an Helena, Helena an Paris; Leander an Hero, Hero an Leander; Akontios an Kydippe, Kydippe an Akontios –, die als zweiter Teil der Heroides betrachtet werden.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH