Zusammenfassung
Im dritten Kapitel werden wichtige Geschichtsmodelle dargestellt. Den Anfang machen Herodot und Thukydides. Während Herodot mit seiner anschaulichen Beschreibung antiker Kulturen bereits als „Vater der Geschichtsschreibung“ bezeichnet wurde, hat Thukydides mit seiner Darstellung des Peloponnesischen Krieges Kriterien einer tatsachenbasierten und quellenkritischen Historie entwickelt. Kant sieht das Ziel der Geschichte in einem Völkerbund, der einen „weltbürgerlichen“ Zustand des Rechts und des Friedens garantiert. Hegel legt den ersten großen Entwurf einer universalgeschichtlichen Darstellung vor. Für ihn hat die Geschichte die Verwirklichung der Freiheit zum Ziel. Dieses sei mit der Französischen Revolution nun auch erreicht. Für Bloch, der sich als Marxist an einer materialistischen Geschichtsauffassung orientiert, ist das Ziel der Geschichte mit dem Übergang der feudalen Gesellschaft zu einer bürgerlichen noch keineswegs verwirklicht. Ihr eigentliches Ziel, das „unentfremdete humanum“, bei dem der Mensch seine Identität erreicht, steht noch aus und bleibt vorerst eine „konkrete Utopie“.
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Pleger, W. (2022). III Geschichtsmodelle. In: Dialogische Vernunft. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-65289-3_4
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