Das Problem der Tendenzen in der Gegenwartsprache, dargelegt am Beispiel der Satzlänge*

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Klaus-Peter Wegera: ‚Sprachwandeln‘

Zusammenfassung

Es ist eine triviale Erkenntnis, dass die Schwierigkeiten der Beurteilung diachroner Prozesse mit der Annäherung an die unmittelbare Gegenwart zunehmen. In der Sprachgeschichtsforschung ist zur Beschreibung gegenwärtig ablaufender Prozesse der Begriff Tendenz weitgehend gebräuchlich geworden. Braun (1987) etwa verwendet den Begriff unter Bezugnahme auf Boretzky: „Unter Tendenzen sind allgemein zu beobachtende Veränderungen zu verstehen, die den Gegenstand der Veränderung direkt benennen, also die Richtung angeben, in der sich Sprachen gewöhnlich in Einzelbereichen oder insgesamt bewegen, und die auffälliger häufig vorkommen als ihnen gegenläufige (aber sonst gleiche) Prozesse.“ (1977, 181). Der Begriff wird von Braun als besonders geeignet angesehen, da er erlaubt, die Analysen und Beschreibungen offen zu gestalten. Doch gerade die Offenheit dieses Begriffes bringt auch Probleme. Unter dem prozessualen Begriff Tendenz firmieren a l l e Prozesse, deren Richtung erkennbar ist und die heute als noch nicht abgeschlossen gelten. Dabei geht es um historische Sprachdaten, die einem (vermeintlichen) Ist-Stand der unmittelbaren Gegenwart entgegengestellt werden.

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Wegera, KP., Kwekkeboom, S., Herbers, B., Schultz-Balluff, S. (2023). Das Problem der Tendenzen in der Gegenwartsprache, dargelegt am Beispiel der Satzlänge*. In: Klaus-Peter Wegera: ‚Sprachwandeln‘. Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin. https://doi.org/10.37307/b.978-3-503-21202-6.15

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