Zusammenfassung
In Unkenntnis der existentiellen Grundlagen ihres grossen Meisters Hegel kritisierten die Junghegelianer sein System. Doch heute, nachdem seine Jugendschriften bekannt sind, haben alle ihre Einwürfe etwas Schiefes an sich1. Sie suchen nach einer Lebendigkeit und existentiellen Tiefe, die ihnen im Hegel Berlins unsichtbar bleiben musste. Da ist die Lage aller Interpreten nach den Publikationen von Hennann Nohl2, Adolf Lasson3, Johannes Hoffmeister4 und den Versuchen von Georg Lukács5, Herbert Marcuse6 eine radikal verschiedene. Die „Phänomenologie“ ist keine Erstlingsgeburt. Wenn auch noch Dilthey abstreitet, dass sich ohne Bruch von den Ansätzen der Jugend in die ausgereifte Philosophie des Hegels von Heidelberg und Berlin weiterdenken liesse, ist das mit den frühen Fragmenten auftauchende Problem, wie das ganze Hegeische Werk zu verstehen sei, von einer erregenden Vieldeutigkeit7. Das Schicksal aller Hegelinterpretationen steht auf dem Spiel, einschliesslich jene Kierkegaards8. Nicht zuletzt aus dieser Kenntnis heraus zeichnete sich in den vergangenen Jahren in Europa so etwas wie eine abermalige Hegel Renaissance ab9. Wir wollen versuchen, einen Weg zurück in die existentiellen Anfangsgründe Hegels zu ertasten.
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Wildermuth, A. (1970). Hegels Konzeption des Selbstbewusstseins im Rückbezug auf seine Existentielle Jugendphilosophie. In: Marx und die Verwirklichung der Philosophie. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-017-4847-6_2
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